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Augsburg
Fred Hoenle ist auch mit 80 Jahren noch in Mickhausen auf der Piste
Bei der 40. Jubiläumsausgabe des Bergrennens in Mickhausen startet auch der 80-jährige Pilot Fred Hoenle. Der Architekt fuhr schon gegen Michael Schumacher und Mika Häkkinen.
Milan Sako
 |  aktualisiert: 11.03.2024 10:24 Uhr

Wenn Landwirte ihre Höfe zur Verfügung stellen, Eigenheimbesitzer oder Kleinbetriebe ihre Garagen räumen, um für ein Wochenende ein Fahrerlager der besonderen Art zu bieten, dann ist es wieder so weit: Das Mickhauser Bergrennen steht auf dem Programm. Am Samstag mit vier Trainingsläufen und am Sonntag mit vier Wettfahrten geht die 40. Jubiläumsausgabe über die ganz besondere Motorsport-Bühne im Augsburger Südwesten. Fred Hoenle hat sein Fahrerlager bereits aufgeschlagen. "Ich bin wieder bei der Familie Ullmann. Zwei Garagen und ein Carport sind perfekt für mich. Einen Mechaniker bringe ich mit", erzählt der Augsburger Architekt, der mit 80 Jahren der älteste unter den rund 130 Teilnehmern des Bergrennens ist. 

Mit seinem Kaiman-Super V startet Hoenle in der Klasse GLP. Dort kommt es darauf an, möglichst gleich schnelle Läufe hinzulegen. 2200 Meter lang ist die Strecke von der Startkurve, vorbei an der Antoniusbuche, durch das Karussell und schließlich in die S-Kurve. 

Hoenle kennt die Rennstrecke bestens, war dort bereits 1969, 1972 und später unterwegs. Aber auch auf den Pisten dieser Welt in Imola oder Monza drehte er auf. "Ich bin schon gegen alle gefahren: Michael Schumacher, David Coulthard oder Rubens Barrichello", erzählt der leidenschaftliche Rennfahrer. Bereits im Alter von zehn Jahren sei er mit dem Auto der Mutter herumgekurvt, später habe er mit Rennfahren "gutes Geld" verdient. Selbst eine Profikarriere schien möglich. Als jedoch ein Vorvertrag mit einem japanischen Sponsor wegen der damaligen Ölkrise platzte, konzentrierte er sich auf seinen Beruf.

Mit 230 Sachen den Berg hinauf

In Mickhausen erreichen die Fahrer Spitzengeschwindigkeiten bis zu 230 Stundenkilometern. Wenn der Asphalt trocken ist, und davon ist auszugehen. In den vergangenen Jahren hat auch mal Dauerregen den Veranstaltern einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht. Es kamen weniger Zuschauer. Wegen Unfällen konnte nicht das komplette Programm durchgezogen werden. Wegen der Corona-Pandemie fiel das Rennen ganz aus. Die Aussichten für das 40. Mickhauser Bergrennen sind jedoch glänzend. Bei Kaiserwetter mit rund 20 Grad und Sonnenschein sind die Bedingungen beim letzten europäischen Bergrennen ideal. 

Der neue Organisationsleiter des Rennens, Klaus Morhammer, sagt: „Bleibt zu hoffen, dass es zu möglichst wenig Zwischenfällen durch Unfälle und Ähnliches kommt, damit wir zügig durchziehen können." Auf Videoleinwänden ist das Rennen von mehreren Stellen aus zu verfolgen. Neben Verpflegungsstationen werden auch Merchandising-Stände geboten. Erfahrene Mickhausen-Fans kommen trotz des trockenen Wetters wegen der ausgetretenen Pfade in Bergschuhen - ist ja auch ein Bergrennen.

Einmal lag Hoenle vor Michael Schumacher

Hoenle rechnet vor, dass er bereits "einige hundert Rennen" bestritten hat. Er war deutscher Slalom-Meister, Vizemeister in der Formel V und Teilnehmer vieler Europameisterschaftsläufe. "Einmal lag ich sogar vor Schumacher", lächelt der Augsburger, "aber da hatte er Probleme mit seinem Motor." Doch der Augsburger schwelgt nicht nur in der Vergangenheit, er zwängt sich immer noch in Formelwagen und seinen Overall. Auch bei der 40. Auflage an diesem Wochenende geht er wieder auf die Piste. Mit der Startnummer 740. Sein Auto: "Ein Formel Super V mit 1600 Kubikzentimeter, 128 PS und einer Spitzengeschwindigkeit von 230 Stundenkilometern. Ich hatte auch mal einen schönen Lotus. Aber den habe ich zerlegt." Sein Ziel: "Gewinnen natürlich", sagt Hoenle mit einem knarzenden Lachen in der Stimme. 

Info: Tickets gibt es an allen Zugängen (Samstag 20 Euro, Sonntag 25 Euro, Wochenende 30 Euro). Einen Vorverkauf gibt es nur bei McDonald’s in Königsbrunn und Mering (28 Euro für das ganze Wochenende). Die Anfahrt zum Bergrennen ist aus allen Richtungen zu den ausgeschilderten Parkplätzen möglich. Von zwei Parkplätzen aus ist das Veranstaltungsgelände zu Fuß zu erreichen. Vom dritten Parkplatz fährt regelmäßig ein Shuttle-Bus ins Fahrerlager nach Münster.

 
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