Besser hätte die Vuela a Valenciana, die Valencia-Rundfahrt, für den Augsburger RadprofiGeorg Zimmermann und sein Team Intermarché-Circus-Wanty nicht beginnen können. Auf der ersten von fünf Etappen siegte Intermarché-Fahrer Biniam Girmay im Sprint.
Mit dem Sieg des Spezialisten aus Eritrea feierte der belgische WorldTour-Rennstall schon den vierten Einzelsieg in dieser noch jungen Saison und steht derzeit erstmals in der Teamgeschichte an der Spitze der Weltrangliste. „Wahnsinn, das hätte ich nicht gedacht. Wir hatten in den verschiedenen Trainingscamps in der Vorbereitung zwar hart trainiert und ich wusste, unser Team ist gut, aber dass wir auf Platz eins stehen, hat mich schon überrascht“, freute sich Zimmermann, 25.
Georg Zimmermann steigt bei Valencia-Rundfahrt in die Saison ein
Er selbst ist mit der Valencia-Rundfahrt ins Geschehen eingestiegen. „Ich fühle mich richtig gut. Ich bin den ganzen Winter ohne Problem durchgekommen und das gibt mir ein gutes Gefühl. Immer wenn ich ein, zwei Monate ohne Probleme mein Ding machen konnte, bin ich auf einem guten Weg zu meiner Top-Form.“
Die will er sich jetzt nun mit den ersten Rennen im Frühjahr endgültig holen und sich auch im internen Ranking des Teams weiter behaupten oder vielleicht sogar noch verbessern. Der Neusässer, der in Augsburg lebt, fährt jetzt im dritten Jahr bei Intermarché und hat mit guten Resultaten, unter anderem Platz vier bei der Deutschland-Rundfahrt im vergangenen Jahr, auf sich aufmerksam gemacht.
Doch der interne Konkurrenzkampf ist durch teilweise namhafte Neuzugänge und aufstrebende Fahrer wie Girmay oder Kobe Goosens noch härter geworden. Der Belgier kam 2022 zu Intermarché, gewann nun gleich zwei Rennen zum Auftakt. Und der 36-jährige Neuzugang Rui Costa trug sich in seinem ersten Rennen für die Belgier auch gleich in die Siegerliste ein.
Georg Zimmermann hält mit Rui Costa mit
Der Weltmeister von 2013 führt auch bei der Valencia-Rundfahrt das Team an. Zimmermann ist als Back-up eingeplant. Der ist mit der Rollenverteilung sehr zufrieden: „Falls Rui irgendwas hat, stehe ich parat und mit Biniam wollen wir gute Etappenergebnisse erzielen. Das hört sich nach einem guten Plan an.“ Der am Mittwoch auch perfekt aufging. Vor allem Zimmermann vereitelte in der Schlussphase einige Attacken des Feldes, sodass Girmay im Schlussspurt seine Stärken ausspielte.
Am Donnerstag ging es dann in die Berge: „Heute haben wir den ganzen Tag viele Steigungen. Für Rui und mich gilt es, so wenig Zeit wie möglich zu verlieren“, sagte Zimmermann vor dem Start der zweiten Etappe. Was auch gelang: Costa wurde zeitgleich mit dem Sieger Giulio Ciccone (Trek-Segafredo) Siebter, Zimmermann kam mit nur 38 Sekunden* Rückstand als guter 19. ins Ziel.
Marco Brenner hat bei der Argentinien-Rundfahrt Pech
Für positive Schlagzeilen sorgt auch die Mannschaft von Marco Brenner, das Team DSM. Beim hoch eingeschätzten Einzelrennen Cadel Evans Great Ocean Road Race in Australien gewann Marius Mayerhofer im Sprint. Bei der Argentinien-Rundfahrt gewann Sprinter Sam Welsford zwei Etappen, im Gesamtklassement wurde Kevin Vermaerke Achter.
Eigentlich sollte Marco Brenner auf das Gesamtklassement für DSM fahren, doch bei der entscheidenden Bergetappe hatte Brenner muskuläre Probleme: „Mein Rücken verkrampfte und so konnte ich nicht die Kraft auf das Pedal bringen, die ich eigentlich fahren kann“, erzählte der Augsburger. Er kam mit über acht Minuten Rückstand ins Ziel.
Danach übernahm Brenner auf den letzten beiden Etappen eine der Helferrollen und wurde Gesamt-39. „Schade, dass ich im entscheidenden Moment gehandicapt war, aber es geht weiter“, sagte er nach der Rückkehr aus Südamerika.
Und zwar bei der Tour des Alpes Maritimes vom 17. bis 19. Februar. Doch zuvor werden er und Zimmermann, der am 11. Februar beim Eintagesrennen VueltaMurcia in Spanien startet, ein paar Tage zusammen in Spanien trainieren.
*in einer ersten Version hieß es, dass Zimmermann nur zehn Sekunden Rückstand hatte, dies wurde nun richtig gestellt.