An Spannung kaum zu überbieten gewesen ist die Entscheidung um den Aufstieg in die Kreisklasse Würzburg zwischen dem SV Waldbrunn II und dem TSV Sackenbach. Am Ende kam es zum Elfmeterschießen, das Sackenbach in einem wahren Krimi mit 9:8 für sich entschied. "Der Weg war ultralang. Ich habe erst mal allen anderen den Vortritt gelassen", erklärte Mike Cantarella wenige Minuten, nachdem er den entscheidenden Elfer verwandelt und sich aus dem Knäuel frenetisch jubelnder Mitspieler befreit hatte.
Dabei gaben sich die beiden Kontrahenten zu Beginn der Relegationspartie überhaupt nicht mit taktischem Geplänkel ab, sondern sowohl die Waldbrunner Reserve als auch der TSV Sackenbach gingen von Beginn an in die Offensive. Nach einer knappen Viertelstunde nutzte der TSV prompt seine erste gute Möglichkeit zum 0:1. Nachdem SV-Torwart Lukas Bayer einen Schuss von Tayfun Göbek nur abprallen gelassen hatte, war Antonio Sacra zur Stelle und staubte zum 0:1 ab.
Mit der Führung im Rücken hatte Sackenbach in der Folge leichte optische Vorteile, ohne sich jedoch zwingende Möglichkeiten zu erspielen. Mit zunehmender Dauer verlagerte sich das Geschehen ins Mittelfeld, an der gegnerischen Strafraumgrenze war meist Endstation auf der Bischbrunner Kreuzhöh.
Ausgleich fällt unerwartet
Waldbrunn startete jedoch furios in die zweite Halbzeit und drängte zunächst mit aller Macht auf den Ausgleich. Unmittelbar nach dem Seitenwechsel beförderte Leonardo Berberich das Leder, nachdem sich Simon Robanus auf der Außenbahn durchgetankt hatte, knapp über den TSV-Kasten. Nur vier Minuten später verfehlte Waldbrunns Moritz Barwanietz mit seinem Kopfball denkbar knapp das gegnerische Gehäuse.
Doch nach einer Viertelstunde gestaltete Sackenbach die Partie wieder ausgeglichen und war zwischenzeitlich dem 2:0 nahe. Genau in dieser Phase schaffte Waldbrunn den Ausgleich. SV-Torjäger Simon Robanus erzielte nach einem Freistoß des kurz zuvor eingewechselten Daniel Wegmann das 1:1.
Elfmeter klatscht an die Latte
In der zunehmend hektischen Partie hatte Sackenbach neun Minuten vor Schluss die wohl beste Möglichkeit, die Partie für sich zu entscheiden, doch drosch Chandaret Touch den an Ridvan Kaya verursachten Foulelfmeter an die Latte. "Er ist normalerweise unser Elfmeterschütze, hat heute aber verschossen", erklärte TSV-Spielertrainer Pasquale Sacra hernach, wollte seinem Spieler jedoch keinen Vorwurf machen. "Wir haben jeder für jeden gekämpft", lobte Sacra die Vorstellung seiner Jungs, die in der Verlängerung bereits die Entscheidung hätten herbeiführen können.
Antonio Sacra tanzte drei Gegenspieler aus, scheiterte aber an SV-Torwart Lukas Bayer. Aber auch Waldbrunn hätte in der Verlängerung der zunehmend hitzigen Partie das Geschehen für sich entscheiden können. Bei einem Kopfball von Simon Robanus rettete Sackenbachs Keeper Maximilian Amend aber mit einer Glanzparade und verschob somit die Entscheidung ins Elfmeterschießen.
"Meiner Meinung nach hat die Mannschaft verloren, die mehr vom Spiel hatte", fasste Waldbrunns Trainer Sebastian Kemmerzell nach der nervenaufreibenden Partie sichtlich enttäuscht zusammen.
Fußball: Kreisklassen-Relegation Würzburg, 2. Runde:
SV Waldbrunn II – TSV Sackenbach 8:9 nach Elfmeterschießen (1:1, 0:1).
Waldbrunn II: L. Bayer – Wießler, D. Müller, C. Bayer, Berberich, Wander, Pabst, L. Müller, Robanus, Wilsing, Roß.
Sackenbach: Amend – R. Kaya, E. Kaya, M. Sacra, A. Guzzanti, Göbek, A. Sacra, Götz, C. Guzzanti, P. Sacra, Cantarella.
Schiedsrichter: Kafara (Oberndorf). Zuschauende: 479 (in Bischbrunn). Bes. Vorkommnisse: Sackenbachs Chandaret Touch vergibt Foulelfmeter (81.). Tore: 0:1 Antonio Sacra (13.), 1:1 Simon Robanus (70.). Elfmeterschießen: Florian Roß 2:1, Daniel Götz 2:2, Daniel Wegmann vergibt, Ridvan Kaya 2:3, Yildiray Senel 3:3, Ethem Kaya 3:4, Luca Müller 4:4, Tayfun Göbek 4:5, Simon Robanus 5:5, Antonio Sacra vergibt, Moritz Barwanietz 6:5, Calvin Bauer 6:6, Jannik Wilsing vergibt, Marco Sacra vergibt, Christoph Bayer 7:6, Pasquale Sacra 7:7, Lucas Wießler 8:7, Sami Tarabeh 8:8, Leonardo Berberich vergibt, Mike Cantarella 8:9.