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Nach WM-Aus: Scharfe Kritik von ehemaligen Nationalspielern
Nach dem WM-Aus steht die deutsche Nationalelf im Kreuzfeuer. TV-Experte Dietmar Hamann fordert sogar den Rauswurf von Bundestrainer Hansi Flick.
Florian Eisele
 |  aktualisiert: 11.03.2024 13:35 Uhr

Auch schön klingende Worte können eine harte Kritik darstellen. Ein Beispiel dafür lieferte Deutschlands Verteidiger Antonio Rüdiger. Nach dem bitteren Ausscheiden der Nationalmannschaft begab er sich auf die Suche nach Erklärungen. Eine davon lautete laut dem Verteidiger von Real Madrid: „Wir sind eine sehr, sehr liebe Mannschaft.“ Das würde sich gut anhören – wenn man damit Spiele gewinnen könnte. Am Tag nach dem Ausscheiden sprachen viele Kritiker denselben Punkt wie Rüdiger an, wählten dafür aber weniger wohlklingende Worte.

Dietmar Hamann: "Jämmerlich, wie wir uns verkauft haben"

Bastian Schweinsteiger etwa bemängelte in der ARD, dass er das Feuer in der Mannschaft vermisst habe: „Ich bin echt enttäuscht und schockiert, wie das verlief. Das Auftreten der Nationalmannschaft ist zu wenig, das reicht nicht.“ Noch deutlicher wurde ein anderer ehemaliger Bayern-Spieler: Dietmar Hamann. Der 49-Jährige, der selbst 59 Länderspiele absolviert hat, forderte bei TV-Sender Sky das Ende der Amtszeit von Bundestrainer Hansi Flick: „Ich halte es für ausgeschlossen, dass wir mit dem Trainer weitermachen können nach diesem Debakel.“ Das erneute Scheitern in der Gruppenphase sei „das Ende einer großen Fußball-Nation. Das war jämmerlich, wie wir uns verkauft haben - auf dem Platz und außerhalb. Ich wüsste keinen Grund, warum wir in dieser Konstellation weitermachen sollten.“

Ex-Nationaltrainer Rudi Völler glaubt auch, Probleme in der Mentalität erkannt zu haben. „Man hatte das Gefühl, dass die letzte Gier fehlt. Der letzte Wille, vorne das Tor erzielen und hinten das Tor verteidigen zu wollen“, sagte er dem Kölner Stadt-Anzeiger. Hart ins Gericht mit der Nationalmannschaft ging auch Ex-Profi Holger Badstuber. In seiner Kolumne bei Eurosport schrieb er: „Wir sind keine harten Arbeiter mehr. Stattdessen sehe ich nur noch verwöhnte Spieler ohne Biss.“ Das Vorrunden-Aus sei ein „Debakel. Schwach, peinlich, unwürdig, enttäuschend“, so der 33-Jährige. Nun sei „eine Generation in der Nationalmannschaft, die einfach nicht mehr das gewisse Etwas hat, nicht genug Biss hat.“

 
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