Radsportlerin Linda Riedmann hat am Freitag mit der deutschen U-23-Staffel souverän den Europameistertitel geholt. Die 19-jährige Karbacherin siegte im portugiesischen Anadia zusammen mit Ricarda Bauernfeind, Maurice Ballerstedt und Tobias Buck-Gramcko mit deutlichem Vorsprung und verwies die Teams aus der Schweiz und den Niederlanden auf die Plätze.
"Das ist einer meiner größten Erfolge, und ich freue mich natürlich sehr darüber", bekannte Riedmann, die sich im letzten Jahr bereits die Goldmedaille im Straßenrennen bei der U-19-Europameisterschaft geholt hatte, wenige Stunden nach dem Rennen überglücklich. Mit einer Zeit von 58 Minuten und 26 Sekunden absolvierten die beiden Paare die 44 Kilometer lange Strecke.
Riedmann und Bauernfeind drehen den Rennverlauf
An der Zwischenzeit, nach den ersten 22 Kilometern, lag Italien knapp in Führung. Das deutsche Team mit Ballerstedt und Buck-Gramcko übergab, auf Rang drei liegend, mit sechs Sekunden Rückstand, an die beiden Fahrerinnen. Und die starteten eine furiose Aufholjagd und fuhren mit einem deutlichen Vorsprung von einer Minute und 16 Sekunden über die Ziellinie. "Es war die gleiche Strecke wie am Tag zuvor im Zeitfahren. Das war gut, weil man die Strecke, die mit einigen kleinen Anstiegen, holprigen Straßen und Kurven nicht ganz einfach war, schon kannte", berichtete Riedmann.
Gerade auf dem letzten Kilometer, als es leicht bergauf ging, habe sie "ziemlich beißen" müssen, um bei ihrer Partnerin Bauernfeind am Hinterrad zu bleiben. Tags zuvor hatte Riedmann im Einzelzeitfahren auf dem neunten Platz abgeschlossen.
Im Straßenrennen der Frauen U 23 am Sonntag landete Riedmann am Ende auf dem 15. Platz, mit 42 Sekunden Rückstand auf die Siegerin Shirin Van Anrooij aus den Niederlanden. Im 104,5 Kilometer langen Rennen gab es immer wieder wechselnde Rennsituationen. Wie die 19-jährige Karbacherin, für die es die erste Teilnahme bei der U-23-Europameisterschaft war, hernach berichtete, löste sich zu Beginn der dritten Runde eine achtköpfige Spitzengruppe, in der sie dabei war. Später wurde diese Gruppe jedoch wieder eingeholt.
Der letzte Anstieg drei Kilometer vor dem Ziel sei ziemlich steil gewesen. "Da hatte ich ein kleines Loch auf die ersten 14 Fahrerinnen", so Riedmann, die dem niederländischen Rennstall Jumbo Visma Women angehört. "Trotzdem bin ich mit meiner Leistung zufrieden und habe mich gefreut, dass ich in der Spitzengruppe dabei war."
Zufrieden und mit einer Medaille nach Hause
Das Fazit zu ihrer ersten U-23-Europameisterschaft fiel ebenfalls durchweg positiv aus. "Ich hätte nicht damit gerechnet, dass ich mit dem Trikot und einer Medaille von der Mixed-Staffel nach Hause fahre", erklärte die Goldmedaillengewinnerin voller Freude. Und auch der neunte Platz am Donnerstag im Zeitfahren, in den letzten Jahren nicht ihre große Stärke, stimmte die Karbacherin zufrieden. "Ich reise mit einem guten Gefühl nach Hause", so die erfolgreiche Radsportlerin am Ende ihres knapp einwöchigen Aufenthalts in Portugal.