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Montreal
Verstappen bremst auch für Murmeltier
Um ein Haar hätte ein Erdhörnchen die Siegesfahrt des Weltmeisters in Montreal gefährdet. Ferrari kämpft vor dem Barcelona-Rennen mit großen Problemen.
Grand Prix von Kanada.jpeg       -  Der Red-Bull-Pilot Max Verstappen aus den Niederlanden feiert mit der Trophäe nach seinem Sieg in Montreal. Der Weltmeister baute seinen Vorsprung in der Gesamtwertung aus.
Foto: Paul Chiasson, dpa | Der Red-Bull-Pilot Max Verstappen aus den Niederlanden feiert mit der Trophäe nach seinem Sieg in Montreal. Der Weltmeister baute seinen Vorsprung in der Gesamtwertung aus.
Milan Sako
 |  aktualisiert: 15.06.2024 02:51 Uhr

Die Konkurrenten von Max Verstappen rücken zwar näher heran. Doch gestoppt hätte den 26-Jährigen auf seinem Weg zum sechsten Saisonsieg im neunten Rennen um ein Haar ein Murmeltier. In der 32. Runde des turbulenten Rennens von Montreal tauchte das Erdhörnchen urplötzlich auf der Strecke auf und Verstappen hielt es zunächst für ein Trümmerteil. "Ich musste für ihn bremsen, denn ich wollte sicher nicht, dass er bei mir im Auto steckt. So ein Murmeltier willst du nicht treffen", sagte der Niederländer, der nach einem Ausrutscher mit Platz sechs in Monaco zu seiner gewohnten Stärke zurück fand und am Ende vor Lando Norris im McLaren und den beiden Mercedes-Piloten George Russell und Lewis Hamilton gewann. Russell sah den Nager ebenfalls noch lebend, er sei dann "abgehauen". 

Red Bull mag nicht mehr so stark dominieren wie noch vor einem Jahr. Doch der Ausnahmekönner hinter dem Steuer gleicht es aus und demonstrierte beim Großen Preis von Kanada wieder einmal seine außergewöhnlichen Fähigkeiten. In der WM-Wertung liegt der Weltmeister mit satten 56 Punkten Vorsprung nun vor dem Ferrari-Piloten Charles Leclerc.

Michael Schumacher war bei seinem 60. Sieg bereits 33 Jahre alt

Mit seinem 60. Karriere-Erfolg setzte Verstappen den nächsten Meilenstein in seiner Erfolgsgeschichte. Schon jetzt besteht der 26-Jährige jeden Vergleich mit den Rekordfahrern der Branche. Mit 26 Jahren hat der Red-Bull-Pilot sein 60. Rennen gewonnen. Zur Einordnung: Als Formel-1-Rekordsieger Lewis Hamilton im Jahr 2017 beim Großen Preis von Singapur zu seinem 60. Erfolg raste, war der Brite bereits 32 Jahre alt. Michael Schumacher erreichte die gleiche Marke mit 33 Jahren 2002 im englischen Silverstone. 

Vor der Rückkehr der Königklasse nach Europa, wo in zwei Wochen im spanischen Barcelona gefahren wird, formieren sich die Verfolger des Weltmeisterteams. Mercedes zeigte erneut eine starke Performance, die auch Teamchef Toto Wolff gefiel. „Wir machen Schritte nach vorne. Von Imola nach Monaco und auch hier waren wir wieder deutlich einen Schritt weiter", sagte der Österreicher, dessen Team zeitweise das Tempo vorgab. 

Ferrari hinkt dem Feld weit hinterher

Ferrari, die im nächsten Jahr mit dem 39-jährigen Mercedes-Piloten Lewis Hamilton im Cockpit eigentlich die Lücke nach vorne schließen wollen, kämpfte mit Motorproblemen und enttäuschte auf der ganzen Linie. Sein Renner habe nie die Pace gehabt, um konkurrenzfähig zu sein, monierte Charles Leclerc, der sein Auto vorzeitig abstellte und leer ausging. "Das muss analysiert werden und das müssen wir verstehen. Es ist sehr enttäuschend, wenn du das stärkste Wochenende hast und das nächste ist das schwächste. So ist die Formel 1 und du musst wirklich analysieren, was das Problem ist“, sagte Leclerc, der bereits in der Qualifikation über mangelnde Leistung seines Aggregats klagte und im Qualifying lediglich auf Platz elf landete. Sein Garagenkollege Carlos Sainz war gar nur als Zwölfter in Montreal gestartet. 

Grund für den Verlust von viel Leistung war wohl ein Fehler im Motorsteuerungssystem. "Dadurch haben wir viele PS verloren", sagte Teamchef Fred Vasseur. Schon in Imola hatte es einige Schwierigkeiten gegeben, in Monaco war es dann zwischenzeitlich kein Problem mehr. In Kanada verlor Leclerc jedoch teilweise eine Sekunde auf den Geraden im Vergleich zur Konkurrenz, in der Motorsport-Königsklasse eine Welt. 

Mercedes zählt sich zu den ersten Verfolgern

Die Konkurrenz wertet den Montreal-Ausfall der Italiener lediglich als Ausrutscher. "Ferrari hat heute gar nichts gezeigt, aber die haben sonst die Pace", sagte Wolff. Der Mercedes-Teamchef beschreibt die augenblicklichen Kräfteverhältnisse in der Königsklasse so: "Ich würde hoffen, dass wir wieder vorne bei den anderen mitspielen können. Mit McLaren und Red Bull sind es vier Teams, die hoffentlich um Siege und Podien fahren können.“ An der Spitze hat sich Verstappen nach dem Monaco-Ausrutscher jedoch eindrucksvoll zurückgemeldet.

 
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