Arg überraschend kam's nicht, dass sich Fußball-Landesligist TSV Karlburg nun nach nur dreineinhalb Monaten Zusammenarbeit von seinem Trainer Uwe Neunsinger getrennt hat. Am Sonntagabend informierte der Verein darüber in einer Pressemitteilung: „Der TSV Karlburg trennt sich mit sofortiger Wirkung von seinem Trainer der ersten Fußballmannschaft, Herrn Uwe Neunsinger. Die Nachfolge wird zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben“, heißt es da lapidar.
Und das in einer Situation, da die Karlburger durchaus sportlich gut dastehen. Das Team rutschte am Wochenende nur von Platz drei auf Rang fünf ab, weil es spielfrei war. Allerdings hatte es vorher fünf der letzten sechs Spiele gewonnen. Doch der 45-jährige Coach hatte zuletzt immer wieder die Personalpolitik der Vereinsführung kritisiert und nach Ausfällen von Spielern personelle Ergänzungen seines Kaders gefordert. Zuletzt stand der Trainer sogar selbst auf dem Spielfeld, genauer gesagt im Tor.
Beim 0:1 bei der DJK Schwebenried/Schwemmelsbach war er nach der Verletzung von Stammkeeper Michael Hollenbach selbst zwischen die Pfosten gerückt, anschließend aber zu Protokoll gegeben, dass die Mannschaft „verraten und verkauft“ worden sei. Anders als der Trainer hatten sich Vertreter des TSV Karlburg bislang nicht öffentlich zu den Dissonanzen geäußert.
Am Sonntagabend wurde Neunsinger telefonisch vom TSV-Finanzvorstand Uwe Binner über die Freistellung von seiner Tätigkeit informiert. Der Coach äußerte sich danach zurückhaltend: „Das ist schade für die Mannschaft, die hatte zuletzt eine gute Entwicklung. Offensichtlich passen die Vorstellungen des Vereins und meine nicht zusammen. Aber es ist wohl für die Nerven aller Beteiligten so am besten“, so Neunsinger, der zu den Spielen und Trainingseinheiten regelmäßig 120 Kilometer weit von seinem Wohnort Fürth anreiste. Am Mittwochabend habe er noch ein Gespräch mit Vertretern der Vereinsführung gehabt, in dem er wenig Verständnis für seine Anliegen gespürt habe.