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FUSSBALL: LANDESLIGA NORDWEST
Karlburgs brachialer Wille
Jubel über den Karlburger Siegtreffer: Die Ovationen gelten dem Torschützen Sebastian Stumpf (rechts).
Foto: Yvonne Vogeltanz | Jubel über den Karlburger Siegtreffer: Die Ovationen gelten dem Torschützen Sebastian Stumpf (rechts).
Uli Sommerkorn
 |  aktualisiert: 02.04.2019 11:44 Uhr

Wer verstehen will, warum der 2:1-Heimsieg des TSV Karlburg im Main-Spessart-Duell der Fußball-Landesliga über die DJK Schwebenried/Schwemmelsbach eine derart emotionale Sache war, der muss ein paar Monate zurückgehen. Am letzten Spieltag der Vorsaison standen sich die Kontrahenten an selber Stelle schon einmal gegenüber. Karlburg hätte an diesem 19. Mai schlichtweg einen Sieg zum Klassenerhalt gebraucht, führte bis in die Nachspielzeit mit 1:0, bevor DJK-Spieler Fabian Lichtlein mit einem Weitschuss zum 1:1-Endstand traf. Was folgte, war eine zweiwöchige Abstiegsrelegation mit vier Spielen, in denen Karlburg mehrmals am Rand des Abgrunds taumelte, bevor sich das Team schließlich rettete. Begleitet wurde diese Relegation von wenig freundlicher Kommunikation von TSV- und DJK-Protagonisten in Sozialen Medien.

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Klar, dass die Karlburger beim erneuten Wiedersehen mit dem Kreisrivalen besonders heiß waren. „Ich habe die Jungs nicht motivieren müssen“, erklärte Karlburgs Co-Trainer Daniel Diroll, der in Vertretung des urlaubenden Chefcoachs Patrick Sträßer auf der Bank das Sagen hatte. „Ich musste die Motivation nur in richtige Bahnen lenken“, so der frühere Regionalliga-Spieler, der darauf hinwies, dass sämtliche Spieler seiner Anfangsformation an jenem 19. Mai bereits dabei gewesen waren. So wie Innenverteidiger Marvin Schramm, der meinte: „Bei dieser Vorgeschichte wollte jeder unbedingt gewinnen.“

Überraschende Gästeführung

So war Karlburg in der Anfangsphase das bessere Team, stiftete über die Außenpositionen – besonders über den starken Steffen Bachmann – immer wieder Verwirrung. Allein die Konsequenz vor dem Tor fehlte. Die zeigte die DJK Schwebenried/Schwemmelsbach nach 24 Minuten, als nach einem Konter Maximilian Müller nachsetzte und mit einem trockenen Schuss den Gast in Führung brachte. „Das war allerdings ein Tor aus dem Nichts“, bekannte DJK-Trainer Dominik Schönhöfer. Ein Treffer, der allerdings Wirkung zeigte, denn in der Folge geriet das Gästetor kaum noch in Gefahr.

Zu Beginn der zweiten Hälfte besaß Schwebenried/Schwemmelsbach dann bei Kontern mehrmals gute Möglichkeiten, doch oft kam der letzte Pass nicht. Einmal war dann Yannick Deibl doch durch (54.), doch der ihn verfolgende Marvin Schramm demonstrierte in dieser Szene den brachialen Willen der Einheimischen. Der Verteidiger kam mit einem Tackling, das bei unsachgemäßer Ausführung auch eine Rote Karte und einen Elfmeter hätte bescheren können, noch regelrecht an den Ball. „Wenn ich grätsche, dann weiß ich, dass ich den Ball auch bekomme“, machte Schramm klar.

In der Folge bekam Karlburg wieder Oberwasser und drängte Schwebenried/Schwemmelsbach in die eigene Hälfte. Manuel Römlein mit einem Treffer aus kurzer Distanz (69.) und Sebastian Stumpf (72.) mit einem Kopfballtor nach einem Eckball (72.) drehten das Spiel für die Gastgeber. Die hatten auch danach die besseren Chancen und hätten den Vorsprung sogar noch ausbauen können, während von der DJK nicht mehr allzu viel kam. So siegten die Gastgeber in einem Duell zweier Teams, die im bisherigen Rundenverlauf bislang so positiv überrascht hatten. Karlburg, das als Fastabsteiger so fleißig gepunktet hat. Und Schwebenried/Schwemmelsbach, das sich mit einem neuformierten Team als für die Landesliga absolut geeignet erwiesen hat.

Fairer Verlierer

Vorwürfe an sein Team wollte Dominik Schönhöfer hinterher nicht verteilen: „Karlburg war einfach brutal stark, das muss man einfach akzeptieren.“ Und zu solch einer Stärke kann eben auch beitragen, wenn man mit dem Gegner eine offene Rechnung hat.

Die Statistik des Spiels

Fußball: Landesliga Nordwest

TSV Karlburg – DJK Schwebenried/Schwemmelsbach 2:1 (0:1)

Karlburg: Brand – Kübert, Schramm, Schiebel, Wabnitz – Rösch (62. Köhler), Fenske – Machau (78. Lambrecht), Römlein, Bachmann – Stumpf (90. Frank).

Schwebenried/Schwemmelsbach: Hartmann – Paul, Zöller, Heinlein, Ludwig (78. Riedmann) – Müller, Behr – Lichtlein (78. Barth), Kühlinger, Hart (62. Weißenberger) – Deibl.

Schiedsrichter: Geuß (Haßfurt). Zuschauer: 250. Tore: 0:1 Maximilian Müller (24.), 1:1 Manuel Römlein (69.), 2:1 Sebastian Stumpf (72.).

 
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