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HANDBALL
Handballer trauern um Frantisek Fabian
Uli Sommerkorn
 |  aktualisiert: 13.03.2017 03:46 Uhr

Zahlreiche Handballer aus der Region trauern dieser Tage um Frantisek Fabian. Der frühere Trainer des Bayernligisten TSV Lohr ist in der Nacht auf Montag im Alter von 59 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben und wurde bereits im engsten Familien- und Freundeskreis beigesetzt. Er hinterlässt eine Frau und drei erwachsene Kinder. „Ich war geschockt. Er war überall beliebt. An den vielen Stationen, an denen er war, hat auch danach keiner ein schlechtes Wort über ihn verloren“, erklärt Lohrs Abteilungsleiter Ludwig Scheiner.

„Für mich warst du wie ein zweiter Papa und hast mir immer den Weg gezeigt.“
Ex-Nationalspieler Dominik Klein auf Facebook

Fabian war in den 1990er Jahren aus der Slowakei nach Deutschland gekommen. Der promovierte Pädagoge, der ein Angehöriger der ungarischen Minderheit in seiner Heimat war und dessen Spitzname „Ferry“ als Kurzform für Ferencz stand, trainierte zunächst Teams in der Main-Tauber-Region – die Drittliga-Frauen des TV Boxberg und die Landesliga-Männern des TV Hardheim. 1998 wechselte er zu Tuspo Obernburg, wo er seine sportlich erfolgreichste Zeit hatte.

Mit dem Team aus dem Landkreis Miltenberg stieg er in die Zweite Bundesliga auf und erreichte mit der männlichen B-Jugend 2003 die deutsche Vizemeistermeisterschaft.

Einer der Spieler, die Fabian in seiner Obernburger Zeit besonders förderte, war Dominik Klein. Der Weltmeister von 2007 und dreimalige Champions-League-Sieger, der mittlerweile für den französischen Erstligisten Nantes spielt, postete auf seiner Facebook-Seite: „Lieber Ferry, durch deine Art, wie du den Handball gelebt und vor allem vorgelebt hast, wirst du in Gedanken bei uns bleiben!!! Für mich warst du wie ein zweiter Papa und hast mir immer den Weg gezeigt.“

Was der 187-fache Nationalspieler damit umschreibt, ist der Umstand, dass sich Frantisek Fabian in seinem sportlichen Wirken immer als Pädagoge sah und seine Fürsorge für die Spieler oft weit über die Trainingshalle hinaus ging. So kümmerte er sich auch immer wieder intensiv um Handballer, die man nicht gerade als „pflegeleicht“ beschreiben konnte.

Weitere Stationen Fabians, der an der Realschule seines Wohnorts Obernburg als Lehrer für Mathematik und Sport tätig war, waren die HSG Nieder-Roden, der HSC Bad Neustadt (Jugend-Koordinator), von 2009 bis 2013 der TSV Lohr und die HSG Kahl/Kleinostheim. Zuletzt wirkte bei der HSG Hanau, wo er zunächst das Amts eines Nachwuchskoordinators und später auch das des Trainers der A-Jugend-Bundesligamannschaft innehatte. Noch bis Januar arbeitete Fabian für den Nachwuchs des hessischen Drittligisten.

Dazu übte er eine Lehrtätigkeit für den Deutschen Handballbund aus und engagierte sich für zahlreiche Projekte im Schulsport und beim Jugendtraining. „Es gibt kaum einen Handballer am Untermain, der nicht irgendwann mit ihm zu tun hatte“, berichtet Ludwig Scheiner. Fabian sei einer gewesen, der tiefe Spuren hinterlassen habe, so der Lohrer Abteilungsleiter, sportlich und menschlich: „So impulsiv er auf der Bank sein konnte, so herzlich war er nach dem Spiel.“

 
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