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FUSSBALL: KREISLIGA WÜRZBURG 2
Beginnt die Antwort auf die Titelfrage mit L?
War lange Jahre in Frammersbach aktiv: Christian Schmitt, neuer Spielertrainer beim TSV Lohr.
Foto: Yvonne Vogeltanz | War lange Jahre in Frammersbach aktiv: Christian Schmitt, neuer Spielertrainer beim TSV Lohr.
Uli Sommerkorn
 |  aktualisiert: 02.04.2019 11:07 Uhr

Nimmt man die Meistertipps zur Grundlage, die die Vereine in der Fußball-Kreisliga Würzburg 2 abgegeben haben, dann könnte im Frühjahr 2019 der Titelträger aus einem Ort kommen, der mit dem Buchstaben L beginnt. Sechs Tipps entfielen nämlich auf den TSV Lohr, seines Zeichens Vierter der Vorsaison, fünf auf Bezirksliga-Absteiger FC Leinach.

Starke Neuzugänge

Dass viele den Lohrern etwas zutrauen, hat nicht zuletzt mit den hochkarätigen Neuzugängen zu tun. Mit Christian Schmitt ist ein neuer Spielertrainer gekommen, der lange Jahre in Karlburg und Frammersbach Landes- und Bezirksliga gespielt hat. Dazu mit Dominik Bathon ein Stürmer vom Bezirksligisten TuS Frammersbach, der in Karlburg bereits bewiesen hat, dass er selbst in der Landesliga Verteidiger in ernste Verlegenheit bringen kann. Ferner gibt es mit Ugur Sen einen Rückkehrer, der die Offensive ebenfalls beleben könnte. Natürlich gibt es auch einige namhafte Abgänge wie etwa den vormaligen Spielertrainer Christian Mathea, der zum FV Bachgrund gewechselt ist.

Von der Meisterschaft mag Christian Schmitt nicht reden: „Wir wollen vorne mitspielen und guten Fußball spielen“, betont der 28-Jährige, dessen Stammposition die des linken Verteidigers ist. Vergangene Saison hatten die Lohrer einen ziemlich hohen Altersdurchschnitt und bisweilen Probleme, das Tempo ein ganzes Spiel zu halten. Durch die Umbrüche im Team sieht Schmitt dieses Problem beseitigt: „Mittlerweile haben wir eine gute Mischung aus Jung und Alt. Mit einem Schnitt von 26 oder 27 Jahren sind viele von uns eigentlich im besten Fußballalter“, so Schmitt.

Im Training teilt sich der neue Lohrer Coach die Aufgaben mit seinem spielenden Co-Trainer Dominik Bathon, der durch sein Studium der Sportwissenschaft und die Ausbildung zum Physiotherapeuten zusätzliches Wissen einbringt. Auf jeden Fall will Schmitt eine Aufbruchstimmung erzeugen, die dem Team in den nächsten Jahren wieder Fahrt verleihen soll.

Zwei Abstiege in zwei Jahren

Vor etwas mehr als zwei Jahren hießen die Leinacher Gegner in der Landesliga noch Coburg, Neustadt/Aisch oder FC Würzburger Kickers II. Nun, nach dem zweiten Abstieg binnen zwei Jahren ist der Radius, im dem sich die Leinacher bewegen, kleiner geworden. In der Kreisliga geht es gegen Kontrahenten aus der näheren Umgebung.

Trotz des Abstiegs ist Karsten Geißner Trainer bei den Blau-Weißen geblieben. „Ich kann verstehen, dass uns, weil wir Absteiger sind, viele als Favorit sehen“, so der im zweiten Jahr beim FC tätige Coach. Doch müsse seine Mannschaft nach der Vorsaison bereits zum zweiten Mal in Folge einen großen personellen Umbruch bewältigen. „Wir wollen erst einmal in der Liga ankommen. Ich sehe die Klasse für uns nicht als Durchgangsliga“, erklärt Geißner. Einige erfahrene Kräfte sind den Leinachern freilich erhalten geblieben, etwa der 32-jährige Stürmer Daniel Bufe, der in den abgelaufenen acht Spielzeiten für den FC und die TG Höchberg insgesamt 99 Treffer erzielt hat.

