Vergangenes Jahr gerade noch dem Abstieg entgangen, lief es in den ersten Wochen der neuen Saison weitaus besser beim Fußball-Kreisklassisten FC Arnstein. Nachdem sie ihr erstes Spiel noch mit 0:2 in Schleerieth verloren hatte, eine vermeidbare Niederlage, blieb die Mannschaft von Trainer Andreas Schmidt in den folgenden vier Partien ungeschlagen. Zwei hohe Siege stehen dabei zwei Unentschieden gegenüber. An diesem Wochenende erwartet die Arnsteiner in Eisenheim eine Bewährungsprobe, denn schließlich macht der nächste Gegner, verstärkt mit zwei ehemaligen Landesligaspielern, keinen Hehl aus seinen Ambitionen.
Andreas Schmidt ist nicht nur in Arnstein neu, sondern auch im Schweinfurter Fußballkreis. Zuvor trainierte der 36-Jährige die JFG Kreis Karlstadt, Retzstadt, Zellingen und zuletzt Gössenheim im Landkreis Main-Spessart, die alle in den Würzburger Ligen spielen. Aus seinen Karlstadter Zeiten kennt Schmidt die Arnsteiner Spieler Max Manger und Christian Schäflein. Sie brachten ihn beim FC ins Gespräch, als es um die Nachfolge von Steffen Hümmer ging. Er war im April zurückgetreten. Erst am vorletzten Spieltag hielten die Arnsteiner die Klasse.
Gemündener betritt neues Land
Mit dem Wechsel von David Machau zum Landesligisten Karlburg und dem Karriereende Tobias Willerts, der die Mannschaft nach dem Abgang Hümmers interimsweise trainiert hatte, musste der Arnsteiner Kader im Vorjahr zwei wesentliche Abgänge kompensieren. Diesmal blieb er weitgehend zusammen. Von den Ausfällen, die sich durch die letzte Saison wie ein roter Faden gezogen hatten, blieben die Arnsteiner aber auch in dieser Runde nicht verschont. „Nach einer schwierigen Saison wollen wir eine solide Runde spielen und ausreichend Punkte holen, um den Druck von unten nicht mehr zu spüren“, gibt Schmidt vor.
In Arnstein betrat der Gemündener neues Land: „Ich hatte eigentlich schon abgeschlossen und deshalb auch einige Anfragen aus dem Landkreis Main-Spessart abgelehnt. Allerdings hat mich der neue Spielkreis wieder gereizt: neue Spieler, neue Sportplätze, neue Schiedsrichter.“ Nicht nur für ihn ergeben sich dadurch andere Ansichten: „Die Leute hier sind neugierig, wie ich die Dinge sehe. Es entstehen interessante Dialoge, wobei wir letztendlich meistens auf einen gemeinsamen Nenner kommen“, regt Schmidt auch im Verein einen Perspektivenwechsel an.
Mit dem Start konnte Arnsteins Trainer zufrieden sein. Auf die bereits in den vergangenen Jahren starke Offensive setzt Schmidt weiterhin, aber er möchte das Toreschießen auf mehrere Schultern verteilen. „Wir haben viele gute Spieler in Arnstein, nur müssen wir sie in die Pflicht nehmen, auch Tore schießen zu wollen“, sagt er.
Lobenswerte Trainingsbeteiligung
Sofern es zeitlich möglich sei, schaue er sich die Partien der anderen Mannschaften an, um die Liga kennenzulernen. Dabei stellte er zwischen den Spielkreisen Unterschiede fest: „Die Kreisklasse 1 in Schweinfurt finde ich stärker als die Kreisklasse 3 in Würzburg.“ Lobend erwähnt er, dass er zuletzt durchgehend mindestens 20 Mann im Training hatte. Schließlich seien die Ziele nicht nur als Punkte und Plätze formuliert. „Wir wollen die Anzahl der Ausfälle reduzieren, um den Kader in der Breite zu stärken“, erklärt Schmidt. „Das ist uns leider noch nicht gelungen. Wir schieben jeden Spieltag zwischen fünf und sieben Ausfälle vor uns her.“
Trotz des aussichtsreichen Starts bleibt Schmidt am Boden: „Werneck und Eisenheim werden wohl die ersten beiden Plätze unter sich ausmachen“, vermutet er. Mit seiner Mannschaft möchte er vor allem den eigenen Zuschauern gute Unterhaltung bieten: „In den Heimspielen wollen wir möglichst lange ungeschlagen bleiben und möglichst viele Tore erzielen.“ Reicht es nicht für eine vordere Platzierung, müsse sich weder der Verein noch das Umfeld grämen: „Für einen heute noch eigenständigen Verein mit nur einheimischen Spielern und zwei Mannschaften ist ein ordentlicher Mittelfeldplatz in der Kreisklasse alles andere als eine schlechte Perspektive.“