Vier Spiele in Folge ist Fußball-Landesligist FC Würzburger Kickers nun schon ohne Sieg. An diesem Samstag soll sich das nun ändern: Einer, auf den es im Heimspiel gegen Aufsteiger FC Gerolzhofen (14 Uhr, Stadion am Dallenberg) wieder besonders ankommen wird, ist Maksut Azizi. Der 25-jährige Rechtsverteidiger ist einer der erfahrensten und wichtigsten Spieler im Team von Rothosen-Trainer Dieter Wirsching, das mit nur elf Gegentreffern weiter die beste Abwehr der Liga stellt – nicht zuletzt auch Dank Azizi.
Dabei ist der eigentlich ein gelernter Rechtsaußen. Ein Offensivmann also. Doch Wirsching hat den wieselflinken, technisch versierten Azizi zu Saisonbeginn umfunktioniert – zu einem der mittlerweile besten Außenverteidiger der Liga. „Wir hatten vor der Saison Personalprobleme in der Abwehr und im Mittelfeld einige Optionen. Da hat der Trainer mit mir über diese Idee gesprochen und mich überzeugt“, erzählt der gebürtige Slowene. In den ersten beiden Partien sei er in seiner neuen Defensivrolle noch etwas nervös gewesen, längst aber habe er sich eingewöhnt: „Ich wusste am Anfang ja nicht, wie viel ich laufen muss. Du musst offensiv was machen, aber im Zweifel auch in der 70. Minute noch zurücksprinten können, um deine Seite dicht zu machen.“ Das gelingt ihm zumeist bestens. „Ich denke erst einmal defensiv, aber natürlich gehe ich auch gerne nach vorne mit“, sagt der Rechtsfuß, der vor zwei Spielzeiten aus dem Regionalligateam des SV Wilhelmshaven an den Würzburger Dallenberg kam.
Dort ist er aus dem Team nicht wegzudenken. „Maksut ist einer der ganz wichtigen Spieler“, meint Wirsching. Entsprechend sind Druck und Verantwortung für den 25-Jährigen gestiegen. „Das tut mir aber gut. Ich weiß, dass ich vorne Flanken rein bringen muss. Aber ich muss vor allem verhindern, dass der Gegner bei uns in den Strafraum flankt. Alles andere ist ein Plus.“ Wirsching findet, „dass er es bisher meist sehr gut gemacht hat“. „Alle arbeiten in der Defensive mit, wir stehen sehr kompakt“, gibt Azizi das Lob ans Team weiter. Allerdings könnte das auch der Grund sein, warum es derzeit in der Offensive nicht gerade überragend bei den Rothosen läuft: „Abwehrarbeit kostet schließlich Kraft, und vorne hapert es dann halt das eine oder andere Mal.“
Maksut Azizi
Als ehemaliger Offensiver kann der 1,81-Meter-Mann das wohl am besten beurteilen, auch wenn er mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden ist. „Platz acht bleibt das Ziel, alles, was am Ende mehr rauskommt, ist Bonus.“ Das Wort Meisterschaft kursiere jedenfalls innerhalb der Mannschaft nicht. „Wir denken von Spiel zu Spiel. Damit sind wir bisher ja bestens gefahren. Wir sind da, wo wir hingehören: vorne.“ Und damit das so bleibt, soll gegen Gerolzhofen endlich wieder ein Sieg her. „Wir haben gegen sie unseren ersten Saisonsieg geholt – und wir werden auch jetzt gegen sie gewinnen“, ist Azizi überzeugt, der sich seit seiner Umfunktionierung vom offensiven Mittelfeldmann zum Verteidiger längst pudelwohl in seiner neuen Rolle fühlt: „Es stimmt doch: Die Offensive entscheidet Spiele. Die Defensive aber gewinnt Meisterschaften.“
FC Würzburger Kickers – FC Gerozhofen (Samstag, 14 Uhr)
„Ohne Sechs“ müssen die Würzburger Kickers (2./33) gegen Aufsteiger FC Gerolzhofen (16./16) ran. Neben den langzeitverletzten Marc Reitmaier und Andreas Bauer fallen auch Konstantin Sokolowski und Onur Ulusoy sowie Anton Ochs aus. Dazu weilt J. J. Hammond weiter im Urlaub. Dafür kann Rothosen-Trainer Dieter Wirsching jedoch wieder mit Thomas Popp und Alexander Weidner für die Defensive planen. Im Sturm dürfte nach seinen zwei Toren am vergangenen Wochenende beim 2:2 in Kleinrinderfeld Zajo Desic gesetzt sein. Sergey Zimin, Toptorjäger der letzten beiden Spielzeiten (insgesamt 60 Treffer), muss am Samstag wohl zunächst erneut auf der Reservebank des FC Würzburger Kickers Platz nehmen.