Nachdem das unterfränkische Duell in der Fußball-Bayernliga zwischen dem TSV Karlburg und dem TSV Abtswind mit einem torlosen Unentschieden zu Ende gegangen war, herrschte vielerorts Redebedarf. So hatte sich Karlburgs Trainer Markus Köhler Quirin Demlehner zum Gesprächspartner auserkoren und diskutierte mit dem Schiedsrichter aus dem niederbayerischen Eggenfelden eine Szene aus der Nachspielzeit. Da war der eingewechselte Karlburger Paul Karle bei einem Zweikampf zu Boden gegangen.
Obwohl ein Körperkontakt akustisch in Form eines kleinen Schlags durchaus vernehmbar war, ließ der Referee weiterlaufen. "Er hat mir gesagt, dass eine Berührung da war. Aber die wäre nicht genug für einen Elfmeter gewesen", berichtete Köhler von dem Gespräch mit dem Unparteiischen. Paul Karle beschrieb die Szene knapp und eindeutig: "Er trifft mich. Das war ein klarer Elfmeter."
Abtswinds Coach Mario Schindler tauschte sich indes mit seinem Mittelfeldregisseur Jürgen Endres über die vorangegangene Partie aus. Eine Begegnung, in der die Gäste trotz des Aufregers in der Nachspielzeit fußballerisch überlegen gewesen waren und die besseren Chancen besessen hatten. "Es nützt die eben nichts, wenn du besser Fußball spielst und vorne nicht konsequent bist", meinte Schindler.
Fischer-Vallecilla verhindert Rückstand
Dabei mag er an Szenen in der ersten Hälfte gedacht haben, als Philipp Hummel zweimal die Führung auf dem Fuß hatte. Einmal umspielte der Stürmer Keeper Marvin Fischer-Vallecilla und traf aus spitzem Winkel nur das Außennetz (34.), dann war der Karlburger Torwart bei einem Schuss aus kurzer Distanz zur Stelle (39.). Und auch in der zweiten Hälfte verhinderte Fischer-Vallecilla zweimal mit starken Abwehraktionen auf der Linie eine Abtswinder Führung.
Allerdings wurden die fußballerischen Vorteile, die die Gäste besaßen, mit fortschreitender Spieldauer immer weniger sichtbar. Das lag daran, dass die Karlburger Schindlers Spieler immer wieder in Zweikämpfe verwickelten und so Abtswind immer häufiger die spielerische Linie verloren ging. "Die zweite Hälfte ging an uns. Schade, dass wir uns nicht belohnt haben", erklärte Köhler.
Allerdings schafften es seine Spieler nur selten, klare Chancen herauszuspielen, was auch damit zu tun haben dürfte, dass mit Lukas Imgrund und Manuel Römlein zwei prägende Akteure im zentralen Mittelfeld verletzt fehlten. Doch Köhlers Spieler kompensierten die Ausfälle mit großem Kampfgeist. Ihre größte Chance hatten sie in der 23. Spielminute, als Marvin Schramm nach einer Flanke an den Ball kam. Doch der Innenverteidiger köpfte an seinem 26. Geburtstag das Spielgerät aus kurzer Distanz übers Tor.
Positive Aspekte
Obwohl beiden Teams der Siegtreffer nicht gelungen war, gewannen die Trainer, deren Teams beide seit Ende Juli in der Bayernliga auf einen Dreier warten, dem Ausgang der Begegnung etwas Positives ab. "Den Jungs tut es gut, dass sie endlich mal wieder zu null gespielt haben", sagte Markus Köhler.
Und Kollege Schindler, der ob der langen Sieglosigkeit eine gewisse Verunsicherung bei seiner Mannschaft ausgemacht hatte, meinte: "Wir haben auswärts nicht verloren und einen Konkurrenten auf Distanz gehalten." Damit meinte er einen Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt. Dieser Kampf geht für beide Teams am kommenden Wochenende wiederum gegen direkte Konkurrenz weiter: Karlburg muss zum FC Sand, Abtswind empfängt die DJK Don Bosco Bamberg.