
Ende Oktober hatte noch die Wernfelder Bürgerversammlung in der Turnhalle des TSV Wernfeld stattgefunden. Jetzt ist die fast 70 Jahre alte Halle einstweilen aus Sicherheitsgründen gesperrt. Jürgen Musielak, der die Turnabteilung im TSV führt, sagt auf Anfrage, dass es eine reine Vorsichtsmaßnahme des Vorstands sei. Es gehe ums Dach.
Die Verantwortlichen wollen für die vereinseigene Turnhalle ein Gutachten einholen, ob das Dach statisch noch so in Ordnung sei, dass in der Halle Veranstaltungen stattfinden könnten. Dass irgendwann ein neues Dach drauf müsse, ist Musielak zufolge allerdings klar. Für den Beschluss des Vorstands habe es keinen konkreten Anlass gegeben.
Betroffen von der Sperrung sind vor allem die zehn Turngruppen. Der TSV hat im Bereich Gerätturnen laut Musielak einen Einzugsbereich von 20 Kilometern, auch weil der Verein genügend Übungsleiter habe, um die entsprechenden Stunden anbieten zu können. Nun aber stehe die Abteilung vor der schwierigen Aufgabe, geeignete Ausweichhallen zu finden, die auch Turngeräte wie Reck, Barren und Matten haben. Auch die Hallenmiete spiele eine Rolle.
Schickten Eltern ihre Kinder aus Sicherheitsgründen nicht zum Turnen?
Er habe schon an der Zahl der anwesenden Kinder gemerkt, dass die Gerüchteküche brodele. Kämen normalerweise 30, 35 Kinder zum Turnen, sei es zuletzt nur noch die Hälfte gewesen. Offenbar gab es unter den Eltern Befürchtungen, dass das Dach nicht halte. Aus seiner Sicht dürfte die Halle für den einfachen Turnbetrieb noch nutzbar sein, wobei er natürlich kein Statiker sei.
Bei größeren Musikveranstaltungen mit Hunderten Besuchern wäre das vielleicht etwas anderes. Wegen der Sperrung fallen auch die Faschingsveranstaltungen aus. Die Decke der Halle bestehe nicht aus normalen Balken, sondern aus "Bretterbalken". Nach Stürmen mussten immer wieder mal Ziegel ersetzt werden, erzählt Musielak, an kleineren Stellen habe es dann auch mal in die Halle getropft.
Außer den Turnern sind auch Yogakurse und der Grundschulsport betroffen. Wernfelds Schulleiterin Stefanie Dutz wollte bei einer telefonischen Anfrage am Freitagmittag keine Auskunft geben, wie es mit dem Schulturnen weitergehe. Auf eine E-Mail antwortete sie am Freitag nicht mehr.