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Ständiger Kampf zwischen Geist und Körper
Triathlon Den inneren Schweinehund besiegen, über sich selbst hinauswachsen, seine Grenzen erfahren, das ist die Philosophie des Triathlon. Seit mittlerweile fünf Jahren betreibt Carmen Krebs aus Bischbrunn diese Sportart. Ende Juni haben sich ihr hartes Training und ihr Willen ausgezahlt: sie wurde deutsche Meisterin.
Von unserer Mitarbeiterin Eva Werthmann
 |  aktualisiert: 17.10.2017 19:13 Uhr
Sie errang den Titel über die Olympische Distanz in der Altersklasse W 30. Olympische Distanz, das sind 1,5 km Schwimmen, 40 km Rad fahren und 10 km Laufen.

Bevor sie mit dem Triathlon angefing, spielte sie Fußball, unter anderem in der zweiten Bundesliga. Das brachte viele Verletzungen mit sich, was ihr Mann Georg gar nicht gut fand. Als sie auf einer Geburtstagsfeier ihres Schwagers einen Triathleten kennen lernte, meinte ihr Mann, dass sie das doch mal versuchen sollte, da könne man sich nicht so schnell verletzen.

Erster Triathlon vor fünf Jahren

Ihren ersten Triathlon bestritt sie 1998 in Hofheim, ein so genannter Volkstriathlon über 500m Schwimmen, 16 km Rad fahren und 4 km Laufen. "Das war schon ein Erlebnis", so Krebs, als sie beim Schwimmen fast vom gesamten Feld überrollt wurde. Doch sie kämpfte sich wieder ran, und wurde Zweite.

Als Vorbereitung für die deutsche Meisterschaft in Steinbeck absolvierte sie ein enormes Pensum. Insgesamt 200 km ist sie geschwommen, 6300 km hat sie auf dem Fahrrad verbracht und 2200 km ist sie gelaufen. Der Aufwand hat sich gelohnt. "Als ich vom Rad fahren zurückkam und mein Mann mir anzeigte, dass ich vorne bin, da hab ich gedacht: nur noch durchkommen, alles andere ist egal", so Krebs sechs Wochen nach ihrem bisher größten Erfolg.

Ein bisschen enttäuscht ist sie allerdings darüber, das bisher noch kein Glückwunsch der Gemeinde Bischbrunn bei ihr eingegangen ist. "Das schmerzt schon", meint ihr Mann.

"Da kam mir die Gänsehaut"

Carmen Krebs deutsche Triathlon-Meisterin

Ihr Mann Georg ist ihr größter Fan und Betreuer zu gleich. Bei jedem Wettkampf ist er dabei, gibt Zeiten und Platzierungen durch, und tröstet, falls es mal nicht nach Maß gelaufen ist. "Ohne Betreuer geht im Triathlon nichts" meint Krebs.

Im nächsten Jahr will Carmen Krebs zum dritten Mal einen Ironman bestreiten, zum zweiten Mal in Roth. "Da kam mir die Gänsehaut, als ich zwischen den Menschenmassen den Berg raufgefahren bin," erinnert sie sich. 3,8 km Schwimmen, 180 km Rad fahren und einen Marathon laufen, das bedeutet Ironman. Ihr Ziel ist es, unter elf Stunden zu bleiben.

Viele fragen sich, wie man solche Strapazen auf sich nehmen kann. Für Carmen Krebs besteht die Faszination im "Kampf mit sich selbst", man habe nur sich selbst als Gegner, kämpft nur für sich. Ihr größter Wunsch ist aber noch nicht in Erfüllung gegangen: "Ich möchte einmal einen Marathon mit meinem Mann laufen."

Im Frühjahr nach Mallorca

Aber Carmen Krebs Leben besteht nicht nur aus Triathlon. Sie ist glücklich verheiratet, führt ihren Haushalt und arbeitet als Stahlbaukonstrukteurin in Neu-Isenburg. Daneben trainiert sie fünf bis sechs Mal pro Woche. Und im Frühjahr fährt sie jedes Jahr mit ihrem Mann für zwei Wochen nach Mallorca, zum Trainingslager. Dort hat sie insgesamt zwei Ruhetage, fährt ca. 1000 km auf dem Rad. "Das ist unser Urlaub", so Krebs.

Ende August wird sie noch einen Triathlon über die Olympische Distanz bestreiten und die Saison mit einem Marathon Ende September am Bronnbachsee beenden. Dann hat sie ein bisschen Pause, bevor es in die Wintervorbereitung geht.

 
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