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Fußball: Regionalliga Bayern
1:0 gegen Viktoria Aschaffenburg: Der TSV Aubstadt beendet seine Negativserie nach sechs sieglosen Spielen
Nach dem Abpfiff war TSV-Trainer Julian Grell besonders mit der Defensivleistung seiner Mannschaft zufrieden. Denn nach vorne ging nicht wirklich viel.
Torwart und Verteidiger versetzt und dann den Ball an den Pfosten gesetzt - von Patrick Hofmann (hinten), dem aber später doch noch das Tor des Tages gelang.
Foto: Rudi Dümpert | Torwart und Verteidiger versetzt und dann den Ball an den Pfosten gesetzt - von Patrick Hofmann (hinten), dem aber später doch noch das Tor des Tages gelang.
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Rudi Dümpert
 |  aktualisiert: 17.05.2024 02:45 Uhr

Was gab dieses letzte Heimspiel des TSV Aubstadt in der Saison 2023/24 her für die Gastgeber? Sie haben nach sechs sieglosen Spielen mal wieder drei Punkte gewonnen. Der Erfolg gegen Viktoria Aschaffenburg war nämlich erst der vierte Sieg nach der Winterpause und – bezeichnend – der vierte mit 1:0. Der TSV hat damit die höchste Punktzahl (58) seit dem Aufstieg in die Regionalliga erreicht und ist wieder einen Platz vor auf Rang vier geklettert.

Aubstadt tat sich dabei zunächst aber äußerst schwer, überhaupt in die Partie zu kommen. Weil die Gäste mit viel Energie loslegten, die Heimelf lange Zeit in deren eigener Hälfte einschnürte und nicht die geringste Annäherung ans Tor zuließ. Ohne dabei allerdings selber mal wirklich torgefährlich in den Abschter Strafraum zu kommen.

Das wollte den meisten der 695 Zuschauenden nicht so recht gefallen. Einige von ihnen vom "1. Abschter Fanclub Widerwärtig" hatten sogar ein Banner über die Bande gerollt, auf dem die mangelnden Torgefährlichkeit der letzten Wochen angemahnt wurde: "Vorne schießt man TORE!" Die meisten Spieler werden diese im Schatten hängende schriftliche Aufforderung gar nicht wahrgenommen haben, so sehr wurden sie von den in der ersten Halbzeit läuferisch und kämpferisch Minimum ans Limit gehenden Gästen beschäftigt.

Erst nach mehr als 18 Minuten kam die Mannschaft von Trainer Julian Grell zum ersten Mal mit Ballbesitz bis auf 30 Meter ans gegnerische Tor heran. Bis Minute 25 hätten die Aschaffenburger keinen Torhüter gebraucht, nicht einmal für eine Rückgabe. Dann gab Marco Nickel den ersten Schuss Richtung Keeper Max Grün ab – ein Schüsschen. Als die Stadion-Uhr aber 28:50 anzeigte, hätte Aubstadt beinahe das 1:0 erzielt. Da knallte Patrick Hofmanns Schuss an den Pfosten.

Was wird aus Michael Dellinger?

Das Halbzeit-0:0 war letztlich gerecht, denn auch Viktorias Agilster Florian Pieper traf die Latte, nachdem er einen leichtsinnig von Steffen Behr für Tim Hüttl vorgesehenen Freistoß abgefangen hatte. 1:1 nach Aluminiumtreffern, etwa 80:20 nach Ballbesitz-Anteilen für die Viktoria. Insgesamt fiel auf, dass vorne Martin Thomann und Michael Dellinger keine Tore schießen konnten, weil sie weder in der Startelf noch auf der Bank saßen. Die Folge: Gerüchte um die beiden im Publikum.

In der zweiten Halbzeit zeichnete sich zunehmend ab, dass die Gäste mit ihren Kräften nicht gut haushalten konnten. Sie hatten ihr Pulver verschossen und nichts mehr zuzusetzen, während Aubstadt jetzt die tonangebende Mannschaft war. Dennoch nahm die Qualität des Spiels erst über die Torgefährlichkeit des TSV zu, und die ließ noch lange auf sich warten. Die größte Chance zur Führung bot sich Timo Pitter (62.). Er wurde schön frei gespielt, setzte sich auch energisch durch, brachte die Kugel aber nicht am ehemaligen Bundesliga-Keeper Grün vorbei.

Faire Geste von einem Aschaffenburger Spieler

Also musste ein Standard her: ausgeführt als langer Ball vom Mittelkreis aus auf Hüttl. Dessen Kopfballableger nahm Patrick Hofmann auf und markierte das zu diesem Zeitpunkt verdiente 1:0. Schwer beeindruckt waren die Zuschauenden wenig später von einer fairen Aktion des Aschaffenburgers Hamza Boutakhrit. Der korrigierte ungefragt den Schiedsrichter nach einem Zweikampf mit Maxi Stahl. Der Unparteiische Johannes Hamper nahm den Freistoß und Gelb für Stahl zurück und entschied auf Einwurf. Was auch dadurch nicht geschmälert wurde, dass durchsickerte, dass die Viktoria durch das Ergebnis von Schalding auch bei einer Niederlage gerettet wäre.

"Männer, Glückwunsch. Den Sieg haben wir uns verdient durch eine hervorragende Mannschaftsleistung", gab Julian Grell in den Spielerkreis hinein Vollgas für eine gute Stimmung. "Wir haben keine einzige Torchance zugelassen. Sicherlich können wir besser Fußball spielen. Glaubt mir, ich bin unheimlich stolz darauf, wie ihr hier entschlossen und engagiert aufgetreten seid. Ich weiß, dass die Situation für uns nicht einfach ist. Ich ziehe meinen Hut."

Was Viktoria-Trainer Simon Goldhammer wie eine Kopie für seine Mannschaft übernahm und betonte: "Wir sind durch eine Unentschieden-Serie da hinten rein geraten und jetzt froh, dass uns diese Eichhörnchen-Methode sogar geholfen hat."

Fußball, Regionalliga Bayern, Männer:
TSV Aubstadt – Viktoria Aschaffenburg 1:0 (0:0)
Aubstadt: Weisbäcker – Hüttl, Köttler, Behr – Mrozek (60. Langhans), Volkmuth (46. Stahl) – Pitter (68. Harlass), Trunk, Hofmann (87. Schebak )– Nickel, Weiß (90. Reinhart).
Aschaffenburg: Grün – Borger, Baier, Dähn – Boutakhrit, Desch (63. Paraschiv), Stein (78. Schulz), Nadaroglu (46. Klement) – Kleiner (81. Cheron), Pieper, Meyer (58. Obolkin). Schiedsrichter: Johannes Hamper (Katschenreuth). Zuschauende: 695. Tor: Patrick Hofmann (74.).

 
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