TuS Frammersbach – FV Karlstadt (Sonntag, 15 Uhr)
Zum Main-Spessart-Derby erwartet die TuS Frammersbach (5./13) den FV Karlstadt (10./7). Frammersbachs Spielertrainer André Mehrlich antwortet mit einem zögerlichen „jein“ auf die Frage, ob denn bei seinem Team angesichts des anstehenden Gegners so richtige Derby-Stimmung aufkomme.
Kontaktpunkte gibt es mit den Kreisstädtern nur wenige – mit Ausnahme von Christoph Keller, dem aktuellen Co-Trainer und Ersatzkeeper des FV. Der aus Karlstadt stammende und mittlerweile in Frammersbach lebende Keller stand bis vor zwei Jahren im Aufgebot der TuS, ist aber zu Beginn der letzten Runde wieder zu den Wurzeln zurückgekehrt. Und ausgerechnet beim Derby gegen seinen alten Verein vertritt Keller den kurzfristig beruflich verhinderten FV-Torhüter Kai Belz. „Der Kontakt ist nicht abgerissen, wir verstehen uns super“, gibt Mehrlich zu.
Dennoch will der TuS-Spielertrainer mit seiner Mannschaft keineswegs Geschenke an den ehemaligen Kollegen verteilen. „Wir haben zuletzt taktisch gut gespielt und wollen nun vor heimischem Publikum und bei hoffentlich kühleren Temperaturen unseren positiven Trend fortsetzen“, zeigt sich Mehrlich, dessen Team in dieser Saison noch keine einzige Niederlage kassiert hat, zuversichtlich. „In einem solchen Spiel ist die Leidenschaft wichtig“, weiß Mehrlich und fordert seine Spieler auf, die Partie mit dem nötigen Engagement anzugehen. „Ich denke, wir sind der Favorit. Aber Karlstadt wird topmotiviert sein. Wenn wir die Sache zu locker angehen, ziehen wir den Kürzeren“, ist sich der Frammersbacher bewusst.
Personell kann André Mehrlich aus dem Vollen schöpfen. Lediglich hinter seinem eigenen Einsatz steht wegen Knieproblemen ein kleines Fragezeichen.
Seitens der Gäste muss FV-Trainer Tamer Yigit neben Torhüter Kai Belz auch den zu Studienzwecken in Italien befindlichen William Vielwerth ersetzen. Außerdem sammeln Merlin Tobaben und Julian Hain, die zuletzt wegen Verletzung oder Urlaub gefehlt hatten, erst einmal Spielpraxis in der zweiten Mannschaft. Doch unabhängig von den einzelnen Spielern erwartet der Karlstadter Coach, dass seine Mannschaft im Vergleich zur Vorwoche „ein anderes Gesicht zeigt“.
„Letzte Woche, das war ein kleiner Ausrutscher. Jedem meiner Spieler ist bewusst, dass die Leistung nicht zufriedenstellend war und wir diesmal wieder anders auftreten müssen“, ist sich Yigit nach der schwachen Vorstellung beim 1:2 gegen Leider sicher.
Daher erwartet er von seinem Team eine Trotzreaktion und hofft, dass seine Jungs diesmal wieder einen ebenso leidenschaftlichen Auftritt wie in den ersten Partien in der neuen Klasse zeigen. Auch der Karlstadter Trainer würde die Partie nicht unbedingt als Derby bezeichnen. „Ich kann mich nicht daran erinnern, dass Frammersbach und Karlstadt in der gleichen Liga gespielt und ein Punktspiel gegeneinander bestritten haben“, berichtet der Karlstadter.
„Aber sei?s drum, wir freuen uns trotzdem auf das Spiel.“
TSV Neuhütten-Wiesthal – SSV Kitzingen (Sonntag, 15 Uhr, Wiesthal).
Benötigen die Jungs von TSV-Trainer Frank Zyzik den Nervenkitzel? Oder eine ordentliche Standpauke? „Wohl eher das zweite“, meint der Coach des TSV Neuhütten-Wiesthal (6./11) und schickt hinterher, dass es beim Training während der Woche eine deftige Ansprache gegeben hat. Denn in den drei letzten Spielen ließen seine Spieler in der ersten Hälfte jeweils die nötige Einstellung vermissen und wachten erst auf, als sie bereits mit zwei oder wie jüngst in Heidingsfeld sogar mit drei Toren ins Hintertreffen geraten waren. „Das ging jetzt dreimal gut, dass wir das Ding noch gedreht haben. Aber länger werde ich mir das nicht mehr anschauen“, spricht Zyzik Klartext.
Nachdem er seinen Jungs ordentlich ins Gewissen geredet hat, will er am Sonntag gegen Kitzingen notfalls Konsequenzen ziehen. „Wenn ich nach zehn Minuten merke, dass es bei einem Spieler an der Einstellung hapert, wird er ausgewechselt“, gibt der TSV-Trainer unumwunden zu. Denn auch gegen einen vermeintlich einfachen Gegner wie den Vorletzten Kitzingen (15./4), der in der letzten Runde den Abstieg erst in der Relegation abwenden konnte, sei von Beginn an volle Konzentration gefordert. „Das wird kein einfaches Spiel“, warnt Zyzik.
Immerhin hat der SSV gegen Heidingsfeld ein Unentschieden und in der Vorwoche gegen die favorisierte DJK Hain gar den ersten Dreier eingefahren. Personell gibt es bei den Gastgebern kaum Veränderungen. Wie in der letzten Woche auch wird Sebastian Krautwald den im Urlaub befindlichen Philipp Wirzberger im Tor vertreten. Der zuletzt angeschlagene Christian Kunkel weilt diese Woche im Urlaub. Dafür ist Jonas Goldmann wieder dabei. Allerdings steht hinter dem Einsatz von Torjäger Steffen Englert, der sich im Training eine Knieverletzung zugezogen hat, ein Fragezeichen.