Am Sonntag, 23. April, ging eine lange Leidenszeit zu Ende: Mit dem 2:1-Sieg in Kleinbardorf machten die Fußballer des TSV Mühlfeld ihr Meisterstück und den lang ersehnten Aufstieg in die A-Klasse perfekt. Seit Einführung der B-Klasse befanden sie sich in der sogenannten Sicherheitsliga, wo sie zwar Saison für Saison vorne mitspielten. Zum ganz großen Coup reichte es aber nie. Erst nach der Umgruppierung von der B-Klasse 4 in die B-Klasse 5 hat es geklappt. „Wenn man Meister wird, hat man alles richtig gemacht“, machte Mühlfelds Co-Trainer Michael Eppler klar.
Das Team von Trainer-Dino Eckhard Geiß konnte seiner Favoritenrolle gerecht werden und errang mit stolzen sieben Punkte Vorsprung den Titel, stellte den mit Abstand besten Angriff und die zweitbeste Abwehr der Liga. Vor der Runde hatte der TSV Mühlfeld als Saisonziel ausgegeben, dass man einen Platz besser als in der Saison 2015/16 abschneiden wolle. Damals wurde der TSV Zweiter in der B-Klasse 4. Und nun Erster. Mission erfüllt. Die Umgruppierung in die B-Klasse 5 hat sich bezahlt gemacht.
Die sechs Spieler aus Bad Königshofen, die beim TSV Mühlfeld kicken, wollten nicht mehr die langen Anfahrtswege zu den Spielen in Kauf nehmen, weshalb der TSV auf eigenen Wunsch die Staffel wechselte, auch wenn gerade die älteren Fans dagegen waren. Michael Eppler betonte, dass die B-4 ausgeglichener besetzt sei als die B-5, in der drei, vier Teams über ein ganz gutes Niveau verfügten, doch der Rest der Liga beträchtlich abgefallen sei. In der B-4 hingegen konnte jeder jeden schlagen.
Eigentlich haben die Mühlfelder immer ihre obligatorische Schwächephase nach der Winterpause. Doch heuer konnte das Team diese Phase gut überstehen, so dass man nach den Worten von Michael Eppler schon insgeheim an den Titel denken konnte. Am schwersten hat sich der TSV noch gegen Althausen-Aub getan. Dort holten die Mühlfelder mit Glück ein 3:3-Unentschieden. Und am letzten Spieltag hätten sie in Sondheim/Grabfeld fast den Nimbus der Unbesiegbarkeit verloren, als sie beim 4:4 knapp an einer Niederlage vorbeischrammten. Vor diesem Spiel hatten sie vier Wochen lang nicht trainiert, stattdessen wurde ausgiebig gefeiert, schließlich ging mit dem Aufstieg ein Traum in Erfüllung.
Ihr vielleicht bestes Saisonspiel absolvierten die Mühlfelder beim 3:2 in Unsleben bei der SG Unsleben/Wollbach II, als sie nach einem 0:2-Rückstand das Spiel noch drehen konnten. Am „krassesten“ sei es, auf dem Hartplatz in Kleinbardorf zu spielen, auf dem sich der TSV Mühlfeld aber nicht beirren ließ und sein Meisterstück machte. Noch schlimmer, so Geiß, sei es aber gewesen, auf dem „Sandacker“ in Herbstadt zu spielen, obwohl dort ein Rasenplatz zur Verfügung stand.
Die Stärken seiner Mannschaft sieht Eckhard Geiß in der Offensive begründet. Hier wirbelte das magische Dreieck um Alexander Erlanov, Robert Marynka und Roman Kunn, das zusammen 58 Tore erzielte. Aber auch die TSV-Defensive machte einen guten Job, bis dort dann nach der Vorrunde Verletzungsprobleme auftraten. So verletzte sich Libero Eugen Rerich in der Winterpause beim Volleyballspielen. Und er war nur schwer zu ersetzen. Hinzu kamen die Verletzungen von Matthias Keller und Andreas Weber. In diesem Zusammenhang dankten Michael Eppler und Eckhard Geiß den Routiniers Holger Gehlert und Heino Heuring, dass sie in der Defensive aushalfen.
Mit der Zuschauerresonanz in der vergangenen Saison war man zufrieden. Auch bei Auswärtsspielen hielten die Zuschauer dem TSV die Stange. Und diese mussten ja lange auf den Aufstieg warten, so Geiß, der als kommendes Saisonziel den Klassenerhalt in der A-Klasse ausgibt. Verstärkungen seien geplant, aber diesbezüglich sei noch alles in der Schwebe. „Vielleicht hat Eckhard ja noch ein Händchen, wie das bei der Umfunktionierung von Eugen Rerich zum Libero der Fall war“, so Eppler, „einen besseren Trainer als Eckhard kann man sich nicht vorstellen. Er ist ein herzensguter Kerl, der aber manchmal gebremst werden muss. Er ist einer, der alles für den Verein macht. Wenn ein Spieler bei ihm nachts um 2 Uhr anruft und nicht heimkommt, holt ihn Eckhard ab.“