Den großen Moment ihrer Karriere hatte Nia Künzer im Finale der WM 2003 in den USA. In der Verlängerung markierte sie das Golden Goal zum 2:1 über Schweden, was den deutschen Frauen den Titel bescherte. Fünf Jahre später trat sie dann von Verletzungen geplagt vom Leistungssport zurück.
Nun übernimmt die Pädagogin Termine, um den Mädchen- und Frauenfußball populärer zu machen. So wie in Lohr. Dort lief sie zunächst gänzlich unerkannt von vielen Zuschauern über den Sportplatz. In Jeans, weißen Turnschuhen und schwarzem Poloshirt, ihre schwarze Tasche locker über der Schulter tragend. Zielstrebig steuerte sie auf die Verantwortlichen des Bayerischen Fußballverbandes (BFV) zu, die natürlich sofort wussten, dass ihr Ehrengast angekommen war, der durch eine Verwechslung schon eine Stippvisite beim Handballturnier auf dem gegenüberliegenden Nägelsee-Sportplatz hinter sich hatte.
Kaum war sie auf dem richtigen Sportplatz, verbreitete sich die Nachricht von ihrer Ankunft wie ein Lauffeuer: Nia Künzer ist da. Sofort stürmten die Mädels auf die zierliche Frau zu, umringten sie und baten um Autogramme. Bereitwillig packte sie ihre Autogrammkarten aus, schrieb Widmungen neben ihr Konterfei, musste ihren Namen auf Bälle, Taschen, Trikots und Fußballschuhe schreiben.
Natürlich war sie auch Ehrengast bei der Siegerehrung des Bezirksfinal-Turniers des Sparkassen-Cups, wo sie den siegreichen Mädels ihre Preise überreichte. Anschließend hatte die Fußballerin Zeit etwas durchzuschnaufen: Sie guckte sich in aller Ruhe das unterfränkische Endspiel des EFA-Cups (U17) zwischen dem FC Schweinfurt 05 und dem TSV Prosselsheim (Endstand 3:2) an.