Der erst 15-Jährige Däne Kristoffer Hari sorgte mit der 100-Meter-Weltjahresbestzeit von 10,37, sowie dem 200-Meter-Europarekord von 21,16 Sekunden, für die Höhepunkte der Internationalen Leichtathletik-Jugendgala in Schweinfurt. Nachwuchssportler aus sechs Ländern waren am Start. Aber auch die besten deutschen Jugendlichen, für die dieser Wettkampf ein Pflichttermin war, wussten die guten äußeren Bedingungen zu nutzen und zeigten sich gut gerüstet für die in drei Wochen beginnende U18-WM in der Ukraine.
Bei Corinne Kohlmann von der LG Karlstadt-Gambach-Lohr platzte der Knoten. Im Feld der stärksten deutschen 400-m-Läuferinnen der weiblichen Jugend U 18 startend, überzeugte die U-20-Athletin aus Gambach mit neuer persönlicher Bestleistung von 55,30 Sekunden.
Von Anfang an wurde ein schnelles Tempo gelaufen, die mitlaufenden Stoppuhren der Trainer zeigten glänzende Zwischenzeiten an. Die Durchgangszeit von 39,3 Sekunden bei 300 Meter war jedoch etwas zu schnell, so dass die Beine auf der Zielgeraden schwer wurden. Mit letzter Kraft rettete sich Kohlmann als Dritte hinter Ann-Katrin Kopf, die sich in 54,92 Sekunden für die U-18 Weltmeisterschaften qualifizierte, und Hendrikje Richter ins Ziel. Damit öffnete Kohlmann die Tür für die U-20-Europameisterschaften im italienischen Rieti, denn mit dieser Zeit belegt die 19-jährige den siebten Platz in der deutschen Rangliste. Sie wurde mit einer Einladung für die Qualifikation für die 4x400-m-Staffel am kommenden Samstag in Mannheim belohnt.
Ebenfalls ein tolles 400 Meter- Rennen absolvierte die 15-jährige Naomi Hemmelmann, die im starken Feld der U-18 mit einer klugen Renneinteilung aufwartete und sich mit einer neuen persönlichen Bestzeit von 58,39 Sekunden belohnte.
Nur zwei Stunden nach den 400 Metern stand für Corinne Kohlmann die nächste Bewährungsprobe auf dem Programm. Gemeinsam mit Vereinskollegin Mareike Bauer sollte endlich auch über 800 Meter eine neue Bestleistung fallen. Diesmal geschickt im Feld mitlaufend, hatte die Gambacherin auf der Zielgeraden noch genügend Kraft, pulverisierte mit 2:10,22 Minuten ihre Bestleistung um drei Sekunden und rangiert mit dieser Zeit auf dem sechsten Platz bei der U 20 in Deutschland. Zwar konnte Mareike Bauer mit 2:15,38 Minuten nicht an ihre Bestleistung von Regensburg (2:12,95 Minuten) anknüpfen, angesichts einer schlaflosen Nacht und daher völlig übermüdet nötigt diese Leistung dennoch großen Respekt ab.
Für die männlichen 800-m-Läufer der LG Karlstadt-Gambach-Lohr, Tim Hopf und Tobias Martin, blieben die Uhren in Schweinfurt bei nicht ganz zufriedenstellenden 2:03,46 Minuten bzw. 2:05,98 Minuten stehen. Thea Riedmann verbesserte ihre Jahresbestleistung dagegen über 1500 Meter auf 4:53,17 Minuten.
„Die Leistungen bei der Jugendgala haben gezeigt, dass wir mit einem starken Aufgebot zur U18-WM in die Ukraine reisen werden. Aber nicht nur die bekanntlich starken Diskuswerfer, Speerwerfer und Kugelstoßer werden dort im Fokus stehen“, ist sich der für die Jugend U18 zuständige Bundestrainer Jörg Peter sicher. Damit meint er auch drei junge Unterfranken, die im Sachs-Stadion siegten und gleichzeitig erneut ihre internationale Klasse unter Beweis stellten. Hindernisläufer Patrick Karl vom TV Ochsenfurt, der Bad Kissinger Dreispringer Dimitri Antonov und Mittelstrecklerin Maria Dietz (beide LAC Quelle Fürth) aus Haibach bei Aschaffenburg starten allesamt in Disziplinen, die im DLV der Vergangenheit oft ein Schattendasein führten.
