„So oft bin ich auf die Leistungen meiner Jungs noch nie angesprochen worden“, erklärte Uwe Hofmann, der zufriedene Cheftrainer des RV Viktoria Wombach, nach dem Rennwochenende der Mountainbike-Nachwuchsbundesliga im hessischen Gedern. Mit seinem Sohn Robin Hofmann, Maximilian Brandl, Alex Bregenzer und Adrian Endres schafften gleich vier Akteure aus dem Wombacher Haibike-Team den Sprung unter die Top Ten auf nationaler Ebene. Kein anderer Verein konnte sich so erfolgreich präsentieren.
Die Wettbewerbe starteten mit den Trial-Prüfungen. In 14 Sektionen erklommen die Fahrer Felsstufen, sprangen Absätze hinunter und meisterten in engen Kurven steile Anstiege. Bis auf einen Abschnitt bewältigte Alex Bregenzer in der Altersklasse U 15 alle Sektionen fehlerfrei. Hätte er auch noch diese Sektion geschafft, wäre er Tagessieger geworden, so musste er sich mit Platz acht begnügen. Adrian Endres belegte mit zehn gemeisterten Sektionen Platz 22, Tim Hofmann landete auf Platz 48. Auch bei Robin Hofmann fehlte in der U 17 nur ein einziger Zähler zur Maximalpunktzahl, was Rang acht bedeutete. Maximilian Brandl erreichte den 27. Platz.
Aus den Platzierungen im Trial-Wettbewerb ergaben sich die Startpositionen für die Cross-Country-Disziplin. In der U 15 schloss Adrian Endres schon in der ersten Runde zu Mannschaftskollege Alex Bregenzer auf. Bei einem Sturz musste er allerdings viele Fahrer passieren lassen und erneut eine Aufholjagd starten. Diese gelang ihm und endete im Ziel mit Platz zehn. Bregenzer wurde Siebter und verteidigte seinen zweiten Rang in der Gesamtwertung der Bundesliga. Tim Hofmann fuhr mit einem guten Rennen auf Platz 29.
In der U 17 orientierte sich Robin Hofmann vom Start weg nach vorne. Der einheimische Fahrer Tobias Eise hatte auf dem Kurs viele Trainingskilometer absolviert und war für die Konkurrenz unerreichbar. Dahinter entwickelte sich ein spannender Kampf um die Plätze. Keine zehn Sekunden trennten Hofmann am Ende von Platz drei. Als Vierter freute er sich trotzdem. Für Maximilian Brandl lautete die Devise, möglichst viele Plätze gut zu machen. Doch schon wenige Meter nach dem Start schien sich dieser Plan in Luft aufzulösen, als ein Fahrer vor ihm so stürzte, dass er nicht mehr ausweichen konnte und ebenfalls zu Boden ging. Er und sein Fahrrad blieben unversehrt, aber als er wieder aufgerappelt hatte, fand er sich etwa auf Platz 50 wieder. In einer furiosen Aufholjagd kämpfte er sich durch das Fahrerfeld bis auf den sechsten Platz vor.
Internationale Konkurrenz
Derweil stellte sich die Wombacherin Sarah-Lena Hofmann internationaler Konkurrenz auf der Straße. Nämlich in den Niederlanden, wo der Frauenrennsport geprägt ist von starken Profiteams wie Rabobank und Skil. Sarah-Lena Hofmann stellte sich dieser Konkurrenz und bei zwei Tagesrennen. In Valkenburg, das im September Schauplatz der Straßenweltmeisterschaften ist, musste sie 87 Kilometer auf einem welligen Rundkurs absolvieren. Die Profiteams drückten von Beginn an mächtig auf das Tempo, so dass sich das Feld immer wieder in kleinere Gruppen aufteilte. Eine sechsköpfige Gruppe mit der mehrfachen Weltmeisterin Marianne Vos, die am Ende hinter Annemiek van Vleuten Zweite wurde, konnte sich schließlich absetzen. Sarah-Lena Hofmann konnte in der ersten Verfolgergruppe mithalten und erreichte das Ziel als Dreißigste.
Tags waren beim Rennen in Aalborg wieder niederländische Profiteams und internationale Spitzenfahrerinnen am Start. Kurz nach dem Start war Sarah-Lena Hofmann in einen Sturz verwickelt und musste bei starkem Gegenwind die entstandene Lücke zum Hauptfeld wieder schließen. Dies kostete viel Kraft, die in der Schlussphase des Rennens fehlte. Als 55. erreichte sie das Ziel im Hauptfeld. Wie schwierig das Rennen war, kann man daran erkennen, dass von 150 Starterinnen weniger als 100 das Ziel erreichten.