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FUSSBALL
Ludwig Bauer und die Freude am Ehren
Ludwig Bauer ist ein BEAR. Manche nennen ihn auch den „Rauten-Ludwig“, doch den 58-Jährigen ficht das nicht an. Seit über 40 Jahren ist Ludwig Bauer beim Bayerischen Fußballverband in den verschiedensten Funktionen ehrenamtlich tätig.
Unermüdlich für Ehrenamt und Ehrenamtliche im Einsatz: Ludwig Bauer.
Foto: FOTO MP | Unermüdlich für Ehrenamt und Ehrenamtliche im Einsatz: Ludwig Bauer.
Von Hans-Peter Breunig
 |  aktualisiert: 07.09.2017 18:41 Uhr

Ludwig Bauer ist gerade in seinem Element. Sein Element ist ehren – und darüber sprechen. Ludwig Bauer spricht als BEAR und als KEAB. Und er erzählt, dass er bald wieder VEABS schult. Das ist interessant. Aber erst dann, wenn man weiß, was er meint. BEAR ist die Abkürzung für Bezirks-Ehrenamts-Referent, KEAB heißt schlicht und ergreifend Kreis-Ehrenamts-Beauftragter. In diesen Eigenschaften ist er in Unterfranken für den Bayerischen Fußballverband unterwegs und verantwortlich dafür, dass fleißige, honorige Fußball-Funktionäre oder Vereinsmitglieder entdeckt, registriert und ausgezeichnet werden. „Wissen Sie“, sagt Ludwig Bauer, „das Ehrenamt ist ein so wichtiger Beitrag zum gesellschaftlichen und sozialen Leben, dass es eine schöne Aufgabe ist, diese Leute auszuzeichnen.“

Beim Ehren entgeht dem Bilanzbuchhalter niemand. Denn der passionierte Schiedsrichter schult paragrafengetreu VEABS. Das wiederum sind Vereins-Ehrenamts-Beauftragte, die gucken sollen, wer im eigenen Klub viele Jahre Mitglied ist und wer sich ehrenamtlich einbringt im Vereinsleben. Meist ist das ein Vorsitzender oder ein Abteilungsleiter, aber Ludwig Bauer freut sich über jeden, dem er eine Urkunde schenken darf. Oder eine Uhr. Oder gar ein Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft nebst Anreise und Promi-Treffen.

Auch die seit einigen Jahren eingeführten silbernen und goldenen Rauten – ein wertvolles Gütesiegel für Vereine und deren Arbeit – zählen zu den Auszeichnungen, die Ludwig Bauer verwaltet.

„Es kommt natürlich darauf an, was die Leute leisten. Nicht jeder kommt in den Genuss eines Ehrenamtspreises – da bedarf es schon einer Menge von erfüllten Kriterien.“ Ludwig Bauer zieht ein Blatt Papier aus seinem akkurat gepackten Aktenköfferchen und deutet auf einen ganzen Katalog von Kriterien, die es zu erfüllen gilt, will man vor Ludwig Bauer bestehen. Da stehen so Schlagworte wie Erziehungs-Leistungen, Jugendarbeit, Soziales, Organisation, Führung, Arbeit oder Finanzen. „Nun, wir haben einen Fragen-Katalog, der wird ausgefüllt und anhand der Punktzahlen gibt es Ehrenamtssieger im Kreis oder im Bezirk.“ Wie weiland Martha Medon, die über 50 Jahre lang ehrenamtlich die Trikots der TSG Waldbüttelbrunn gewaschen hat. „Ich bin für diese Sonderehrung eigens zu ihr nach Hause gefahren, weil sie bei den Feierlichkeiten des DFB wegen Krankheit nicht dabei sein konnte. Wir haben Plätzchen gegessen und nett geplaudert. Es ist immer wieder schön an der Basis.“

Von dort kommt er ja auch her, der „Prediger des Ehrenamtes“ (Bauer über Bauer). 1844 Fußballspiele hat er bislang gepfiffen, aufhören will er erst wenn er 2222 Matches geleitet hat. „In vier, fünf Jahren – so habe ich mir das ausgerechnet – habe ich das geschafft, rechnet der 58-Jährige hoch.

Manchmal verlässt Bauer aber auch die Basis – dann ist er stolz, mit den Großen der Fußballzunft zusammenzusein. Mit DFB-Boss Theo Zwanziger („Ein netter Mann. Ich hab ihn gleich mal nach Würzburg eingeladen und er will gerne kommen, wenn es seine Termine zulassen“) oder Uwe Seeler („Das ist halt noch einer vom alten Schlag. Bescheiden und freundlich“) pflegt er bei DFB-Veranstaltungen übers Ehrenamt Kontakt. Das Schönste für Ludwig Bauer aber sind Veranstaltungen, bei denen sich sowohl die Prominenz als auch die Basis trifft. Daher freut er sich auf den kommenden Samstag, wenn er in der Würzburger Residenz mit vielen Gästen und Prominenz verdiente Funktionäre ehren darf. Ludwig Bauer macht das wahrlich gerne, und natürlich ehrenamtlich.

Daten & Fakten

Bayerischer Fußball-Verband – Ehrenamt: Auf Einladung von DFB-Kreisehrenamtsbeauftragten Ludwig Bauer (Gerbrunn) zeichnet der Bayerische Fußball-Verband im Auftrag des Deutschen Fußball-Bundes 21 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Fußballkreis Würzburg mit der DFB-Sonderehrung 2008, bestehend aus DFB-Uhr mit Urkunde, aus. Der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie Michael Glos und Rolf Eppelein, Vizepräsident des Bayerischen Fußball-Verbandes und Bezirksvorsitzender Unterfranken werden im Gesandtenbau der Würzburger Residenz die DFB-Sonderpreise überreichen. Der Festakt am Samstag, beginnt um 10.30 Uhr. Geehrt werden Wilma Huisl (TSV Gambach), Gerhard Biener (SV Hausen-Rohrbach), Helmut Elsesser (TSV Neuhütten), Manfred Hellmann (SV Trennfeld), Heribert Binner (TSV Wiesenfeld), Karl-Heinz Hübner (FSV Esselbach), Renate Roos (SV Bergrothenfels), Horst Scheurich (SV Lengfurt), Edgar Ritter (VfB Hafenlohr),Uwe Fella (SV Seifriedsburg), Klaus Böhm (SV 72 Ochsenfurt), Alfons Düchs (SV Sonderhofen), Josef Grieb (FC Hopferstadt), Christl Beck (SV Kleinochsenfurt), Uwe Hanselmann (TSV Frickenhausen), Erich Wellhöfer (TSV Gnodstadt), Valentin Mark (SV/DJK Riedenheim), Renate Endres (TSV Prosselsheim), Lothar Zorn (TSV Kleinrinderfeld), Burkhard Straßberger (FVgg Bayern Kitzingen), Marianne Herrlein (VfR Bibergau).

 
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