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FUSSBALL: KREISLIGA WÜRZBURG 2
Familienduell der Köhlers
Die beiden Brüder Markus (links) und Andreas Köhler. Markus Köhler, Trainer der Karlburger Reserve, im Outfit des TSV Karlburg, sein jüngerer Bruder Andreas mit Jacke des TSV Retzbach.
Foto: Heidi Vogel | Die beiden Brüder Markus (links) und Andreas Köhler. Markus Köhler, Trainer der Karlburger Reserve, im Outfit des TSV Karlburg, sein jüngerer Bruder Andreas mit Jacke des TSV Retzbach.
Heidi Vogel
 |  aktualisiert: 27.03.2018 02:25 Uhr

Wenn am kommenden Sonntag der TSV Retzbach in der Würzburger Fußball-Kreisliga 2 den TSV Karlburg II empfängt, ist dies für den Großteil der beteiligten Akteure ein ganz normales Spiel (Anpfiff 15 Uhr).

Für Markus und Andreas Köhler hat die Partie jedoch einen besonderen Reiz. Die beiden aus Karlburg stammenden Fußballer sind Brüder – und an diesem Tag Konkurrenten. Denn der 31-jährige Markus steht bei den Karlburgern als Trainer an der Seitenlinie, sein 26-jähriger Bruder Andreas geht für den Tabellenzweiten Retzbach auf Torjagd.

Vorfreude

Als Rivalen sehen sie sich jedoch nicht. „Karlburg ist mein Heimatverein. Da freut man sich einfach, dass man die Spieler, mit denen man früher gekickt hat und mit denen ich auch heute noch befreundet bin, wiedersieht“, macht der in Retzbach lebende Andreas keinen Hehl aus seiner Vorfreude.

Seit dem Wechsel in den Aktivenbereich spielt der 26-Jährige beim TSV Retzbach. Zuvor hat er die Jugend beim TSV Karlburg durchlaufen, ehe er für ein Jahr in die U17 des Würzburger FV und anschließend in die U19 der damaligen JFG Kreis Karlstadt wechselte.

Ein direktes Aufeinandertreffen der beiden Brüder gab es also bislang nur einmal, nämlich in der Hinrunde. Denn der ältere Bruder Markus spielte bis zu seinem 23. Lebensjahr in Karlburg und wechselte dann zum Landesligisten Rimpar, für den der Sechser sieben Jahre lang die Fußballschuhe schnürte. Seit dieser Saison ist er nun wieder bei seinem Heimatverein, als Trainer der Landesliga-Reserve. Und wie hat sich dieses erste Aufeinandertreffen angefühlt, Anfang September 2017? „Was soll ich sagen? Da spielst du einmal gegeneinander, und schon macht Andreas zwei Tore in einem Spiel“, berichtet Markus Köhler mit gespielter Empörung. Doch er fügt an, dass er seinem Bruder, der in der laufenden Saison bislang neunmal getroffen hat, den Erfolg gönnt. „Es ist schon komisch, dass es ausgerechnet in diesem Spiel mit zwei Treffern geklappt hat, wo ich doch erst seit eineinhalb Jahren überhaupt Tore schieße“, berichtet Andreas, der als Schulungsreferent für eine Versicherung in ganz Nordbayern tätig ist, mit einem verschmitzten Grinsen.

Im Gespräch merkt man den beiden an, dass sie sich gut verstehen. Und so ist es nicht verwunderlich, dass auch Andreas angibt, dem älteren Bruder den Erfolg zu gönnen. Wobei – eine Ausnahme gibt es da schon. Denn am Sonntag, wenn er mit seiner Mannschaft endlich das erste Pflichtspiel nach der Winterpause bestreitet, möchte er auf alle Fälle die drei Punkte in Retzbach behalten. „Wir sind noch nicht richtig im Rhythmus, hoffen aber auf einen guten Start“, zeigt sich der Jüngere zuversichtlich.

Klares Ziel

Denn auf das sportliche Ziel angesprochen, muss er nicht lange überlegen. „Unser Ziel ist es, unter die ersten Zwei zu kommen. Ich möchte auf keinen Fall zum vierten Mal in Folge als Dritter die Runde beenden“, macht er unmissverständlich klar.

Beim TSV Karlburg dagegen geht man die Partie befreit an. „Wir haben eine andere Zielsetzung. Bei uns geht es darum, unsere Eigengewächse weiter zu entwickeln und den einen oder anderen Spieler aus dem Umkreis anzulocken“, gibt der Coach der Landesliga-Reserve an. Das Saisonziel macht der Vater eines elf Monate alten Sohnes nicht an einem bestimmten Tabellenplatz fest. „Für uns gilt es, die Kreisliga zu halten“, betont der 31-jährige Steuerfachwirt, der in der laufenden Runde bislang nur zweimal selbst das Trikot übergestreift hat.

Gemeinsam sind die beiden Brüder noch nie in einem Team aufgelaufen. „Als Andreas zehn Jahre alt war und in der E-Jugend gespielt hat, da war ich zusammen mit meiner Mutter sein Trainer“, erinnert sich Markus an die gemeinsame Zeit beim TSV Karlburg. Gab es denn in der jüngsten Vergangenheit Versuche, den jüngeren Bruder mainabwärts abzuwerben? „Das macht keinen Sinn. In die erste Mannschaft schafft Andreas es nicht, weil er berufsbedingt nicht regelmäßig trainieren kann. Und bei mir würde er ja in der gleichen Klasse spielen“, erklärt Markus und erntet von seinem Bruder ein zustimmendes Nicken.

Und wie lautet die Prognose des in Karlstadt lebenden TSV-Trainers für die Begegnung am Sonntag? „Ich bin ein schlechter Tipper. Wenn wir ein Tor schießen, wäre das ein Erfolg für uns. Wenn Retzbach allerdings in Bestbesetzung aufläuft, gilt es, das Ergebnis in Grenzen zu halten“, gibt er angesichts der Offensivstärke der Heimelf offen zu. „Ich hätte nichts dagegen, wieder ein Tor zu schießen“, meint Bruder Andreas mit einem Schmunzeln – und gibt seinem älteren Bruder einen freundschaftlichen Knuff in die Seite.

 
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