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Saint-Amand-Montrond
Ackermann verpasst größten Erfolg - Philipsen mit Tagessieg
Nach dem ersten Tour-Ruhetag lassen es die Radprofis zunächst auch auf Etappe zehn ruhiger angehen. Im Massensprint setzt sich dann der Belgier Philipsen durch - zum Leidwesen von Pascal Ackermann.
Tour de France       -  Der Belgier Jasper Philipsen jubelt beim Überqueren der Ziellinie vor dem Deutschen Pascal Ackermann (l), dem Kolumbianer Fernado Gavira (2.v.l).
Foto: Daniel Cole/AP/dpa | Der Belgier Jasper Philipsen jubelt beim Überqueren der Ziellinie vor dem Deutschen Pascal Ackermann (l), dem Kolumbianer Fernado Gavira (2.v.l).
dpa
 |  aktualisiert: 15.07.2024 02:39 Uhr

Radprofi Pascal Ackermann hat im Schatten der Pyramide von Saint-Amand-Montrond seinen größten Karriereerfolg verpasst. Der deutsche Sprinter kam auf der zehnten Etappe der 111. Tour de France nicht vorbei an Sprint-Star Jasper Philipsen, der nach langer Durststrecke seinen ersten Tageserfolg bei der diesjährigen Rundfahrt holte. Bei seiner ersten Tour-Teilnahme verpasste der 30 Jahre alte Pfälzer als Dritter hinter dem Belgier Philipsen und dem Eritreer Biniam Girmay den Tagessieg. Routinier John Degenkolb kam auf Platz sieben, Phil Bauhaus wurde Achter.

Nach den 187,3 Kilometern von Orléans nach Saint-Amand-Montrond hätte Ackermann gern den ersten deutschen Tour-Erfolg seit Nils Politt vor drei Jahren in Nîmes geholt, hatte aber am Ende keine Chance. „Ich glaube, heute kann ich mir nichts vorwerfen. Der Antritt von Jasper war so stark, da hätte ich nicht mithalten können”, sagte er danach. „Girmay ist mir ins Rad gefahren, ich musste noch Ende bremsen am Ende, damit ich nicht in die Bande fahre.”

Bei den ersten drei Sprint-Zieleinfahrten spielte der Tour-Debütant auf den Plätzen 15, 6 und 9 zwar keine Rolle. An Tour-Tag acht raste er aber dann als Vierter am Tagespodium nur knapp vorbei. Seit seinem Wechsel zum Team Israel-Premier Tech wartet Ackermann noch auf einen Tagessieg in diesem Jahr.

In der Vergangenheit gewann er drei Etappen beim Giro d’Italia und zwei bei der Vuelta in Spanien. Auf den Erfolg beim weltweit bekanntesten Rennen muss er weiter warten. Seine Chancen darauf bei dieser Tour werden angesichts der vielen Bergetappen zum Ende weniger. Es kommt voraussichtlich noch zu drei Sprintentscheidungen. „Wir haben noch drei Chancen, wir werden alles dransetzen, dass wir eine Etappe gewinnen”, sagte Ackermann.

In der Gesamtwertung gab es keine Veränderung an der Spitze. Der Slowene Tadej Pogacar liegt in der Gesamtwertung mit 33 Sekunden vor dem belgischen Zeitfahr-Weltmeister Remco Evenepoel und 1:15 Minuten vor Titelverteidiger Jonas Vingegaard aus Dänemark.

Hauptfeld startet nach Ruhetag gemächlich

Schon vor elf Jahren hatte es in der kleinen Stadt Saint-Amand-Montrond mit seiner auffallenden Pyramide, unter anderem als Veranstaltungssaal und Konferenzraum genutzt, ein rasantes Sprintfinale mit unangenehmen Windkanten gegeben - sie bleiben diesmal aus. Damals hatten das Fahrerfeld vor dem Sieg von Mark Cavendish kräftig durcheinander gewirbelt. 

Nach dem ersten Ruhetag am Montag bewegte sich das Hauptfeld nach dem Start gemächlich über die Teerstraßen in der Mitte Frankreichs. In den ersten Rennstunden erreichten die Profis einen Schnitt von nur knapp über 40 Kilometer pro Stunde. Durch die fehlende Bergwertungen auf der Strecke fehlte ein zusätzlicher Anreiz.

Französisches Fernsehen erlaubt sich Spaß mit Favoriten

Das französische Fernsehen ließ es sich nicht nehmen, einen Spaß auf die Kosten der beiden Hauptfavoriten Pogacar und Vingegaard zu machen. Der öffentlich-rechtliche Sender France 3 blendete zwei Schwäne auf dem Wasser nahe der Strecke ein - und versah beide mit Pfeilen zu den Top-Stars. Es ging eben alles etwas langsamer zu.

Nach ihrer Meinungsverschiedenheit auf der vorherigen Schotter-Etappe trafen die beiden Ausnahmefahrer und jeweils zweimaligen Tour-Sieger wieder aufeinander. Pogacar hatte Vingegaard vorgeworfen, sich nicht aktiv an der Führungsarbeit zu beteiligen. Der Däne ließ sich darauf nicht ein.

Am Mittwoch wartet eine schwerere Etappe im Zentralmassiv. Auf den 211 Kilometern zum Skiresort Le Lioran haben es vor allem die finalen 50 Kilometer mit gleich vier Bergwertungen in sich. Die Etappe ist gemacht für Ausreißer. Doch auch bei den Anwärtern auf den Gesamtsieg könnte es zu Attacken kommen.

 
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