Fußball (rd)
Bayernliga Nord Samstag, 13.15 Uhr SpVgg Ansbach – TSV Aubstadt
Geht man davon aus, dass Ansbachs Fußballer die größte Schmach seit ihrem Aufstieg in die Bayernliga Nord als Meister der Landesliga Nordwest so schnell und so gut wie möglich tilgen wollen, dann steht dem TSV Aubstadt eine schwere Aufgabe bevor. Die Mannschaft von Trainer Fredi Skarka ist vor einer Woche in ihrem Auswärtsspiel beim FC Amberg mit 0:7 arg unter die Räder gekommen, so dass es für sie eigentlich nur diese Antwort geben kann. Überhaupt nicht dazu passt die Langzeit-Antwort, die die Mannschaft von TSV-Trainer Josef Francic noch im Begriff ist zu geben.
Die hatte Ende August, Anfang September vier Spiele am Stück in den Sand gesetzt und war damit in die äußerst missliche Lage im Tabellenkeller gerutscht. „Wir haben uns selber mit dieser Vier-Niederlagen-Serie in diese Schieflage gebracht und unter Druck gesetzt“, postulierte Francic, „und müssen deshalb mit einer Serie von vier Siegen die Antwort geben und da wieder raus kommen.“ Ein Klotz, den er seinen Spielern und sich selber da hin gesetzt hat. Drei Viertel dieser Antwort sind aber schon gegeben, Memmelsdorf (2:1), Eltersdorf (2:1) und Neudrossenfeld (2:1) besiegt. Teil vier wäre am letzten Vorrundenspieltag ein Sieg in der mittelfränkischen Bezirkshauptstadt.
Der überhaupt nicht so unmöglich schiene, hätte er sein Personal so einigermaßen beisammen. Noch immer fehlen werden ihm gleich drei Spieler, die für die Ideen und das Kreative zuständig sind, die überraschend das Tempo raus nehmen und beschleunigen können. Sascha Bäckers Sprunggelenksverletzung wird im positiven Fall nur noch zwei Wochen seinen Einsatz verhindern, ihn womöglich auch bis zur Winterpause außer Gefecht setzen. David Noack, der erst einen einzigen Kurzeinsatz in dieser Saison hatte, befiel eine Augenentzündung, als seine Leistengeschichte endlich behoben schien. Daniel Leicht, der schon in Eltersdorf nur 30 Minuten spielte, musste gegen Neudrossenfeld schon nach 18 Minuten raus: das Hüftgelenk.
Für alle drei gilt indes: Gesund ist nicht gleich fit und tauglich für die Bayernliga. Ähnlich sieht es bei Dominik Eggemann aus, der als Torjäger geholt wurde und – selten ganz fit – erst ein Mal traf. Er soll zumindest auf die Bank zurückkehren. Gleiches erwartet Francic von Julius Benkenstein nach wochenlanger Abstinenz. Summa summarum fünf Spieler, die alle fünf in der Startelf denkbar wären. Vor dem letzten Spiel gegen Neudrossenfeld hat Francic nach dem Abschlusstraining gerade mal sieben Spieler als gesund bezeichnet. Wer draußen von den Zuschauern die fehlende Dominanz der Aubstädter suchte, wusste kaum, dass vier Spieler im Normalfall gar nicht spielfähig gewesen wären und sich mit Schmerzen durchbissen.
Selbst Johannes Frank, Gymnasiallehrer in Amberg, der nur in den Ferien mit der Mannschaft trainiert, musste aushelfen. „Ich bin keiner, der jammert“, hielt Francic schützend die Hand über seine Männer. „Aber so eine Phase wie diese Woche habe ich noch nie durch gemacht. Meine Mannschaft hat etwas Tolles geleistet. Das war ein ganz großer und wichtiger Sieg.“ Darauf könne man aufbauen, zumal mit Eggemann und Benkenstein die Auswahl wieder etwas größer sei. „Gegen Ansbach kann man auch verlieren“, warnt Francic, leichte Gegner gebe es in dieser Klasse nicht, „die haben schließlich schon fünf Mal gewonnen und mit 18 genau so viele Punkte wie wir.“