Keine grundlegende Änderung seiner Linie, den Spielbetrieb in seinen Klassen trotz steigender Coronazahlen fortzusetzen, hat der Bayerische Fußball-Verbandes (BFV) in seiner Sitzung am Montagabend beschlossen. Der Verband wies in einer Presseerklärung darauf hin, dass seit dem Wiedereinstieg in den Spielbetrieb am 19. September in Bayern 43208 Partien und damit über 85 Prozent aller angesetzten Begegnungen ausgetragen worden seien. Am vergangenen Wochenende sind es nach Auskunft von BFV-Pressesprecher Fabian Frühwirth immerhin noch 5224 gewesen, womit nur rund ein Drittel der angesetzten Partien abgesagt worden sei. "Regional ist das natürlich sehr unterschiedlich", so Frühwirth.
"Eine Generalabsage ist aktuell und stets vorbehaltlich weitergehender staatlicher Maßnahmen nicht vorgesehen. Aktuell ist der Breitensport in Bayern weiterhin erlaubt", so der BFV in seiner Erklärung. Auch wenn ein Fußballspiel an sich kein erhöhtes Infektionsrisiko darstelle, so sei die Verunsicherung allerorten spürbar. "Deswegen kann jeder Verein, der Bedenken hat und in einem solchen Gebiet beheimatet ist oder eben dort antreten soll, sein Spiel auf Antrag kostenfrei verlegen", hatte der im BFV-Präsidium für den Spielbetrieb zuständige Schatzmeister Jürgen Faltenbacher bereits in der vergangenen Woche gesagt: "Denjenigen, die spielen wollen, sollen auch jetzt spielen dürfen. Dabei ist klar, dass nicht das Fußballspiel selbst ein erhöhtes Risiko darstellt, sondern An- und Abreise, Aufenthalte in den Umkleiden und Duschen oder in den Zuschauerbereichen."
Aufgrund der weiterhin hohen Corona-Infektionszahlen hatte der BFV am vergangenen Freitag im sogenannten Corona-Paragrafen 94 der Spielordnung die zusätzliche Möglichkeit kostenloser Spielverlegungen geschaffen – und zwar für alle Vereine, die in einer Region mit einem Sieben-Tage-Inzidenzwert ab 50 beheimatet sind oder nicht zu Partien in solche Gebiete reisen wollen (bzw. nicht gegen Gegner aus solchen Gebieten antreten wollen). Eine Zustimmung des gegnerischen Vereins ist dabei nicht erforderlich.
Ausnahme für die Regionalliga
Diese Regelung gilt zunächst bis zum 31. Dezember, ausgenommen hiervon ist die Regionalliga Bayern – dies hat der Vorstand jetzt so beschlossen. "Hintergrund, die Regionalliga Bayern von der Möglichkeit der einseitigen Spielabsage auszunehmen, ist für den Vorstand zuvorderst die besondere Terminsituation, die sich vor allem aus der Schnittstelle zur 3. Liga und den damit einhergehenden Aufstiegsspielen auf nationaler Ebene ergibt“, sagt BFV-Verbandsspielleiter Josef Janker.
Allerdings weist BFV-Pressesprecher Frühwirth darauf hin, dass sich alle getroffenen Entscheidungen in diesen Zeiten schnell wieder ändern könnten. Ministerpräsident Markus Söder verkündete nach der Ministerratssitzung am Dienstag in München zwar keine weiteren Einschränkungen für den Sport, doch die könnten auch in den nächsten Tagen kommen. An diesem Mittwoch beraten die Ministerpräsidenten der Bundesländer mit Bundeskanzlerin Angela Merkel, für den Donnerstag ist in Bayern eine Kabinettssitzung anberaumt.