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HANDBALL: BAYERNLIGA MÄNNER
Christian Rath vor seiner Bayernliga-Premiere
Sein Job ist es, das gebeutelte Lohrer Team aufzubauen: Interimstrainer Christian Rath.
Foto: Yvonne Vogeltanz | Sein Job ist es, das gebeutelte Lohrer Team aufzubauen: Interimstrainer Christian Rath.
Uli Sommerkorn
 |  aktualisiert: 02.04.2019 12:53 Uhr

Bayernliga Männer

TSV Haunstetten – TSV Lohr (Samstag, 20 Uhr, TSV-Sporthalle)

Am vergangenen Samstag hatte sich Christian Rath noch selbst das rote Trikot übergestreift, um als spielender Trainer die personellen Sorgen seines TSV Lohr II zu lindern. Nach der 28:30-Niederlage im Bezirksoberliga-Spiel gegen die SpVgg Giebelstadt erklärte er zu seinem Ausflug auf die Spielmacherposition: „Das war wohl ein einmaliger Versuch.“

Überraschender Anruf

Kaum 24 Stunden später dann der nächste für den 30-Jährigen höchst überraschende Rollenwechsel. Rath erhielt einen Anruf von Abteilungsleiter Matthias Hartmann, der ihn bat, kommissarisch das Amt des Trainers der ersten Mannschaft zu übernehmen. Denn deren Trainer Bernd Becker war nach sechs Niederlagen in Serie zurückgetreten (wir berichteten). Rath sagte zu und wird an diesem Samstag beim Auswärtsspiel in Haunstetten erstmals als verantwortlicher Coach des Bayernliga-Teams (13./0:12) auf der Bank sitzen.

„Die Absprache ist, dass zeitnah eine langfristige Lösung für die Trainerposition gesucht wird“, sagt Rath und macht damit klar, dass er demnächst wieder auf seinen Posten als Reservecoach zurückkehren wolle. Denn ein langfristiges Engagement in der Bayernliga sei auf Grund seiner beruflichen Beanspruchung und eines Hausbaus für ihn nicht möglich. Neben Rath werden am Samstag Abteilungsleiter Hartmann und Co-Trainer Gerald Schmitt auf der Bank sitzen. Letzterer kümmert sich weiter um die organisatorischen Belange des Teams.

Seit Montag leitet Christian Rath die Lohrer Trainingseinheiten. „Ich versuche, den Spielern den Druck zu nehmen. In der kurzen Zeit ist es sinnlos, den Handball neu zu erfinden“, sagt der Interimscoach zu seiner Herangehensweise. Zum Spiel in Haunstetten meint er: „Wir haben da nichts zu verlieren, vielleicht gelingt uns ja eine Überraschung.“ Personelle Veränderungen beim Tabellendreizehnten gibt es gegenüber der jüngsten 23:30-Niederlage in Regensburg nicht.

Wie es mittelfristig beim TSV weitergeht, dafür ist die Abteilungsführung um Matthias Hartmann verantwortlich. In der kommenden Woche soll es Gespräche über die künftige Ausrichtung der ersten Mannschaft geben. „Wichtig ist, dass der Spielbetrieb vernünftig aufrecht erhalten wird“, so Hartmann. Den Abstieg einfach so in Kauf zu nehmen, „können wir uns gegenüber der Stadt, der Region, den Zuschauern und den Sponsoren nicht leisten“, so der Abteilungsleiter. Gleichzeitig gelte es aber auch, realistisch zu erörtern, welche Möglichkeiten den Lohrern in ihrer gegenwärtigen Lage überhaupt bleiben.

Stabilität als Zauberwort

Dabei soll auf die aktuelle Mannschaft kein zusätzlicher Druck aufgebaut werden. „Wir werden jetzt sicher nicht drei oder vier Neuzugänge verpflichten und so unsere aktuellen Spieler in Frage stellen“, so Hartmann. Wichtig sei, eine klare Richtung vorzugeben, wie es weitergehe. Da sei die Verpflichtung eines neuen Trainers nur eine Maßnahme, wenngleich eine wichtige. „Wir müssen Stabilität rein bringen“, betont der Abteilungsleiter.

Doch konkret ist derzeit noch nichts. Und so hängt es am Samstagabend in Haunstetten an der Mannschaft und ihrem Interimstrainer, ein Zeichen gegen den Abwärtstrend zu setzen.

 
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