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HANDBALL: INTERNATIONAL
Lohrer Handballer als kanadische Meister
Eingerahmt von zwei Offiziellen – die in Kanada siegreichen Lohrer: (hinten, Zweiter von links) Trainer Bernd Becker, (weiter von links), Andreas Bayerschmidt, Benjamin Horn (davor), Milan Kralik, Jonathan Born, Fabian Zehnter, Jonas Scheiner, Jannik Schmitt, Frank Rossner, Co-Trainer Gerald Schmitt, Abteilungsleiter Ludwig Scheiner, (vorne von links) Tom Scheiner, Ferdinand Schmitt, Lorenz Schmitt, Maximilian Schmitt und Stefan Schüßler.
Foto: TSV | Eingerahmt von zwei Offiziellen – die in Kanada siegreichen Lohrer: (hinten, Zweiter von links) Trainer Bernd Becker, (weiter von links), Andreas Bayerschmidt, Benjamin Horn (davor), Milan Kralik, Jonathan ...
Uli Sommerkorn
 |  aktualisiert: 16.06.2017 03:43 Uhr

Saisonabschlussfahrten von Sporteams führen zumeist an der Ballermann oder in Degustationsräume von Brauereien. Daher hebt sich der Ausflug, den die Lohrer Handballer nach Abschluss der Bayernliga-Runde unternahmen, doch etwas ab von anderen. So weilte ein guter Teil des Teams der abgelaufenen Runde – unterstützt von einigen Externen – für elf Tage in Toronto und Umgebung. Und das nicht nur, um seinen nach Kanada ausgewanderten Ex-Kapitän Benjamin Scheiner zu besuchen oder um sich Sehenswürdigkeiten wie die Niagarafälle anzusehen. Die Lohrer bestritten auch ein Handball-Turnier – und das höchst erfolgreich. Am Ende durften sich das Team über den Sieg bei der internationalen kanadischen Meisterschaft freuen.

Aus dem Bayernliga-Team des TSV waren Jonas Scheiner und sein Zwillingsbruder Tom dabei sowie mit Lorenz und Ferdinand Schmitt ein weiteres Brüderpaar. Außerdem mit Jonathan Born, Milan Kralik, Jannik Schmitt, Fabian Zehnter und Benjamin Horn weitere Akteure aus der Mannschaft. Ergänzt wurde das Team durch den Lohrer Maximilian Schmitt, mittlerweile Kapitän beim Drittligisten HSC Bad Neustadt, sowie die früheren TSV-ler Stefan Schüßler und Frank Rossner, die in Obernburg bzw.

Erlangen auch schon Zweite Bundesliga gespielt hatten. Und nicht zuletzt hatte sich auch der langjährige Zweitliga-Keeper Andreas Bayerschmidt, der für den HC Erlangen auch schon einige Bundesliga-Partien bestritten hat, mit dem Lohrer Tross auf den Weg nach Übersee gemacht. „Andi war im Finale der entscheidende Faktor. Er kam kurz vor der Pause, als wir zurücklagen. Dann haben die kaum noch etwas reingebracht“, berichtet Abteilungsleiter Ludwig Scheiner, der das Team gemeinsam mit Trainer Bernd Becker und dessen Assistenten Gerald Schmitt begleitet hatte.

Ansprechendes Spielniveau

So kam das verstärkte Lohrer Team, das mittlerweile wieder zu Hause angekommen ist, am Ende zu einem 24:19-Endspielsieg über die Auswahl der Provinz Alberta. „Das war kein Kneipenturnier. Viele Mannschaften könnten auch bei uns in der Bayernliga mithalten. Der Sieger darf sogar bei der Panamerika-Meisterschaft mitspielen“, so Ludwig Scheiner. Da nun die Lohrer nicht an der Panamerika-Meisterschaft teilnehmen, wird das unterlegene Team aus Alberta dabei sein. Die Teams bei der kanadischen Meisterschaft rekrutierten ihre Spieler vor allem aus Einwanderern, die aus Handballnationen kommen. Sprich: Frankreich, Spanien oder Länder des früheren Jugoslawien.

Große Anteilnahme bei der kanadischen Bevölkerung fand das Turnier freilich nicht. Bilder von der Veranstaltung zeigen eine Spielstätte ohne Zuschauertribünen, die an eine Schulturnhalle erinnert. Gleichwohl war ein Vertreter der Internationalen Handball-Föderation (IHF) anwesend. Der zeichnete den Lohrer Ferdinand Schmitt als Torschützenkönig des Turniers aus. Als Präsent für den Lohrer Allrounder gab es ein Trikot von Laszlo Nagy, dem bekanntesten ungarischen Handballer der zwei letzten Jahrzehnte. Ob Ferdinand Schmitt das Trikot auch passt, ist jedoch eine andere Frage. Ist doch Laszlo Nagy ganze 31 Zentimeter größer als der Lohrer, der 1,78 Meter misst.

Nach dem Turnier postete Andreas Bayerschmidt, mittlerweile 40 Jahre alt, auf Facebook ein Foto von seinen in einer Mülltonne steckenden Turnschuhen. Sein Kommentar dazu: „So, nachdem ich meine Schuhe schon einmal erfolglos versucht habe, an den Nagel zu hängen, landen die Dinger nun in der Tonne. Mit der kanadischen Meisterschaft kann man abtreten.“

 
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