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HANDBALL
Ein Weltmeister-Handball für ein krebskrankes Kind
Hermann Kaiser aus Gemünden (links) überreicht Main-Post-Redakteur Uli Sommerkorn für eine Benefizaktion einen Handball mit den Unterschriften der deutschen Handballweltmeister von 1978.
Foto: Michael Mahr | Hermann Kaiser aus Gemünden (links) überreicht Main-Post-Redakteur Uli Sommerkorn für eine Benefizaktion einen Handball mit den Unterschriften der deutschen Handballweltmeister von 1978.
Uli Sommerkorn
 |  aktualisiert: 23.02.2018 02:43 Uhr

Der Ball ist weiß und trägt die Unterschriften der bundesdeutschen Handballer, die in diesem Februar vor 40 Jahren in Kopenhagen durch einen 20:19-Finalsieg über die Sowjetunion sensationell Weltmeister geworden sind. In türkiser Farbe prangen die Schriftzüge von Kurt Klühspies, Heiner Brand, Joachim Deckarm oder Torhüter Manfred Hofmann auf der Kugel.

 

Der Ball mit den Autogrammen gehörte dem Gemündener Hermann Kaiser, doch nun hat er sich von dem Spielgerät getrennt. Und das für einen guten Zweck: Der Ball soll an diesem Samstag vor dem Drittligaspiel HSC Bad Neustadt gegen den TV Großwallstadt (Anwurf 19.30 Uhr, Bürgermeister-Goebels-Halle) versteigert werden, um die Therapie des vierjährigen Davids Pavlovics finanziell zu unterstützen. Der Sohn des früheren HSC-Spielers Janis Pavlovics leidet am Krebs und macht derzeit in Lettland eine Chemotherapie.

„Ich habe den Ball vor fast 40 Jahren von Manfred Hofmann bekommen. Ich kannte ihn“, berichtet Hermann Kaiser. Der heute 83-Jährige ist zwar in Gemünden aufgewachsen, lebte aber von 1962 bis 2004 in Klingenberg. Also unweit von Großwallstadt, wo Manfred Hofmann und Kurt Klühspies den örtlichen Turnverein zwischen 1975 und 1984 zu einem der besten Handballklubs Europas machten.

In dieser Region wirkte Hermann Kaiser als rühriger Sportfunktionär, der sich durch soziales Engagement hervortat. 40 Jahre lang prägte er den Sport am Untermain nachhaltig. Als BLSV-Jugendleiter im Kreis Miltenberg organisierte er Begegnungen zwischen Sportlern aus verschiedenen Ländern, vorwiegend mit Gruppen aus Japan oder Weißrussland. Ferner initiierte er Hilfstranporte in die frühere Sowjetrepublik.

Hohe Auszeichnung

Auch engagierte sich er sich in der Industrie- und Handelskammer, war Fußballer, Schiedsrichter und Übungsleiter. Für sein gesellschaftliches Engagement verlieh ihm 2010 der damalige Bundesligapräsident Christian Wulff die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Als Hermann Kaiser, der seit 14 Jahren wieder in Gemünden lebt, in dieser Woche die mediale Berichterstattung über den 40. Jahrestag des Finales von Kopenhagen verfolgte, kam ihm die Idee, seinen Ball zu stiften. „Es sollte aber schon etwas zusammenkommen“, verleiht er seiner Hoffnung Ausdruck, dass bei der Versteigerung ein üppiger Betrag zur Unterstützung von Davids Pavlovics eingeht.

Der Mann, von dem Hermann Kaiser seinerzeit den Ball bekommen hat, ist übrigens auch in Bad Neustadt anwesend. Manfred Hofmann wird als Trainer des TV Großwallstadt in die Bürgermeister-Goebels-Halle kommen – mehr als 40 Jahren nach seinem sportlichen Triumph in Kopenhagen.

 
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