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Fußball/Landesliga Nordwest
Florian Hach läuft zur Galaform auf
Renner als Flieger: Frammersbachs Daniel Renner (rechts) nähert sich dem Karlburger Szymon Dynia.
Foto: YVONNE VOGELTANZ | Renner als Flieger: Frammersbachs Daniel Renner (rechts) nähert sich dem Karlburger Szymon Dynia.
Von unserem Redaktionsmitglied Uli Väth
 |  aktualisiert: 21.04.2013 20:51 Uhr

Nach einer Stunde durfte er gehen. Florian Hach hatte sein Tagwerk erfolgreich verrichtet und sah sich den Rest des Spiels gar nicht mehr an. Schnurstracks eilte er zum Duschen, vorbei an den Zuschauern und begleitet vom brausenden Applaus der Frammersbacher Anhänger. Den Karlburger Fans muss er indes begegnet sein wie ein personifiziertes Schreckgespenst.

Florian Hach, erst eine Dreiviertelstunde vor dem Anstoß von seinem Studienort Jena angereist, hat mit seinen Aktionen das Derby entschieden und die Einheimischen in Ehrfurcht erstarren lassen. Zunächst war er 40 Meter vor dem Tor zu einem Solo gestartet, hatte die TSV-Hintermannschaft regelrecht an der Nase herumgeführt und seinen Drang mit dem ersten Treffer gestillt. „Erst waren drei, dann plötzlich nur noch ein Spieler vor mir“, wunderte er sich später über die Leichtigkeit seines Tempo-Dribblings durch die völlig überforderte Karlburger Abwehr. Sein zweiter Treffer gelang ihm mit einem Freistoß aus etwa 30 Metern, als er den unsicher wirkenden Torwart Kai Belz schlecht aussehen ließ. Hach räumte allerdings ein, dass der Schuss nicht so leicht zu parieren gewesen sei. „Ich habe die Flugkurve verfolgt, der Ball hat schon ziemlich geflattert“, beschrieb er hinterher die Situation.

Mit 0:2 lag Karlburg zur Pause hinten, doch das Halbzeitresultat hätte auch 0:3 lauten können. Denn kurz vor dem Seitenwechsel drang Hach mal wieder schnellen Schrittes in den Strafraum ein und wurde auf seinem Weg zum Hattrick von Keeper Belz zu Boden befördert. „Ein klarer Elfer, ich glaube das haben alle gesehen“, meinte der TuS-Stürmer, der später mit einer wunderschönen Vorbereitung zum 0:4 seine Galavorstellung krönte. Zwei Karlburger hatte er dabei auf der linken Angriffsseite vernascht und den Ball mustergültig Christian Müller aufgelegt. Dazwischen hatte Benedikt Strohmenger nach einem Freistoß per Kopfball das 0:3 für die haushoch überlegenen Frammersbacher markiert.

Zum Zählen der Karlburger Chancen reichten Daumen und Zeigefinger. Manuel Römleins Schuss aus spitzem Winkel an das Außennetz (30.) war 80 Minuten lang alles, was die TSV-Offensive zustande gebracht hatte, ehe Frederic Brendel sich durchsetzte und dem aufgerückten Marvin Schramm aus kurzer Distanz den Ehrentreffer ermöglichte. Zu diesem Zeitpunkt hatte Frammersbach allerdings schon nicht mehr ernst gemacht. Im Gefühl des unumstrittenen Sieges konnte der Gast es sich nach nur 60 Minuten erlauben, auf die Dienste von Florian Hach zu verzichten. „Ich war ganz froh, dass ich raus konnte“, meinte Hach aufgrund seiner andauernden Atemprobleme

Sein Trainer Andre Mehrlich bestätigte ihm derweil eine „überragende Leistung“ und freute sich, dass seine Mannschaft nun seit sechs Spielen ungeschlagen ist und weitere drei Punkte im Abstiegskampf gewonnen hat. Mehrlich, der für den ausgefallenen Patrick Geiger in die Abwehrzentrale gerückt war, wunderte sich ein wenig darüber, wie leicht es seiner Mannschaft gemacht worden war. „Karlburg steht im Niemandsland der Tabelle, gut, da fehlen schon mal ein paar Prozent“, versuchte Mehrlich Verständnis für das verkrampfte Karlburger Auftreten zu finden.

Wären es nur ein paar lumpige Prozent gewesen, hätte Karlburgs Trainer vermutlich etwas glücklicher aus der Wäsche geschaut. So aber musste er eine Leistung erklären, die ähnlich desaströs war wie beim 0:2 im Hinspiel. Mutig spielen, aggressiv in die Zweikämpfe gehen – das hatte Thomas

Fotoserie
Kaiser seinen Spielern mit auf den Weg gegeben, doch nichts von allem war zu sehen. „Wir haben überhaupt nicht ins Spiel gefunden“, meinte er und kritisierte kollektiv „das Defensivverhalten der ganzen Mannschaft.“

Die Statistik des Spiels

Karlburg – Frammersbach 1:4 (0:2)

Karlburg: Belz – Konrad (ab 46. Lehofer), Holzmann, Schramm, Schmitt (ab 79. Plawky) – Hammer, Fromm, Dynia, Römlein – Schydlowski (ab 50. Brendel), Reiner.

Frammersbach: Fischer – Schanbacher, Mehrlich, Renner, M. Müller – Bischoff, Fröhlich (ab 88. Schiebel), Chr. Müller, Strohmenger – Kessler (ab 82. Huth), Hach (ab 60. Wolf).
Tore: 0:1, 0:2 Florian Hach (11., 34.), 0:3 Benedikt Strohmenger (53.), 0:4 Christian Müller (54.), 1:4 Marvin Schramm (80.).
Schiedsrichter: Geuß (Sylbach), Zuschauer: 420.

 
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