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FUSSBALL: RELEGATION
Erst Durchschnaufen, dann jubeln: Die FV Gemünden/Seifriedsburg bleibt in der Kreisliga
Beim 2:1-Sieg im Relegationsspiel gegen den FV Thüngersheim präsentiert sich die Mannschaft um Spielertrainer Jens Fromm in Karlstadt verbessert und wird belohnt.
Anlauf ins Glück: Die Fußballer der FV Gemünden/Seifriedsburg bejubeln den durch den 2:1-Sieg gegen den FV Thüngersheim geschafften Klassenerhalt.
Foto: Yvonne Vogeltanz | Anlauf ins Glück: Die Fußballer der FV Gemünden/Seifriedsburg bejubeln den durch den 2:1-Sieg gegen den FV Thüngersheim geschafften Klassenerhalt.
Uli Sommerkorn
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:46 Uhr

Es dauerte einige Minuten, bis die Nichtabstiegsfeier so richtig Fahrt aufnahm. Bis die Spieler der FV Gemünden/Seifriedsburg die "La Ola" machten und mit ihren Anhängern "Humbatätärä" sangen. Kurz zuvor, direkt nachdem Schiedsrichter Burkard Böhm abgepfiffen hatte, waren noch einige Fußballer des mit 2:1 (1:1) im Kreisliga-Relegationsspiel gegen den FV Thüngersheim siegreichen Teams einfach auf den Rasen des Karlstadter Sportgeländes gesackt und hatten erst einmal ganz, ganz tief durchgeschnauft. Erschöpft und irgendwie heilfroh. Die Erleichterung, nach einer schwierigen Saison den Kreisliga-Klassenerhalt geschafft zu haben, war bei den Kickern aus Gemünden und Seifriedsburg mit Händen zu greifen.

"Das war ein ganz hartes Spiel", räumte Spielertrainer Jens Fromm von der FV Gemünden/Seifriedsburg ein. "Zum Schluss waren wir mit unseren Kräften am Ende."

Seine Mannschaft, die acht Tage zuvor am letzten Kreisliga-Spieltag mit einer merkwürdig blutleeren Vorstellung beim 0:3 in Steinfeld den direkten Klassenerhalt verpasst hatte, zeigte vor knapp 800 Zuschauern und Zuschauerinnen in Karlstadt ein anderes Gesicht als zuletzt. Speziell in den Anfangsphasen beider Halbzeiten demonstrierten die Kicker des 13. der Kreisliga Würzburg 2 nicht nur, dass sie Fußball spielen, sondern auch kämpfen konnten. Und in diesen Phasen fielen auch die Tore: Artur Jurkin vollendete nach einem Pass in die Tiefe zum 1:0 (16.), Robert Erfurt sorgte für das letztlich entscheidende 2:1 (50.), als er nach einem Lattenschuss nachsetzte und den Ball über die Linie stocherte.

Das ist das Ding: Robert Erfurt von der FV Gemünden/Seifriedsburg feiert seinen Treffer zum 2:1.
Foto: Yvonne Vogeltanz | Das ist das Ding: Robert Erfurt von der FV Gemünden/Seifriedsburg feiert seinen Treffer zum 2:1.

"Wir haben in der Woche zuvor nicht mehr über Steinfeld gesprochen, sondern wir haben die Jungs starkgeredet", berichtete Jens Fromm, dass es die Strategie gewesen sei, positives Denken in der Vordergrund zu rücken. Der 37-jährige Spielertrainer stand über die gesamte Distanz selbst auf dem Spielfeld und erlief im Defensivzentrum auf seine unaufgeregte Art zahlreiche Bälle. In der anstehenden Kreisliga-Saison wird seine Mannschaft an fußballerischer Qualität gewinnen, da mit Tim Strohmenger ein Stürmer vom Bayernligisten TSV Großbardorf zu seinem Heimatverein zurückkehrt.

Lob erhielt Fromm für seine Leistung auch vom Thüngersheimer Trainer Berthold Göbel: "Der weiß, wie es geht", so Göbel. Der 54-jährige Coach des Zweiten der Kreisklasse Würzburg 4 erwies sich als fairer Verlierer: "Die Mannschaft mit der besseren Spielanlage hat gewonnen", fasste er die Partie zusammen.

Allerdings brachten die Kicker aus dem Weinort den Gegner trotzdem einige Male ganz schön in Verlegenheit. So parierte Torhüter Marcel Jamil aus kurzer Distanz gegen Thüngersheims Kevin Mehler (22.), dessen Teamkollegen auch im Nachsetzen den Ball nicht über die Linie brachten. Und nach Kopfballvorlage von Tim Denk bugsierte Stefan Pfeuffer den Ball zum 1:1 über die Linie (44.).

Gefahr bei hohem Bällen

Überhaupt: Mit hohen Bällen stellten die im Schnitt deutlich größer gewachsenen Thüngersheimer stets eine Gefahr dar, doch in der zweiten Hälfte fehlte ihren Flanken mitunter die Präzision. Nur einmal war's noch so richtig gefährlich, als Kevin Mehler in der dritten Minute der Nachspielzeit aus kurzer Distanz über das gegnerische Tor schoss.

Enttäuscht: Die Fußballer des FV Thüngersheim (rechts mit Lasse Denk) nach der Niederlage in Karlstadt.
Foto: Yvonne Vogeltanz | Enttäuscht: Die Fußballer des FV Thüngersheim (rechts mit Lasse Denk) nach der Niederlage in Karlstadt.

Doch kurz darauf war klar: Die FV Gemünden/Seifriedsburg bleibt in der Kreisliga. Der FV Thüngersheim spielt weiter in der Kreisklasse, nachdem Kreisspielleiter Marco Göbet am Sonntag bekanntgab, dass keine zweite Relegationsrunde geben werde.

Die Statistik des Spiels

Fußball: Relegation zur Kreisliga Würzburg
FV Gemünden-Seifriedsburg – FV Thüngersheim 2:1 (1:1)
Gemünden-Seifriedsburg: Jamil – F. Lippert, Fromm, Lutz – J. Vogt, D. Vogt, Scholz – Jurkin, Erfurt, Sack – Kajevic. Eingewechselt: Schmitt (27.), Kübert (57.), Schäfer (60.), D. Lippert (76.), Haupt (90.).
Thüngersheim: Schelbert – Höfling, T. Denk, Durmich, Wendel – Hartmann, Nutsch – Pfeuffer, Steinmetz, Eckert – Mehler. Eingewechselt: Reutter (37.), Fischer (40.), L. Denk (62.), Seebach (65.).
Schiedsrichter: Böhm (Niederwerrn). Zuschauende: 798 in Karlstadt. Tore: 1:0 Artur Jurkin (16.), 1:1 Stefan Pfeuffer (44.), 2:1 Robert Erfurt (50.).
Quelle: bfv
 
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  • P. W.
    Erst mal Glückwunsch an die Sieger. Ich frage mich aber trotzdem immer ob es die Vielzahl an Relegationsspiele braucht. Früher hat eine Mannschaft aus der Kreisliga Relegation gespielt. Heutzutage geht es meiner Meinung nach nur darum das der BFV bei jedem Spiel mit verdient. Besonders zu sehen bei den Relegationsspielen in der Bayernliga, was ein Irrsinn wie viele Mannschaften Relegation spielen.
    Und als Fußballfan kann ich nur den Kopf schütteln eine Relegationsspiel zu einem Zeitpunkt anzusetzen wo fast zeitgleich das DfB-Pokalfinale läuft. Lieber BFV bitte mal darüber nachdenken und öfters mal auf die Basis hören.
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