zurück
Paris
Razzia bei Frankreichs Ligaverband wegen Korruptionsverdacht
Der Einstieg eines Investors in die Vermarktung der TV-Rechte war für Frankreichs Ligue 1 ein Flop. Weil Liga-Verantwortliche sich durch den Deal bereichert haben sollen, rücken nun die Fahnder an.
Razzia bei französischem Ligaverband       -  Der Verdacht steht im Raum, dass Frankreichs Liga-Präsident Labrune am Deal mit dem Finanzinvestor CVC gut verdient hat (Archivbild).
Foto: Michel Euler/AP/dpa | Der Verdacht steht im Raum, dass Frankreichs Liga-Präsident Labrune am Deal mit dem Finanzinvestor CVC gut verdient hat (Archivbild).
dpa
 |  aktualisiert: 11.11.2024 02:32 Uhr

In Frankreich läuft eine Razzia der Finanzfahndung beim Fußballligaverband LFP und dem Finanzinvestor CVC wegen des Verdachts der Veruntreuung öffentlicher Gelder und Korruption. Die Durchsuchungen folgten auf im Juli gestartete Ermittlungen, die den Einstieg des Finanzinvestors in die Vermarktung der TV-Rechte der französischen Fußball-Liga Ligue 1 im Jahr 2022 unter die Lupe nähmen, teilte die Finanzstaatsanwaltschaft in Paris mit. Nach Medienberichten rückten die Fahnder auch bei Ligapräsident Vincent Labrune an.

Auslöser der Ermittlungen sei eine Anzeige des Antikorruptionsvereins „AC!” Ende 2023 gewesen, in der der Vorwurf der Veruntreuung öffentlicher Gelder bei der Gründung einer Tochtergesellschaft des LFP erhoben wird, die sich um die Vermarktung der TV-Rechte kümmert, hieß es von der Staatsanwaltschaft weiter.

Liga erhält viel weniger Geld als erwartet

In Frankreich kaufte CVC im Jahr 2022 für rund 1,5 Milliarden Euro 13 Prozent der Anteile der neu gegründeten Tochtergesellschaft des LFP. Im Gegenzug fließen 13 Prozent der Vermarktungserlöse an den Investor. Zwei Jahre nach dem vieldiskutierten Einstieg des Investors verkaufte die Ligue 1 in diesem Sommer ihre TV-Rechte ab der kommenden Saison an den Streamingdienst DAZN und den katarischen Sender beIN Sports.

Der Deal sorgte in Frankreich für Kritik, weil er der Liga nur rund 500 Millionen Euro pro Saison einbringt. Damit liegt er weit unter den Erwartungen, die beim Einstieg des Investors CVC formuliert wurden. 

Wie der Sender France Info berichtete, erfolgte die Razzia der Finanzfahnder sechs Tage nach der Vorlage eines Berichts im Pariser Senat, demnach die Liga-Verantwortlichen hohe Boni durch den Deal mit CVC kassierten und deshalb ein persönliches Interesse an dem Abschluss hatten. Demnach soll Liga-Präsident Labrune einen Bonus von drei Millionen Euro kassiert haben, sein Jahresgehalt soll auf 1,2 Millionen Euro verdreifacht worden sein.

Razzia bei französischem Ligaverband       -  Finanzfahnder durchsuchten den Sitz des französischen Ligaverbandes LFP in Paris (Archivbild).
Foto: Franck Fife/AFP/dpa | Finanzfahnder durchsuchten den Sitz des französischen Ligaverbandes LFP in Paris (Archivbild).
 
Themen & Autoren / Autorinnen
Korruptionsverdacht
Ligue 1
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen