Würden nicht nur Endergebnisse gewertet, sondern, wie die B-Note für die künstlerische Ausführung beim Eiskunstlauf, auch die Leistung, dann könnte man beim Aufsteiger in die Bezirksliga Ost, den TSV Trappstadt, durchaus zufrieden sein. In allen drei Spielen musste man mit der Leistung so unzufrieden nicht sein, wäre halt mehr herausgekommen als ein winziger Punkt. Mit allen drei Gegnern kämpfte man auf Augenhöhe. Beim 0:0 gegen Bad Kissingen war mehr drin. Bei beiden 2:3-Niederlagen in Münnerstadt und in Oberschwarzach lag man 1:3 hinten, kam der Anschlusstreffer zu spät.
Die bisherigen Gegner belegen die Plätze 7, 6 und 2. Ist das Augenwischerei oder, wie man in Trappstadt sagen würde, lässt man die Kirche beim Dorf. "Wir haben doch nichts zu verlieren", hieß es vor dem Saisonstart. Damit ist zwar kein Ziel formuliert. Umkehren will man so schnell diese Vorgabe, die zu viel Druck auf die jungen Spieler vermeiden soll, auch nicht so schnell. Vielleicht läge die Lösung irgendwo zwischendrin.
Die DJK Dampfach, die an diesem Sonntag in Trappstadt gastiert (Anpfiff: 15 Uhr), ist eine seit Jahren etablierte und ambitionierte Bezirksliga-Mannschaft und nicht vergleichbar mit den Trappstädtern von den wirtschaftlichen Strukturen her. Erst ein Spiel konnte man austragen, gewann es mit 2:1 gegen Bad Kissingen. Der Spielpraxis wegen fuhr man letzten Samstag nach Oberfranken und gewann beim FC Mitwitz mit 4:2. Der aktuelle Kader ist breit mit einer Mischung aus mehreren erfahrenen Spielern und einigen jüngeren aufgestellt. Unter ihnen einige ehemalige Bayernliga-Spieler aus Sand (z. B. Dany Schlereth) und Aubstadt (Patrick Winter), aber auch eine Menge Spieler, die schon seit Jahren den Stamm der Mannschaft bilden.
Die mit Abstand meiste Erfahrung bringt Trainer Oliver Kröner mit. Gut möglich, dass einige Trappstädter Kinder sich nahe der Trainerbank aufhalten werden. Kröner ist seit zwölf Jahren Lehrer an der Mittelschule in Bad Königshofen, gut bekannt mit dem TSV-Trainer Martin Beck, der ebenfalls dort beschäftigt war. In Sachen Fußball ist Kröner weit herumgekommen. Ein Jahr spielte er in der 1. Bundesliga bei Fortuna Düsseldorf, hatte sechs Einsätze. Davor und danach war er in der Regional- und Bayernliga: Sieben Jahre bei Schweinfurt 05, drei beim SC Weismain, fünf in Großbardorf und sieben in Euerbach/Kützberg, als Spieler oder Trainer. "Ich freue mich, ihn und Patrick Winter mal wieder zu treffen", bekennt Beck. "Vom Personal her kommt Paul Seiler aus dem Urlaub, während hinter den für Oberschwarzach kurzfristig ausgefallenen Daniel Werner und Hannes Bauer, ebenso bei Sebastian Schirling, ein Fragezeichen steht."