Entscheidungsspiel um den
Aufstieg in die Kreisklasse
TSV Rottendorf -
FV Neubrunn 4:1 (2:0)
Der Empfang sollte ein feierlicher werden. In Neubrunn fanden am Wochenende die bayerischen Fanfaren-Meisterschaften statt. Die örtlichen Bläser und Trommler, die bereits mehrere nationale Titel einheimsten, wollte den Fußballern ein Aufstiegsständchen spielen. Im Festzelt wäre wohl richtig die Post abgegangen. Zunächst aber mussten die Neubrunner Fußballer freilich dem TSV Rottendorf den Marsch blasen. Sie wählten einen schnellen Takt. Was anderes blieb den Schützlingen von Steffen Roos auch nicht übrig, wollten sie nicht nach der Geige der spielstarken Rottendorfler tanzen.
So warf die Roos-Elf vor 780 Zuschauern Kampfkraft und Tempo in die Waagschale und fuhr damit zumindest eine Halbzeit lang gut. Trotzdem nahm das Angriffsspiel keine sichtbaren Konturen an. Der quirlige Marek Bukatsch vergab noch die besten Chancen (1., 36.). Darauf berief sich Roos auch bei seiner späteren Aussage: "Es hat nicht die schlechtere Mannschaft, sondern das weniger clevere Team verloren. Wir haben uns durch einfache Fehler um den Lohn der Mühen gebracht."
Kurz vor der Pause beherrschten die Neubrunner nicht mal die einfachsten Dreiklänge. Sebastian Menig konnte den durchgebrochenen Rottendorfler Julian Wolf nur noch mit einem Foul im Strafraum stoppen. Der souveränen Unparteiischen Simone Brand blieb nichts anderes übrig, als auf den Punkt zu zeigen. Michael Büchs, der für gewöhnlich noch bei den U-19-Junioren kickt, verwandelte im Stile eines abgebrühten Profis (40.). Wenig später bestrafte TSV-Spieler Michael Ströhlein kollektive Nachlässigkeiten in der FV-Abwehr mit dem 2:0 (45.+1). Roos sprach von einer Vorentscheidung.
Auch Rottendorfs Spielführer Roland Dittmann gab hernach zu: "Wir waren ziemlich nervös. Die beiden Tore sind zu einem denkbar günstigen Zeitpunkt gefallen." Neubrunn aber gab den Dirigentenstab noch nicht aus der Hand. Stefan Schmitt erzielte kurz nach Wiederanpfiff den 1:2-Anschlusstreffer (48.). "Nach dem Gegentreffer haben wir den Fehler gemacht, uns zu weit zurück gezogen," analysierte Dittmann. Die Aufstiegsparty in rot und schwarz fiel aber trotzdem nicht ins Wasser weil Neubrunn seinen Anstrengungen Tribut zollen musste. Wolf (77.) und Kai Ullmann (79.) sorgten mit ihrem Doppelpack für Jubelstürme unter dem zahlreich mitgereisten Rottendorfer Anhang. "Wir sind heute mannschaftlich geschlossen aufgetreten und haben uns den Erfolg verdient", freute sich Dittmann. Mit Sektduschen und Gesängen feierten die Rottendorfer den Aufstieg.
Der Neubrunner Fanfaren-Zug muss sich dagegen mit ihrem Empfang noch etwas gedulden. Am kommenden Sonntag um 18 Uhr in Uettingen erhalten die Roos-Schützlinge eine zweite Chance. Gegen den SC Lindleinsmühle spielen die Neubrunner um den letzten freien Platz in der Kreisklasse.
Rottendorf: Bayer - Roland Dürr - Midt-
boe, Ahmend - Dittmann, Jochen Büchs,
Ullmann, Wolf (78. Harald Dürr), Michael
Büchs - Ströhlein (85. Keku), Hesselbach
(65. Wittstadt).
Neubrunn: Schneider - Sebastian Menig
- Grill, Ködel (80. Turi) - Försch (75. Bau-
nach), Dahner, Müller (83. Dengel), Geld-
ner, Tobias Menig - Schmitt, Bukatsch.
Tore: 1:0 Büchs (40., Foulelfmeter), 2:0
Ströhlein (45.+1), 2:1 Schmitt (48.), 3:1
Wolf (77.), 4:1 Ullmann (79.). Schieds-
richter: Simone Brand (Bergrothenfels).
Zuschauer: 780 (in Hettstadt).