Erster Achtungserfolg im WM-Jahr: Die deutschen Fußballerinnen haben im zweiten Test 2023 einen glücklichen Prestigesieg gefeiert. Trotz zahlreicher personeller Experimente kam das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg am Freitagabend zu einem 1:0 (0:0) bei Vize-Weltmeister Niederlande. Den Sieg in Sittard nach dem enttäuschenden 0:0 zum Auftakt gegen Schweden sicherte Sydney Lohmann (Bayern München) mit einem Kopfballtor (53. Minute).
Der Erfolg kann aber nicht übertünchen, dass Voss-Tecklenburg, die am Montag ihren Vertrag bis zur EM 2025 verlängert hatte, bis zum Start der WM in Australien und Neuseeland am 20. Juli offensiv wie defensiv noch einiges an Arbeit vor sich hat. Am Dienstag geht es für die Vize-Europameisterinnen in Nürnberg erst mal gegen Brasilien. Die beiden letzten WM-Tests stehen als Heimbegegnungen am 24. Juni und 7. Juli gegen noch nicht benannte Konkurrenten an. Die Gegner vom Karfreitag sind derweil auch Partner. Beide Teams liefen mit dem Badge „BNG“ auf den Ärmeln auf, um auf die gemeinsame Bewerbung von Deutschland, den Niederlanden und Belgien für die WM 2027 aufmerksam zu machen. Kurz vor dem Anpfiff zeigten deutsche und niederländische Spielerinnen gemeinsam ein entsprechendes Banner.
In der zweiten Spielhälfte gestaltet das DFB-Team die Partie offener
Die Partie war von Beginn an umkämpft, doch beide Formationen mussten sich erst finden. Am Drücker waren in der ersten Spielhälfte nur die Gastgeberinnen. Zur Pause ersetzte Ann-Katrin Berger Stammtorhüterin Frohms, und schon nach wenigen Sekunden war auch sie nach einem Fehler von Lohmann gegen Beerensteyn gefordert, den Nachschuss setzte Lieke Martens an den Innenpfosten.
Es hätte 4:0 für die Niederlande stehen können – und plötzlich stand es 0:1, als Lohmann nach einer Ecke von Klara Bühl aus sieben Metern einköpfte. Gegen Bühl war dann kurz darauf auch mal die niederländische Torhüterin Daphne van Domselaar gefordert (66.).
In der Schlussphase drängten die Niederländerinnen nochmals vehement auf den Ausgleich, doch DFB-Torhüterin Berger parierte stark gegen Damaris Egurrola (86.). Im Gegenzug drosch Laura Freigang den Ball flach an den Innenpfosten. Es war die letzte große Chance des Spiels. (dpa)