Sein Trainer stellt die FC-Spieler schon einmal darauf ein, dass ihnen in der Kreisliga ein rauer Wind entgegenwehen könnte. „Wenn ein Verein kommt, der vor kurzer Zeit noch Landesliga gespielt hat, gibt der Gegner immer Vollgas“, so Geißner.

Als Titelkandidaten mit Außenseiterchancen werden der SV Maidbronn-Gramschatz (2 Nennungen) und die FV Gemünden/Seifriedsburg (1) genannt. Beim SV – in der Vorsaison Dritter – dürfte interessant sein, wie sich der Abgang des langjährigen Trainers Thomas Finger auswirkt. Für ihn hat sein bisheriger Assistent Simon Friedrich übernommen. Gemünden/Seifriedsburg, das weiter von Thorsten Legedza und Jens Fromm betreut wird, war in der abgelaufenen Runde Sechster, hatte aber mit 71 Toren die drittmeisten Treffer der Klasse erzielt.

Höherklassige Erfahrung

Insgesamt haben neun von 15 Vereinen neue Trainer verpflichtet. Einige sogar mit höherklassiger Erfahrung. Etwa der frühere Bayernliga-Spieler des Würzburger FV, Andreas Kirchner, der Spielertrainer des SV Erlenbach geworden ist. Mit Martin Holzmann übt ein früherer Erlenbacher in Helmstadt das Spielertrainer-Amt aus. Auch der 33-Jährige spielte schon beim WFV in der Bayernliga und beim TSV Karlburg über lange Jahre eine Klasse tiefer. Gar in der Regionalliga (beim FC Schweinfurt 05) kickte bereits Michael Weber. Der 46-Jährige hat zu dieser Saison die DJK Retzstadt übernommen, ist aber im Gegensatz zu seinen Kollegen Kirchner und Holzmann nicht als Spielertrainer vorgesehen.

Innerhalb der Liga ist Benedikt Strohmenger vom SV Birkenfeld als Spielertrainer zum SV Altfeld gewechselt. Sein Nachfolger in Birkenfeld ist Taner Yorulmazel, der vom FV Karlstadt II kam und beim SVB als reiner Coach tätig sein wird. Zuletzt beim SV Rieneck tätig war Trainer Sven Kaiser, der beim SV Steinfeld/Hausen-Rohrbach die Nachfolge des nach Frammersbach zurückkehrenden Alexander Kirsch antritt.  In Marktheidenfeld soll der neue Coach Gert Weisner einen personellen Umbruch bewältigen.

Trainertreue bei sechs Klubs

Neben dem FC Leinach und der FV Gemünden/Seifriedsburg herrscht bei vier weiteren Kreisligisten personelle Konstanz auf der (Spieler)-Trainerposition: Zajo Desic bleibt dem FSV Esselbach-Steinmark treu, Markus Köhler setzt seine Arbeit beim TSV Karlburg II fort, und die Aufsteiger SG Margetshöchheim und SV-DJK Wombach werden weiter von Sebastian Fehrer und Hilmar Ullrich betreut.

 

1. Spieltag

Samstag, 28. Juli, 16 Uhr: TSV Lohr – FV Steinfeld/Hausen-Rohrbach, SV Altfeld – TSV Karlburg II; Sonntag, 29. Juli, 15 Uhr: SG Margetshöchheim – FSV Esselbach-Steinmark, FV Gemünden/Seifriedsburg – FV Helmstadt (Gemünden), FC Leinach – SV Erlenbach, DJK Retzstadt – SV Birkenfeld;
16 Uhr: SV Maidbronn/Gramschatz – SV-DJK Wombach (Gramschatz)

 
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