
Einen hervorragenden fünften Platz belegt der FV Helmstadt nach 21 Spieltagen in der Fußball-Kreisliga Würzburg 2 und entpuppt sich somit als erfolgreichster Aufsteiger. Während der FV Steinfeld/Hausen-Rohrbach noch um den Klassenerhalt kämpfen muss und der SV Veitshöchheim am Tabellenende festsitzt, hat unter den Aufsteigern wohl einzig Helmstadt seine Schäfchen schon im Trockenen. „Wir wollen so schnell wie möglich die 40-Punkte-Marke erreichen“, gibt Florian Büttner, Trainer des FV, an, dessen Team zuletzt mit einem 4:1-Sieg beim Tabellenzweiten SG Hettstadt aufhorchen ließ.
Sechs Punkte fehlen seiner Mannschaft noch für die Zielvorgabe. Schließlich wolle man diese Saison, im Gegensatz zum Vorjahr, als es im Meisterschaftsrennen der Kreisklasse Würzburg 4 bis zum Schluss ziemlich eng zuging, entspannter zu Ende bringen. „Wir wollen in den letzten Spielen bereits das eine oder andere ausprobieren“, so der Plan des 33-Jährigen, der an der Realschule in Marktheidenfeld als Lehrer tätig ist.
Generell hat er, dessen Vertrag beim FV bereits um ein weiteres Jahr verlängert wurde und der als Aktiver auch für den Bayernligisten TSV Großbardorf gespielt hatte, die fußballerische Weiterentwicklung des Teams im Blick. Dass ihm diese bereits in der Vergangenheit sehr gut gelungen ist, belegt die erfolgreiche Bilanz. Im Januar 2015 hat Büttner, der aus Mittelstreu im Landkreis Rhön-Grabfeld stammt und mittlerweile in Höchberg lebt, den FV übernommen. Damals rangierte Helmstadt im hinteren Mittelfeld der Kreisklasse Würzburg 4. „Ich wusste nicht, auf was ich mich einlasse – und der Verein wusste es auch nicht“, gibt der Trainer offen zu.
Mit Ausnahme eines vierwöchigen Intermezzos bei seinem Heimatverein hatte Büttner zu diesem Zeitpunkt lediglich Erfahrung als Jugendtrainer gesammelt. Im Seniorenbereich war die Mannschaft des Fusionsvereins die erste Station. Mit Helmstadt ins Gespräch kam Büttner überhaupt erst durch ehemalige Schüler. So sollte er bereits geraume Zeit vorher bei der JFG Welzbachtal eine Jugendmannschaft übernehmen, lehnte dies jedoch ab, um mit seinen Schülern nicht in Konflikt zu geraten. „Ich denke, es ist eine Win-Win-Situation“, so das Resümee nach gut zweijähriger Tätigkeit beim FV.
Bereits in der zweiten Saison schaffte er mit Helmstadt den Aufstieg in die Kreisliga. „Es macht unheimlich Spaß. Die Jungs ziehen super mit und sind hochmotiviert“, ist der Coach von der Arbeit mit seinem Team begeistert. Überhaupt sieht er die mannschaftliche Geschlossenheit als große Stärke des FV. „Die 30 Jungs der ersten und zweiten Mannschaft sind alle aus Helmstadt und haben alle einen Bezug zum Ort“, nennt er einen der Vorteile seiner jungen Mannschaft. Wirkte sich das Alter anfangs eher nachteilig aus, so sei dies aktuell ein „Riesenvorteil“.
„Die Spieler entwickeln sich weiter, was für die Zukunft eine super Perspektive ist“, weiß Büttner angesichts der Tatsache, dass der Großteil der Spieler gerade mal zwischen 20 und 24 Jahren alt ist.
Der FV-Coach räumt jedoch auch ein, dass die Unerfahrenheit der Akteure gerade anfangs problematisch gewesen sei. „Da waren wir teilweise nicht clever genug. Aber langsam haben wir uns akklimatisiert“, berichtet er über die positive Entwicklung in der neuen Liga. Bester Beleg hierfür ist die glänzende Rückrundenbilanz mit zwölf Zählern aus sechs Spielen, womit sich Helmstadt nahtlos in die Riege der Spitzenmannschaften wie Uettingen oder Hettstadt einreiht. Neben all den jungen Spielern hat der FV jedoch mit Matthias Hauser, Anfang 30 und ebenfalls Lehrer, sowie mit Julian Fiederling, der die Abwehr organisiert, auch zwei „Leitwölfe“. „Die Spieler schauen auf dem Platz zu ihnen auf“, freut sich Büttner über die positive Wirkung der beiden Routiniers.
Und was hat sich Florian Büttner für die nächste Saison vorgenommen? „Es gilt, die Jugendspieler zu integrieren und uns weiter zu entwickeln“, umreißt der Wahl-Höchberger seine groben Ziele. Denn ihm ist durchaus bewusst, dass eine genaue Zielvorgabe nicht einfach ist. „Die zweite Saison in dieser Klasse wird deutlich schwieriger“, weiß der 33-Jährige. Doch zunächst gelte es, die drei anstehenden Partien, allesamt gegen Mannschaften aus dem unteren Tabellendrittel, erfolgreich zu gestalten. So bereits am kommenden Sonntag gegen den FC Wiesenfeld-Halsbach. „Es ist wichtig, dass wir nicht verlieren, um den 15-Punkte Abstand zum Relegationsplatz zu halten. Außerdem haben wir damals in Wiesenfeld ein schlechtes Spiel abgeliefert. Nun wollen wir den Schwung aus dem jüngsten Sieg in Hettstadt mitnehmen und unseren Zuschauern eine ordentliche Leistung zeigen“, gibt Büttner als Marschroute für die anstehende Partie aus (Sonntag, 15 Uhr, Waldsportplatz Helmstadt).