Keine Tore im Derby der Fußball-Bezirksliga West zwischen dem TSV Lohr und TuS Frammersbach. "Die Mannschaft und auch ich sind sehr enttäuscht", gab TSV-Spielertrainer Christian Schmitt, der sein Team aufgrund einer Zerrung von der Seitenlinie aus gecoacht hatte, nach dem vierten Unentschieden vor heimischem Publikum offen zu. "Wir haben es nicht geschafft, die nötige Kampfmentalität an den Tag zu legen. Von Derbystimmung war nichts zu spüren", brachte Schmitt das Geschehen auf den Punkt.
Das Sportgelände in der Lohrer Jahnstraße
Denn in der Tat sahen die 350 Zuschauer an der Lohrer Jahnstraße bei prächtigem Herbstwetter einen lauen Kick, in dem sich beide Teams weitestgehend neutralisierten. Gaben die Gäste im ersten Abschnitt zunächst den Ton an, gestaltete der TSV die Partie ab Mitte der ersten Hälfte ausgeglichen. Spielerische Leckerbissen und Torchancen waren jedoch Mangelware.
Gute Möglichkeit durch Dominik Bathon
Die wohl beste Möglichkeit seitens des TSV ging auf das Konto von Spielertrainer Dominik Bathon, der nach einem Pass von Ardit Bytyqi aus 15 Metern freistehend abzog, das Leder aber knapp über das Frammersbacher Gehäuse beförderte. Wenig später unterlief dem normalerweise souveränen Julian Genheimer in der TSV-Abwehr ein Fehlpass, so dass David Aull den Ball zu Michael Weigand durchstecken konnte, der jedoch aus aussichtsreicher Position vergab.
Kurz nach der Pause war es Frammersbachs ansonsten so torgefährlicher Spielertrainer Patrick Amrhein, der aus kurzer Distanz knapp verzog. In der Folge erweckten die Gastgeber den Eindruck, als ob sie den Sieg einen Tick mehr wollten. Richtig zwingend wurden sie jedoch kaum. Frammersbach kam nur noch sporadisch in die gegnerische Hälfte - und wenn doch, waren Norman Moreno oder Julian Genheimer zur Stelle, bevor es brenzlig wurde.
Erst wenige Minuten vor Schluss ließ der TuS-Spielertrainer noch einmal aufhorchen, als er aus halblinker Position eine Großchance vergab, die er sich in der Regel nicht nehmen lässt. Mit dem Schlusspfiff war es dann der zur zweiten Halbzeit eingewechselte Ex-Frammersbacher Christian Spahn, der seinem TSV beinahe doch noch drei Punkte gesichert hätte. Nachdem sein Schuss zunächst von der Frammersbacher Abwehr geblockt worden war, fiel ihm das Leder nochmals vor die Füße. Den Nachschuss beförderte er nur Zentimeter über den TuS-Kasten.
Kein Treffer in letzter Minute
Im Gegensatz zur Vorwoche, als Christian Schmitt dem TSV durch seinen Last-Minute-Treffer in Leider einen Zähler rettete, stand dem Tabellendritten das Glück diesmal nicht zur Seite. "Beide Mannschaften haben heute kein gutes Spiel gezeigt, von daher hat auch keiner den Sieg verdient", urteilte Frammersbachs Spielertrainer Patrick Amrhein, der bei seinem Team vor allem das zu langsame Umschaltspiel kritisierte.