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Winterberg
Olympischer Eiskanal: Bob-Chef fordert mehr Tempo beim Bau
Der Neubau der Olympia-Bahn in Cortina ist so ambitioniert wie umstritten. Dem deutschen Sportchef geht es nicht schnell genug, die Top-Athleten bleiben gelassen.
dpa
 |  aktualisiert: 13.11.2024 13:31 Uhr

Der Vorstandsvorsitzende des Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland (BSD), Thomas Schwab, mahnt beim Neubau des umstrittenen Eiskanals für die Olympischen Spiele 2026 zur Eile. „Für uns ist wichtig, dass der Bahnbau in Cortina an Fahrt aufgenommen hat. Die ersten drei Kurven sind betoniert”, sagte Schwab in Winterberg. „Das Arbeitstempo müsste verschärft werden, um das Ziel zu erreichen, dort im März fahren zu können.”

Der Bob-Olympia-Zweite Johannes Lochner sieht die Situation gelassen. „Ich wohne nicht weit weg, ich werde im Sommer mal runterfahren und mir das ansehen”, sagte der 34-Jährige aus Berchtesgaden. „Wir haben Pläne gesehen, wissen also ungefähr, was auf uns zukommt. Wir sind so erfahren, dass wir nicht viele Fahrten brauchen werden.”

Erste Fahrten erst im Oktober?

Alternativ könnte es laut Schwab im April oder erst im Oktober 2025 zu ersten internationalen Fahrten kommen. „Dann hätten wir die Blaupause zu Peking”, sagte Schwab mit Blick auf die Winterspiele 2022. Vor Peking hatte ein Sponsor einen Bob-Simulator entwickelt, damit sich die Athleten virtuell auf die Bahn von Yanqing vorbereiten konnten. In China hatte der BSD bis auf den Monobob alle Wettbewerbe und insgesamt 16 Medaillen im Rodeln, Bob und Skeleton gewonnen.

Trotz des Widerstands des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) wird in Cortina eine neue Bob- und Rodelbahn für die Winterspiele vom 6. bis 22. Februar 2026 gebaut. Das Projekt soll rund 82 Millionen Euro kosten und war erst zu Beginn dieses Jahres auf den Weg gebracht worden.

Gegen den Willen des IOC

Nach dem Willen des IOC sollte mit Blick auf die Nachhaltigkeit der Spiele kein neuer Eiskanal gebaut werden. In den Nachbarländern Schweiz und Österreich, aber auch in Deutschland hätte es Alternativen gegeben. Italien wollte jedoch keine Wettkämpfe jenseits der Landesgrenzen austragen.

Die nachhaltige Nutzung der neuen Bahn ist offen. Angedacht ist bisher, dort 2029 Rodel-Weltmeisterschaften sowie mehrere Wettkämpfe aller Altersklassen auszutragen. Ein ähnliches Schicksal der für die Spiele in Turin 2006 gebauten Bahn in Cesana soll für Cortina vermieden werden. Die 2005 eröffnete Arena wurde bereits 2011 wieder stillgelegt und verfällt seitdem.

 
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