Seit fünf Jahren ist Georg Zimmermann nun als Radprofi unterwegs. Doch so etwas wie bei der „108th Ronde van Vlaanderen – Tour des Flandres“ hat der Intermarché-Fahrer noch nie erlebt. Kälte und vor allem der Regen brachten die meisten Fahrer an ihr Limit. Besonders am berühmt-berüchtigten Koppenberg. Das Kopfsteinpflaster war an dem bis zu 22 Prozent steilen Anstieg durch den Regen nahezu unbefahrbar geworden. Auch für den 26-jährigen Zimmermann. „Es war brutal. Ich habe noch nie mein Rad einen Berg hochgeschoben, doch jetzt war es so weit. Die Strecke war so matschig und das Kopfsteinpflaster so aalglatt, dass ich da tatsächlich einen Berg hochschieben musste. Das war schon erniedrigend.“
Georg Zimmermann freut sich für den Dritten Nils Politt
Nur Sieger Mathieu van der Poel aus den Niederlanden sowie Matteo Jorgenson und Mads Pedersen überwanden den Anstieg auf dem Rad. Selbst der Dritte, Nils Politt, musste absteigen. Dass seinem deutschen Profi-Kollegen der Sprung aufs Treppchen gelang, allerdings erst, nachdem der zunächst drittplatzierte Michael Matthews von der Jury zurückversetzt worden war, freute Zimmermann sehr. War er doch dessen Helfer in der deutschen Nationalmannschaft bei der WM 2021. „Er fährt einfach ein perfektes Frühjahr.“
Georg Zimmermann leistet bei der Flandern-Rundfahrt Helferdienste
Perfekt läuft es bei Zimmermann hingegen noch nicht. Zwar wurde er im Januar in Australien beim Cadel Evans Great Ocean Road Race Dritter, doch in Europa fehlt bisher noch eine Spitzenplatzierung. Am Sonntag musste er sich nach 270 Kilometern mit Platz 61 zufriedengeben, 7:35 Minuten hinter van der Poel. „Gern wäre ich eine oder zwei Gruppen weiter vorne angekommen“, gibt Zimmermann zu. Doch waren an diesem regnerischen Sonntag Helferdienste angesagt. Doch für den ganz großen Teamwurf reichte es trotzdem nicht. Der Belgier Laurenz Rex wurde 21. Sprinter Biniam Girmay, dem Zimmermann nicht von der Seite gewichen war, fuhr zwei Plätze vor Zimmermann ins Ziel. „Mit Platz 21 sind wir nicht zufrieden. Trotzdem waren wir als Team gut unterwegs. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich der Erfolg einstellt“, sagt Zimmermann. Er fährt am 10. April bei La Flèche Brabançonne. Beim flachen Kopfsteinpflaster-Klassiker Paris–Roubaix pausiert der Bergspezialist.