Dieser Abend des 8. Juli 1990 im Römer Olympiastadion - er scheint bis heute anzudauern. Die Stimme von Gerd Rubenbauer dringt ans Ohr: "Matthäus, Traumpass auf Völler. Und was gibt er? Er gibt Elfmeter, er gibt Elfmeter!" Fünf Minuten sind im WM-Finale noch zu spielen, als Argentiniens Roberto Sensini gegen Rudi Völler die Grätsche auspackte. Für den mexikanischen Schiedsrichter Edgardo Codesal und alle Neunjährigen vor dem Fernseher war die Sache klar: Elfmeter! Die meisten sahen es anders, selbst Rubenbauer: Völler selbst gab zu, dass man den Elfmeter "nicht unbedingt geben hätte müssen". Letztlich war es ein Pfiff, den es mit dem Videoschiedsrichter niemals gegeben hätte. Egal. Es folgte ein Schuss, mit dem sich Andreas Brehme zur Legende machen sollte: Flach mit rechts ins linke Eck. Sergio Goycochea, der Torwart der Argentinier, hatte sich bei der WM den Status eines Elfmeterkillers erarbeitet. Auch bei Brehme war der Keeper im richtigen Eck. "Goycochea wusste alles. Nur halten konnte er ihn nicht", brüllte Rubenbauer ins Mikro. 1:0, kurz darauf war Deutschland Weltmeister - und Brehme war der Held.
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