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Glosse
Was man alles Sinnvolles in drei Minuten machen kann
Drei Minuten sind kurz. Manchmal aber können sie auch sehr lang sein. Wenn man zum Beispiel einen einzigen Ballwechsel im Badminton spielt.
Großer Preis von Monaco.jpeg       -  Max Verstappen schafft in drei Minuten mehrere Runden durch Monaco.
Foto: Luca Bruno, dpa | Max Verstappen schafft in drei Minuten mehrere Runden durch Monaco.
Marco Scheinhof
 |  aktualisiert: 11.03.2024 11:46 Uhr

Was man in drei Minuten nicht alles machen könnte. Fast drei Runden mit einem Formel-1-Auto durch Monaco fahren, Stadtbesichtigung inklusive. Die Strecke führt schließlich mitten durchs Zentrum, also an allen Sehenswürdigkeiten vorbei. Am beeindruckenden Casino ebenso wie durch den imposanten Hafen mit all den großzügig dimensionierten Jachten. Wer es eilig hat, wie ein Max Verstappen etwa, braucht für eine Runde kaum mehr als eine Minute.

In drei Minuten lassen sich auch schnelle Telefonate führen oder wichtige Mails schreiben. Dem VfL Osnabrück reicht diese knappe Zeitspanne sogar für zwei Tore, die letztlich zum Aufstieg in die zweite Bundesliga führen. Gezeigt am vergangenen Wochenende beim 2:1-Sieg gegen Borussia Dortmund II. Wer mag und den Mut hat, kann in drei Minuten die Abfahrt auf der berühmten Streif bewältigen und gleich noch einen Slalom hinten dranhängen. Genug Zeit wäre noch übrig. 

Immer wieder kommt der Ball von der anderen Seite zurück

Es gibt also durchaus sinnvolle Dinge, die in drei Minuten zu erledigen sind. Oder man spielt eben drei Minuten lang einen Ballwechsel im Badminton. Kommt nicht oft vor, weil sehr anstrengend und daher nicht für jedermann empfehlenswert. Zumindest, wenn es sich tatsächlich um Badminton und nicht ein deutlich weniger herausforderndes Federball-Spiel handelt. Davon ist jedoch bei den Malaysia Masters ohnehin auszugehen, wie Videos im Internet beweisen. 

Pearly Tan und Thinaah Muralitharan duellierten sich mit Ayako Sakuramoto und Rene Miyaura. Die Frauen-Doppel aus Malaysia und Japan also. Es ging bereits in den dritten Satz, als es zum Rekord-Ballwechsel kam. Sie schlugen sich die Bälle um die Ohren, streuten Stopps ein ebenso wie gefühlvolle lange Bälle an die Grundlinie. Und immer wieder kam das Spielgerät von der anderen Seite zurück. Immer weiter ging das so, bis der 211. Schlag an der Reihe war. Pearly Tan stand an der eigenen Grundlinie, sie konnte kaum mehr den Schläger heben. Jetzt muss es klappen, dachte sie wohl, und hob den Ball gefühlvoll über das Netz. Knapp dahinter kam er runter, Japans Sakuramoto streckte sich vergeblich. Das Spielgerät fiel zu Boden, die vier Spielerinnen taten es ihm gleich. Sie waren erschöpft, sie hatten sich drei Minuten lang verausgabt. Während andere in dieser Zeit gemütlich ihre Runden durch Monaco fahren. 

 
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