Zwei Siege hat die Handball-Reserve des TSV Lohr am Wochenende eingefahren. Ein 27:26 (14:13) am Freitagabend im Derby beim TSV Partenstein und ein 34:14 (16:8) am Sonntagnachmittag in Veitshöchheim gegen die HG Maintal. Damit stieß das Team von Trainer Christian Rath auf Platz eins der Bezirksoberliga-Tabelle vor. Ein Rang, der am Saisonende zum Aufstieg in die Landesliga berechtigen würden. "Natürlich beschäftigen wir uns mit der Situation", macht Rath klar.
Andreas Avar und Janis Gremzde hören auf
Und gleichzeitig deutet der Coach an, dass er mit seiner Mannschaft das Aufstiegsrecht möglicherweise nicht wahrnehmen würde. Rath: "Andreas Avar und Janis Gremzde werden in der nächsten Saison nicht mehr dabei sein."Ersterer plagt sich nach einem Kreuzbandriss weiter mit Kniebeschwerden herum, Letzterer kehrt im Frühjahr in seine lettische Heimat zurück. "Ohne die beiden wäre die Mannschaft für die Landesliga zu schwach", stellt der Coach klar. Schließlich ist Avar ein Schlüsselspieler in der Deckung, der frühere lettische Nationalspieler Gremzde war beim Derby gegen Partenstein in der Frammersbacher Heuberghalle der herausragende Akteur in der Offensive. Der 33-jährige Rückraumspieler erzielte 16 der 27 Lohrer Tore. Zwei Tage später in Veitshöchheim pausierte Gremzde dann wegen einiger Blessuren, was aber dem Erfolg seiner Mannschaft keinen Abbruch tat.
"Natürlich bemühen wir uns, Ersatz zu bekommen, und sind auch mit einigen Leuten in Kontakt", sagt Christian Rath, der aber zugibt, dass es für eine Reservemannschaft, die noch ein gutes Stück abseits der Ballungszentren zu Hause ist, schwer fällt, personellen Zuwachs von auswärts zu gewinnen. "Wir schauen, dass wir ein paar gute Jugendliche in die Mannschaft integrieren. Wahrscheinlich werden wir in der neuen Saison mit einer verjüngten Mannschaft in der Bezirksoberliga an den Start gehen." Was dann wieder zwei Derbys gegen Partenstein bescheren würde.
Erholung in der Sauna
Noch stressiger waren die letzten Tage für den Gegner aus Partenstein, der nur 24 Stunden nach der Niederlage gegen Lohr ein 25:25 bei der HSG Mainfranken erkämpfte und so nach dem Derby noch einen Tag weniger Pause als Lohr hatte. "Es war ein hartes Wochenende", befand Partensteins Co-Trainer Daniel Schreier, bei dessen Team am Montag ein Regenerationseinheit in einer Marktheidenfelder Sauna auf dem Plan stand. "Wir haben zwei richtig gute Spiele gemacht, leider aber nur einen Punkt geholt", so Schreier.
Der Co-Trainer der Spessart-Handballer freut sich bereits auf das Rückspiel gegen die Lohrer am Samstag, 4. April, das Datum des letzten Bezirksoberliga-Spieltags der Saison. Bereits in den vergangenen beiden Runden standen sich Nachbarn am letzten Spieltag gegenüber, da hatte allerdings Partenstein Heimrecht gehabt. Anschließend feierten die Spieler beider Teams gemeinsam den Rundenabschluss im Sportlertreffer der Spessart-Gemeinde. "Diesmal müssten wir wahrscheinlich die Partensteiner einladen, schließlich ist das Spiel ja bei uns", meinte Lohrs Coach Rath. Gut möglich, dass seine Mitspieler dann sogar zu einer Meisterfeier bitten, die dann aber keine Aufstiegsfete ist.