Die Aufgabe war anspruchsvoll für den FSV Hohenroth. In seinem ersten Spiel auf dieser Spielklassenebene seit neun Jahren hatte der Aufsteiger in die Fußball-Kreisklasse Rhön 2 gleich einen Meisterschaftsfavoriten zu Gast. Der TSV-DJK Wülfershausen ist ebenfalls neu in der Liga, kommt aber als Absteiger aus der Kreisliga. Hohenroth wusste mit dieser Situation besser umzugehen und setzte sich nicht unverdient 3:2 (1:1) durch.
"Wir wollen unter die ersten Drei", bekräftigte Spielertrainer Ronny Roggatz, ehe er "das einzig Positive" aus dieser Auftaktpartie herausarbeitete: "Diese Niederlage kommt zum richtigen Zeitpunkt. Wenn der eine meint, er müsse ein, zwei Schritte weniger laufen, oder der andere das Spiel vielleicht schon im Vorfeld als gewonnen abgehakt hat, dann sage ich ganz klar: So wird es nicht funktionieren. So werden wir unsere Ziele nicht erreichen."
Während Roggatz das sagte, ließen nicht weit entfernt die Spieler des FSV Hohenroth sich und ihren Torjäger Fabian Mainberger hochleben. Letzte Saison mit 44 Treffern unangefochtener Torschützenkönig der A-Klasse führte sich Mainberger in der neuen Umgebung gleich standesgemäß ein. Mit drei Treffern war er Spieler des Spiels beim FSV, nicht nur beim Siegtreffer in der Nachspielzeit bewies er, wie kaltschnäuzig er im Abschluss ist.
Der Kader des FSV Hohenroth ist breit besetzt
"Ganz am Schluss hat er es verpasst, auf 4:2 zu erhöhen", sagte FSV-Trainer Stephan Hahn und lachte. "Fabian macht einfach die entscheidenden Treffer. Aber ich bin stolz auf alle meine Jungs." Ganz generell ist ihm nicht bange vor der Kreisklasse. Der Kader ist breit besetzt, mit den aus Großbardorf gekommenen Tizian Enders und Kilian Wenzel sei inzwischen "eine richtig gute Qualität in der Mannschaft". Die obendrein unheimlich laufstark ist. "Eine starke Kondition ist unheimlich wichtig", sagte Hahn.
Das zeigte sich auch gegen Wülfershausen, für Hahn der Topfavorit der Kreisklasse. Hohenroth war läuferisch voll auf der Höhe und zwang den Gast in der Endphase zu entscheidenden Fehlern. Kurz nach der Halbzeit schien Wülfershausen nach dominanter erster Hälfte auf der Siegerstraße zu sein, als Kai Will ein zweites Mal traf. Der torgefährliche Abwehrspieler hatte schon zum 1:1 eingeköpft, in der vierten Nachspielminute verpasste er allerdings den Ausgleichstreffer.
Die Führung tat dem TSV-DJK Wülfershausen nicht gut
"Im Nachhinein betrachtet war es für uns der Genickbruch, dass wir in Führung gegangen sind", rästelte Roggatz, warum seine Mannschaft rund um die Stundenmarke die Kontrolle über die Partie verlor. "Es kann nicht sein, dass wir gegen einen Aufsteiger drei Gegentore kassieren. Vor allem, wie. Beim zweiten und dritten Gegentor hätten wir den Ball längst klären können, warten viel zu lange. So erben wir in der Kreisklasse nichts", sagte Roggatz, der selbst in der ersten Halbzeit den Hohenröther Handelfmeter verschuldet hatte.
Fußball: Kreisklasse Rhön 2, Männer
FSV Hohenroth – TSV-DJK Wülfershausen 3:2 (1:1).
Hohenroth: Enders – Elting, Molitor, Kaiser, Roßhirt – Wenzel – Feder, Hahn, Straub, Kirchner – Mainberger. Eingewechselt: J. Fromm, S. Fromm, Marus, Röll, Schön.
Wülfershausen: Bier – P. Kiessner, K. Will, N. Büttner, F. Büttner – B. Will, M. Kießner, Fischer – Nodehi, Mayer, Roggatz. Eingewechselt: Gensler, Derlet.
Schiedsrichter: Philipp Schober (Kleinsteinach). Zuschauende: 100. Tore: 1:0 Fabian Mainberger (29., Handelfmeter), 1:1 Kai Will (34.), 1:2 Kai Will (49.), 2:2 Fabian Mainberger (70.), 3:2 Fabian Mainberger (90. + 2). Gelb-Rot: Julian Nodehi (79., Wülfershausen).