
Große Spiele mit kleinen Bällen prägen seit 1947 das sportliche und kulturelle Leben des kleinsten Triefensteiner Ortsteils. Wer in der 76-jährigen Historie des Tischtennis-Clubs (TTC) Rettersheim blättert, stößt auf Erfolge, die sogar auf Landesebene erzielt wurden. Ein bayerischer Meistertitel der Jugendmannschaft markierte einst den Einsatz an den grünen Platten sogar auf der "weiß-blauen" Rangliste.
Die Bocksberghalle ist nicht nur das sportliche Zuhause des Vereins, in der gemütlichen "Bocksberg-Stube" trifft man sich nach dem Training und bei anderen sportlichen Aktivitäten zum gemütlichen Plausch. Viele Pokale und Auszeichnungen erinnern über der Theke an die Erfolge der Tischtennis-Sportler. "Das ist bei weitem noch nicht alles", sagt Elmar Schulz, der nicht nur als Sportlicher Leiter dem Club seit Jahrzehnten verbunden ist, sondern auch selbst mit großer Leidenschaft dem Tischtennissport frönt.
Begeisterung für das neue Projekt
Dass Sport dem Körper Gutes tut, ist hinlänglich bekannt. Seit kurzem bemühen sich die beiden Trainer Elmar Schulz und Hans-Dieter Schulz um den weiteren Ausbau des Stützpunkts, der sich das Thema "PingPongParkinson" auf die Fahnen geschrieben hat. Als der TTC Rettersheim von Sven Trautner, dem 45 Jahre alten "Regionsleiter Bayern", angesprochen wurde, ob man in dem 550 Einwohner zählenden Dorf, in dem fast "jeder jeden kennt", einen neuen "PingPongParkingson-Stützpunkt" ins Leben rufen könne, war der Verein sofort Feuer und Flamme. Man müsse als Verein immer offen für Neues sein und dürfe keine Berührungsängste haben, erfuhr Trautner von seinen Rettersheimer Kollegen.
Für den Pingpong-Start in der Bocksberghalle konnten zunächst drei Männer und eine Frau im Alter zwischen 55 und 70 Jahren aus der Region motiviert werden. Sie haben keine Berührungsängste und trotz ihrer neurovegetativen Erkrankung keine Probleme, den Tischtennis-Schläger in die Hand zu nehmen. Aber: Sie wussten auch, dass es mittlerweile "sehr wirksame Therapiemaßnahmen" gibt.

Dass Tischtennis den Parkinson-Patienten auf vielfältige Art und Weise helfe, sei längst wissenschaftlich belegt, sagen die beiden Trainer Elmar Schulz und Hans-Dieter Schulz. Aus der Sicht führender Neurologen sei Tischtennis sogar der Idealsport bei Parkinson, dem schnellsten Rückschlagspiel der Welt. Der weitere Ausbau des PingPong-Stützpunktes sei dem Verein eine wahre Herzensangelegenheit, ist im Vorstand des Traditionsvereins zu hören. Sven Trautner gibt man recht, wenn dieser den an Parkinson erkrankten Personen rät: "Runter vom Sofa und ran an den Tisch!"
Die neue Ping-Pong-Gruppe trifft sich donnerstags um 18 Uhr zum Training in der Bocksberghalle. Tischtennis schule zudem das Spiel mit den kleinen Bällen in hohem Maße Körper und Geist, sagen die Trainer Elmar Schulz und Hans-Dieter Schulz, die gerne persönliche Opfer und private Entbehrungen in Kauf nehmen, wenn es um ihr langjähriges Steckenpferd geht. Besonderen Wert legen die beiden auf die menschlichen Kontakte und die Integration in ein harmonisches Vereinsleben.
Bekannt ist, dass"Raddersche", wie das Dorf im örtlichen Dialekt genannt wird, seit vielen Jahren längst vom Tischtennis-Sport infiziert ist. Statistisch gesehen, bekennt sich nämlich längst jeder zweite Einwohner mit den sportlichen Zielen des TTC Rettersheim. Wer, sich für die Teilnahme am Tischtennis-Training interessiert, kann sich auf folgender Homepage melden: https//ttc-rettersheim.de.