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FUSSBALL: KREISLIGA WÜRZBURG 2
Vier Schebler-Brüder beim SV Birkenfeld
Vier Brüder in einer Mannschaft: (von links) Tim, Peter, Philipp und Daniel Schebler vom SV Birkenfeld.
Foto: Martin Schebler | Vier Brüder in einer Mannschaft: (von links) Tim, Peter, Philipp und Daniel Schebler vom SV Birkenfeld.
Heidi Vogel
 |  aktualisiert: 18.05.2018 02:15 Uhr

Vier Brüder in einer Fußballmannschaft – eine absolute Seltenheit. Am Maifeiertag standen beim Kreisligisten SV Birkenfeld mit Philipp (28 Jahre), Daniel (27), Peter (25) und Tim (22) alle vier Schebler-Brüder gleichzeitig auf dem Rasen. Peter von Beginn an, die anderen drei wurden in der zweiten Halbzeit allesamt eingewechselt. Die drei Ältesten trugen sich zudem noch in die Torschützenliste zum 4:1-Erfolg ihres Heimatvereins ein.

„Das war diese Saison das erste Mal, dass wir alle zusammen auf dem Feld standen“, berichtet Peter Schebler. Maximal fünfmal kam es in der Vergangenheit pro Runde vor, denn die vier Brüder sind beruflich oder studienbedingt viel unterwegs. „Zudem spielen wir alle auf ähnlichen Positionen“, fügt Daniel Schebler an.

Nur einer lebt in Birkenfeld

Lediglich der 25-jährige Peter, der in einer Steuerkanzlei beschäftigt ist, lebt im heimischen Birkenfeld. Daniel, der im Softwarevertrieb in Frankfurt arbeitet, und der jüngste Bruder Tim, der in Aschaffenburg studiert, leben in der Stadt am Bayerischen Untermain. Philipp, der älteste der vier Brüder, ist als Manager Vertrieb beim 1. FC Heidenheim in der Zweiten Bundesliga tätig. Daher weilt er bei Heimspielen des Arbeitgebers grundsätzlich in Heidenheim und kann oftmals am Wochenende nicht in die fränkische Heimat fahren. Und auch Daniel und Tim können an den Trainingseinheiten des Kreisligisten nicht regelmäßig teilnehmen.

Doch wie kommt es überhaupt, dass alle vier die Leidenschaft für den Fußball teilen? „Von unserem Vater haben wir das nicht, der hat nur bis zur Jugend gespielt. Die Begeisterung für den Fußball haben wir eindeutig von Opa Hubert“, sind sich die Vier, allesamt bekennende Bayern-Fans, einig.

Von Kindesbeinen an kicken die Brüder in ihrem Heimatverein, den Weg zum Sportplatz traten sie in der Freizeit allerdings nur selten an. Denn nach den Hausaufgaben ging es in den eigenen Garten. „Wir hatten einen großen, grünen Rasen, das war einfach perfekt für uns. Wir haben immer Zwei gegen Zwei gespielt. Tore hatten wir keine, da haben wir uns mit Eimern beholfen. Allerdings wurden hierbei die Blumen unserer Mutter in Mitleidenschaft gezogen“, erinnert sich Philipp mit einem Schmunzeln.

Hatte Mutter Barbara anfangs wegen der ramponierten Blütenpracht noch geschimpft, waren die Eltern aber im Laufe der Zeit doch froh, dass sich die Sprösslinge draußen an der frischen Luft bewegten. Überhaupt hatten die Brüder in ihren Eltern große Unterstützer, auch wenn Vater Martin selbst kein Fußballer war. „Es gab Zeiten, da war Papa samstags auf vier verschiedenen Sportplätzen“, erklärt Tim den Umstand, dass sie während der Juniorenspielzeit alle unterschiedlichen Altersklassen angehörten. „Nur ein Jahr lang haben Peter und ich teilweise zusammen A-Jugend gespielt“, erinnert sich Tim an die Zeit, als er gemeinsam mit seinem älteren Bruder in einem Team auflief.

Zurück zum Heimatverein

Zudem betätigte sich Bruder Philipp in dieser Phase als Trainer, Bruder Daniel als Betreuer. Haben die vier denn je mit dem Gedanken gespielt, den SVB zu verlassen? „Peter und ich waren in unseren letzten Juniorenjahren in Erlenbach und Marktheidenfeld, weil es bei uns damals keine eigene A- und B-Jugend gab. Klar haben uns die Verantwortlichen dort gefragt, ob wir zu ihnen in die Herrenmannschaft wechseln wollen“, berichtet Daniel. Doch die beiden wollten zunächst einmal in ihrem Heimatverein spielen.

„Das ist einfach etwas Besonderes“, fügt Peter an und gibt zu, dass er kürzlich ein Angebot von einem Landesligisten ausgeschlagen hat. „Zum einen werde ich ab Herbst ein berufsbegleitendes Studium beginnen, zum anderen fühle ich mich hier einfach sehr wohl. Der Zusammenhalt in der Mannschaft und auch das gesamte Umfeld sind klasse“, gibt der elffache Torschütze, der sich als Juniorentrainer und in der Vorstandschaft des SVB engagiert, an. „Außerdem ist der Fußball das, was uns am meisten verbindet. Denn ansonsten sehen wir uns nur selten“, sind sich die Brüder einig. Gemeinsam werden sie in dieser Runde aus beruflichen und auch privaten Gründen wohl nicht mehr auf dem Platz stehen.

Respekt vor dem Gegner

Auf den nächsten Gegner, den Tabellenzweiten Retzbach, angesprochen, schlägt Daniel die Hände über dem Kopf zusammen (Anpfiff am Donnerstag um 14 Uhr in Birkenfeld). Denn nur ungern erinnert er sich an die 0:8-Hinspielklatsche. Damals war er der einzige der vier Brüder, der gegen den favorisierten TSV mitwirkte. „Bei uns haben extrem viele Leute gefehlt“, erklärt er die damalige Situation und verweist darauf, dass sich der Aufsteiger mittlerweile in der Kreisliga etabliert habe und im neuen Jahr noch kein einziges Spiel verloren hat. Dennoch sind sich die Brüder einig, dass der TSV eine der stärksten Mannschaften der Liga ist. „Vor allem in der Offensive sind die bärenstark und effektiv“, weiß Philipp um die Qualität des Gegners.

 
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