Die kleine Sieges-Serie des TSV Aubstadt in der Regionalliga Bayern ist gerissen. Nach drei Siegen in Folge kassierte die Mannschaft von Trainer Victor Kleinhenz gegen den SV Wacker Burghausen eine ärgerliche 1:2-Heimniederlage. Ärgerlich deshalb, weil der Siegtreffer der Gäste durch ein Traumtor von Andreas Scheidl erst in der dritten Minute der Nachspielzeit fiel. "1:2 in der 93. Minute ist natürlich extrem bitter für uns, gehört aber zu diesem brutalen Fußballsport dazu", sagte Kleinhenz nach dem Schlusspfiff." Wacker-Trainer Leonhard Haas sah eine "richtig gute erste Halbzeit von uns. In der zweiten Hälfte hat es dann aber Aubstadt gut gemacht".
Wacker schockt Aubstadt nach 20 Minuten
Im Vergleich zum letzten Regionalliga-Spiel in Illertissen hatte Kleinhenz seine Mannschaft auf zwei Positionen verändert. Für Max Schebak rückte der wieder genesene Joshua Endres in die erste Elf, Michael Dellinger ersetzte Jens Trunk und bildete gemeinsam mit Christopher Bieber die Doppelspitze in Aubstadts 4-4-2-System. Trotz der taktisch offensiven Ausrichtung kamen die Aubstädter in der ersten Halbzeit kaum gefährlich vor das Wacker-Gehäuse. Nach einer ausgeglichenen Anfangsviertelstunde wurden die Gäste langsam dominanter. Gegen den schön frei gespielten Top-Torjäger Robin Ungerath stürzte TSV-Torhüter Julian Schneider rechtzeitig aus seinem Tor und bereinigte die Situation (14.).
Sechs Minuten später gab Schneider dann aber keine gute Figur ab. Im Anschluss an eine zunächst geklärte Ecke flankte Christoph Schulz den Ball aus dem Halbfeld zurück in den Strafraum, wo der TSV-Schlussmann gegen den einköpfenden Lukas Mazagg zu spät kam. Für die Grabfelder war es der dritte 0:1-Rückstand in Folge, der durchaus seine Wirkung zeigte. Zwar waren die Hausherren in der Folge durchaus bemüht, Druck aufzubauen, der letzte Pass kam aber meist nicht an.
Kurze Aufregung gab es lediglich in der 28. Minute, als Joshua Endres im Strafraum von den Beinen geholt wurde. Die Pfeife des Unparteiischen blieb zum Ärger der TSV-Fans allerdings stumm. Kurz vor der Pause hatten die Grabfelder allerdings ebenfalls Glück, nicht das zweite Gegentor kassiert zu haben. Erst zischte ein Schuss von André Leipold knapp am langen Pfosten vorbei (43.), zwei Minuten später ließ Schneider dann einen Bachschmidt-Schuss nur nach vorne abprallen.
Heinzes Traumtor reicht nicht
Kleinhenz muss in der Kabine die richtigen Worte gefunden haben, denn nach dem Seitenwechsel spielten zunächst nur die Aubstädter. Die Belohnung folgte in der 63. Minute: Nach schöner Vorarbeit von Michael Dellinger kam Leon Heinze aus 18 Metern zum Abschluss und hämmerte den Ball unhaltbar in den Winkel. Christopher Bieber hatte zwei Minuten sogar die Führung auf dem Fuß, sein Abschluss wurde aber geblockt. "Nach dem 1:1 war es ein ganz anderes Spiel. Der Punkt wäre nicht unverdient gewesen, wir haben aber die eine oder andere Situation nicht sauber ausgespielt", fand Kleinhenz.
In der Schlussphase gestalteten die Gäste das Geschehen dann wieder ausgeglichener. Mit dem Unentschieden wollte sich aber kein Team zufriedengeben. In der Nachspielzeit gelang dann den Gästen tatsächlich noch der Lucky Punch. Aus 20 Metern zog der eingewechselte Andreas Scheidl ab und drosch den Ball in den Winkel. "Für Andreas freue ich mich besonders, da es nach eineinhalb Jahren erst sein zweites Spiel war", sagte Wacker-Coach Haas.
