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Fußball: Dritte Liga
Nach dem Trainingslager: Wohin führt der Weg der Kickers?
Vor der Rückreise nach Spanien spricht Kickers-Chef Daniel Sauer über seine Planungen und formuliert ein eindeutiges Ziel für die Restsaison.
Lauftraining am Atlantikstrand. Die Kickers verbrachten neun Tage an der Costa de la Luz.
Foto: Kranewitter | Lauftraining am Atlantikstrand. Die Kickers verbrachten neun Tage an der Costa de la Luz.
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 01.07.2020 02:10 Uhr

Neun Tage Training unter andalusischer Sonne sind vorbei. Am Donnerstagmittag hoben die Drittliga-Fußballer der Würzburger Kickers in Sevilla mit dem Flieger ab in Richtung Deutschland und in Richtung Drittliga-Restsaison. Was ist von den Kickers in diese Spielzeit nun noch zu erwarten? Wie schaut es mit den Planungen für die nächste Saison aus? Kurz vor der Rückreise stand Vorstandsvorsitzender Daniel Sauer Rede und Antwort. Wir gehen den drängenden Fragen vor dem Drittliga-Neustart am 25. Januar gegen Unterhaching auf den Grund.

Wann verlängert Michael Schiele seinen Vertrag?

Derzeit gibt es kaum einen Grund mehr, daran zu zweifeln, dass die Kickers und der Cheftrainer ihre Zusammenarbeit über das Saisonende hinaus fortsetzen. Die Signale sind eindeutig. Auch Vorstandschef Daniel Sauer sagt: „Michael ist ein guter Trainer und macht einen hervorragenden Job. Er hat den Verein in einer schwierigen Phase übernommen und von uns Rückendeckung bekommen. Er weiß, dass er hier ruhig und ambitioniert arbeiten kann.“ Noch freilich ist nichts unterschrieben und deshalb bleibt nach wie vor ein Stück Unsicherheit.

Kommt in diesem Winter ein Neuzugang?

Die Kickers sehen sich nicht unter Zugzwang. Mit Leon Bürger nahmen sie in Spanien einen Testspieler ganz genau unter die Lupe. Während der Mittelfeldmann von Eintracht Braunschweig im Training mit eleganten Bewegungen und einer feinen Schusstechnik mit dem rechten Fuß auffiel, blieb er in den beiden Testspielen gegen die Regionalligisten Borussia Mönchengladbach U 23 (2:1) und Rot-Weiss Essen (4:2) sehr unauffällig. Eine Entscheidung über eine mögliche Verpflichtung dürfte nicht zuletzt auch von Bürgers Vorstellungen abhängen. Im gut besetzten Würzburger zentralen Mittelfeld müsste er sich auf jeden Fall erst einmal hinten anstellen.

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Wer verlässt die Kickers in der Winterpause?

Leonard Langhans hat sich Regionalligist TSV Aubstadt angeschlossen. Auch für andere Spieler aus dem Würzburger Kader, die bislang gar nicht zum Zug kamen, könnte es ein Weg sein, sich in unteren Klassen Spielpraxis zu holen. Womöglich auch im Rahmen von Leihgeschäften. Trotzdem sei es generell richtig gewesen, die eigene U-23-Mannschft im Sommer abzumelden, so Sauer. Der Leistungsunterschied zwischen Dritter Liga und Bayernliga sei einfach zu groß, um dort Spieler zu fördern. Angreifer Patrick Breitkreuz und Torwart Leon Bätge spielen in den Planungen keine Rolle mehr. Ihnen würde man keine Steine in den Weg legen.

Gibt es Neues in Sachen Vertragsverlängerungen?

