Das Länderspieljahr ist aus europäischer Sicht zu Ende – und damit steht auch das Teilnehmerfeld der Europameisterschaft in Deutschland fast fest. Nur drei Plätze werden noch im kommenden Jahr über die Play-offs der Nations League vergeben. Klar sind nun 21 der 24 Teilnehmer: Neben den zehn Gruppensiegern und den zehn Zweitplatzierten ist als Gastgeber Deutschland dabei. Wenn am 2. Dezember in der Hamburger Elbphilharmonie die Gruppen für die EM ausgelost werden, droht der deutschen Nationalmannschaft allerdings ein echtes Hammerlos.
Hintergrund: Die Lostöpfe stehen bereits fest. Zwar ist Deutschland als Gastgeber automatisch in Topf 1 gelistet, wo die nach erzielten Punkten besten Teams einsortiert sind und wird demnach nicht auf eines der anderen Teams treffen, die dort aufgeführt sind. Im Detail sind das Portugal, Frankreich, Spanien, Belgien und England. Doch auch in den anderen Töpfen lauern schwere Gegner. So wäre theoretisch eine Deutschland-Gruppe mit der Türkei (Topf 2), den Niederlanden (Topf 3) und Titelverteidiger Italien (Topf 4) möglich – gemeinhin also das, was als "Todesgruppe" bezeichnet wird.
EM-Auslosung: Warum sind Italien und die Niederlande so schlecht eingestuft?
Warum die Niederlande und Italien so schlecht gelistet sind und deswegen in den hinteren Töpfen auftauchen? Das hat mit dem Abschneiden der Nationalmannschaften in der Vergangenheit zu tun – Oranje fehlte bei der WM 2018, die Squadra Azzurra bei der WM 2022 in Katar. Auch diesmal machten es beide Teams recht knapp mit dem Ticket für die Euros. Italien etwa zitterte sich beim 0:0 gegen die Ukraine über die Ziellinie. Bei einem großen Turnier wie der Euro sollte man sich aus deutscher Sicht aber nicht darauf verlassen, dass beide weiterstraucheln. Zudem würde sich bei einer deutschen Gruppe mit der Türkei die Frage stellen, wer hier dann eigentlich ein Heimspiel hätte. Einen ersten Praxistest gab es zuletzt am Samstagabend in Berlin, wo das Olympiastadion fest in türkischer Hand war.
Und das einfachste Los? Gibt es natürlich bei einer Europameisterschaft nicht. Weil, keine Kleinen mehr und so. Eine Gruppe mit Albanien (Topf 2), Slowenien (Topf 3) und einem der drei Play-off-Gewinner, die dann in den vierten Topf einsortiert werden, sollte aber dann durchaus zu stemmen sein. Aber was ist schon sicher beim derzeitigen Stand der Nationalmannschaft ...
Die Lostöpfe in der Übersicht:
Topf 1: Deutschland (Gastgeber), Portugal, Belgien, Frankreich, England, Spanien.
Topf 2: Ungarn, Dänemark, Albanien, Österreich, Türkei, Rumänien.
Topf 3: Niederlande, Kroatien, Slowakei, Tschechien, Schottland, Slowenien.
Topf 4: Italien, die Schweiz, Serbien und die drei Play-off-Gewinner aus der Nations League.