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TAUBERBISCHOFSHEIM
Ein lang gehegter Traum
Lieber trainieren als ausspannen: Ivan Dolgikh will ein Champion werden – wie die Fechter auf der Wall of Fame am Olympiastützpunkt Tauberbischofsheim. Papa Sergej (im Foto) unterstützt ihn dabei.
Foto: Fecht-Club | Lieber trainieren als ausspannen: Ivan Dolgikh will ein Champion werden – wie die Fechter auf der Wall of Fame am Olympiastützpunkt Tauberbischofsheim. Papa Sergej (im Foto) unterstützt ihn dabei.
Kirsten Mittelsteiner
Kirsten Mittelsteiner
 |  aktualisiert: 21.06.2015 20:48 Uhr

Stundenlanges Schwitzen im Fechtanzug und das 14 Tage am Stück – so sehen für Ivan Dolgikh die schönsten Ferien aus. Für seinen Traum, am Olympiastützpunkt Tauberbischofsheim zu trainieren, reiste seine Familie von Moskau ins Taubertal. Eigentlich war es ein Zufall. Bei einer seiner Dienstreisen nach Deutschland erfuhr Sergej Dolgikh, dass der Olympiastützpunkt Tauberbischofsheim unweit seiner Reiseroute liegt. Als er seinem Sohn Ivan davon erzählte war dieser sofort Feuer und Flamme: „Papa, da müssen wir hin“, war seine Reaktion. Sein Wunsch überraschte den Vater nicht.

Jeden Tag trainiert der Zwölfjährige beim ZSKA Moskau, in Russland zählt er zu den Besten seines Jahrgangs. Einmal Weltmeister zu werden, das ist das ehrgeizige Ziel des jungen Florettfechters. Die Verlockung, einmal im berühmten deutschen Fechtzentrum auf der Planche zu stehen, ließ ihn nicht mehr los.

Und Sergej Dolgikh machte sich daran, diesen Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Auf einer seiner nächsten Dienstreisen informierte er sich am Olympiastützpunkt, ob es möglich sei, seinen Sohn dort trainieren zu lassen und zu Beginn der russischen Schulferien Ende Mai saßen die beiden zusammen mit Schwester, Bruder und Mutter im Flugzeug auf dem Weg nach Frankfurt. Von dort ging es weiter nach Oberaltertheim, wo die Familie für zwei Wochen ein Haus angemietet hatte. „Normalerweise sind wir in den Ferien am Meer, aber im Taubertal ist es auch sehr schön. Also haben wir kurzerhand beschlossen den Familienurlaub hier zu verbringen“, sagt Sergej Dolgikh, der noch ein weiteres Ziel im Hinterkopf verfolgte: „Ivan hat in der Schule Deutsch als Fremdsprache. Mit diesem Aufenthalt wollte ich auch die Sprachbarriere überwinden.“

So stand sein Junge nicht nur bei Landestrainer Sven Todt auf der Fechtbahn, sondern drückte auch die Schulbank in der Riemenschneider Realschule. Die Erfolge lassen sich sehen – und hören: „Ausfall, Schritt“, ruft Ivan laut und grinst dabei. Sein Fazit: „Ich find's super hier.“ Von ihm aus steht einem weiteren Besuch im Fechtzentrum nichts im Wege. Und was sagt der Papa? „Wir planen ehrlich gesagt schon den nächsten Besuch“, verrät Sergej Dolgikh und lächelt dazu.

 
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