Nein. Verträge von Leistungsträgern wie Dave Gnaase und Fabio Kaufmann laufen aus. Ob die Kickers sie halten können? Das erscheint fraglich. Schließlich sieht Sauer das Würzburger Team trotzdem für die Zukunft gut aufgestellt: „Wir haben bereits ein gutes Grundgerüst. Wir haben mit Dominic Baumann, Luca Pfeiffer und Maximilian Breunig drei Stürmer unter Vertrag. Für die rechte Außenbahn haben wir schon Luke Hemmerich und Frank Ronstadt an uns gebunden. Auch die beiden Torhüter Vincent Müller und Eric Verstappen haben Vertrag. Vize-Kapitän Daniel Hägele hat schon verlängert. Darüber hinaus haben wir eine Option, Patrick Sontheimer weiter zu verpflichten. Auch bei weiteren Spielern gibt es Optionen im Vertrag – beispielsweise bei Leroy Kwadwo, bei Dominik Widemann und Hendrik Hansen.“

Was ist das Ziel für die Restsaison?

„Wir wollen auf jeden Fall in den DFB-Pokal-Wettbewerb, ob über die Liga oder den Toto-Pokal. Das ist ein ganz wichtiges Ziel, weil es die Strahlkraft des Klubs erhöht“, sagt Daniel Sauer. Das heißt, die Kickers müssen entweder den Toto-Pokal-Sieg aus dem Vorjahr wiederholen oder am Saisonende mindestens Vierter werden. Keine leichte Aufgabe für Schiele und sein Team. „Wir sollten uns keine Grenzen setzen", so Sauer. Das langfristige Ziel bleibe die zweite Liga: "Wir müssen uns an jedem Tag nachhaltig verbessern, damit wir irgendwann die Basis gelegt haben, um dorthin zu kommen. Dann ist am Ende auch die Platzierung nicht ausschlaggebend. Entscheidend ist die Entwicklung“, sagt Sauer. Das Potenzial für Großes ist bei den Kickers nach seiner Meinung vorhanden. "Es gab in der Hinrunde wenige schlechte Spiele. Wir haben vermutlich sogar weniger schlechte Spiele gemacht als Duisburg. Aber wir haben für den Aufwand, den wir betrieben haben, zu wenige Punkte geholt." Der MSV Duisburg steht derzeit an der Tabellenspitze.

In den Testspielen gegen Regionalligisten (hier Rot-Weiss Essen) gab es für Luke Hemmerich (links) und die Kickers zwei Siege.
Foto: Kranewitter | In den Testspielen gegen Regionalligisten (hier Rot-Weiss Essen) gab es für Luke Hemmerich (links) und die Kickers zwei Siege.
Welchen Eindruck hat die Mannschaft in Spanien hinterlassen?

Die Testspiele gegen unterklassige Gegner waren nur wenig aussagekräftig. Am Samstag steht daheim in Würzburg noch die Generalprobe gegen Zweitligist Jahn Regensburg, dann allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Im Training ging es sehr engagiert und bisweilen auch hart zur Sache. Trainer Schiele hat die Zügel, so der Eindruck, noch einmal angezogen. Sauer gefällt das: „Auf dem Platz müssen wir noch ekliger und abgezockter werden. Das unterscheidet die Mannschaften, die ganz oben stehen, von uns.“

Prominenter Besuch: Kickers-Vorstandschef Daniel Sauer (links) mit Ex-Meistertrainer Felix Magath.
Foto: Kranewitter | Prominenter Besuch: Kickers-Vorstandschef Daniel Sauer (links) mit Ex-Meistertrainer Felix Magath.
Welche Rolle spielt Felix Magath bei den Kickers?

Das bleibt erst einmal ein Rätsel. Der Besuch des einstigen Meistertrainers in Andalusien sei keine Überraschung gewesen so Sauer. Es gebe eben eine freundschaftliche Beziehung zwischen ihm und den Verantwortlichen. „Von Felix Magath kann man bei jedem Wort, das er sagt, lernen. Sein Erfahrungsschatz ist unglaublich“, sagt der Kickers-Vorstandschef.

 
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