
Im saarländischen Merzig ist im Rahmen der Deutschland-Tour am Samstag die Newcomer-Tour über die Radrennstrecke gegangen. Den Sieg sicherte sich die deutsche Straßenmeisterin Linda Riedmann vom RVC Karbach.
Spurt zum Sieg
Bei dem Bundessichtungsrennen für die weibliche Jugend U 17 auf der Zielrunde der Profis galt es, die 9,5 Kilometer lange Runde mit einem harten Anstieg fünfmal zu bewältigen. Die 880 Höhenmeter mit zwei Berg- und Sprintwertungen machten das Rennen sehr schwer. Zu Beginn der dritten Runde setzte sich eine siebenköpfige Spitzengruppe aus dem international besetzten, 52 Fahrerinnen starken Feld ab und vergrößerte den Vorsprung rasch. In der vierten Runde stand die zweite Bergwertung an. Linda Riedmann holte sich wie schon in der ersten Bergwertung souverän die Maximalpunktzahl und setzt sich danach mit Lucy Mayrhofer (RV Radlerlust Gomaringen) ab. Gemeinsam bogen die beiden auf die Zielgerade ein, der Schlusssprint entschied. Die Karbacherin hatte noch die größeren Reserven und spurtete zum Sieg.
In der Berg- bzw. Sprintwertung der Bundessichtung baute Linda Riedmann ihren Vorsprung aus vor den letzten beiden Sichtungsrennen am 22. und 23. September, der deutschen Einzelzeitfahrmeisterschaft in Langenhagen und dem abschlie-ßenden Straßenrennen in Holtensen.
Bei der 33. Internationalen Jugendtour Oststeiermark waren 22 Teams aus 14 Nationen mit insgesamt elf Nationalmannschaften am Start. Das Rennen beinhaltet einen Prolog und vier darauffolgende Etappen. In Europa gibt es keine vergleichbare große Rundfahrt für 15- und 16-Jährige, weshalb die Etappenfahrt auch als „Tour de France“ für Jugendliche bezeichnet wird.
Jan Riedmann vom RVC Karbach fuhr für das Regionalteam Bayern, das neben der Nationalmannschaft das einzige deutsche Team war. Den Prolog bildete ein Einzelzeitfahren über 1,7 Kilometer. Jan Riedmann wurde mit einem Schnitt von knapp 46 km/h 92., hatte allerdings nur 13 Sekunden Rückstand auf Sieger Tim Wafler von der österreichischen Nationalmannschaft.
Die erste Etappe führte über 63 Kilometer von Fürstenfeld nach Stubenberg, dabei waren drei kategorisierte Berge zu bewältigen. Mit den heißen Temperaturen kam der Karbacher gut zurecht, er fuhr nach 63 Kilometern auf einen starken 37. Rang. Schon vor der letzten der drei Bergwertungen setzten sich neun Starter ab. Darunter war auch der deutsche Nationalfahrer Marco Brenner, der die Etappe mit fast eineinhalb Minuten Vorsprung gewann und so die Gesamtwertung anführte.
Viele Stürze bei Regen
Die zweite Etappe ging über 71 Kilometer. Es begann jedoch schon früh auf dem Abschnitt zu regnen, so dass es viele Stürze gab. Jan Riedmann musste hinter einem Sturz abbremsen und verlor mit einer größeren Gruppe 50 Sekunden auf die 20 anderen Fahrer. Es gewann der belgische Meister Siebe Deweirdt.
Die Königsetappe an Tag drei wartete mit zwei Bergwertungen der höchsten Kategorie. Bei durchgehend starkem Regen und kalten Temperaturen hatte der Slovene Martin Svrcek die schnellsten Beine. Der Karbacher kam kurz nach der zweiten großen Gruppe ins Ziel.
Auch beim letzten Tagesabschnitt war es noch immer regnerisch und hatte nur noch zehn Grad. Erneut war Svrcek der Schnellste. Von den insgesamt 124 Fahrern, die das Ziel in Passail erreichten, kam Jan Riedmann auf Rang 48. Da er aber noch dem jüngeren Jahrgang angehört, eroberte er sich in seiner Altersstufe Platz elf – ein Topergebnis. Die Ge-samtwertung gewann Brenner, der sein Trikot nach der ersten Etappe nicht mehr abgeben musste.